ich also leben möge, daß ich am Ende mei- ner Tage zur ewigen Ruhe des Himmels aufgenommen werde. Erhöre mich, und erbarme dich mein, o GOtt! um der kräff- tigen Vorsprache deines Sohnes JESU willen. Amen.
In JEsu Namen schlaf ich ein, Der Feind mag lauter Donner speyn, Ich werde darum nicht erwachen. GOtt wendet einen jeden Schlag, Und kan auf einen Donnerstag Die angenehmste Stille machen,
Der gläubige Christ erkennet, daß GOtt allein das höchste Gut sey.
Aufmunterung.
Psalm 73, 25. 26. Wenn ich nur dich habe, so frag ich nichts nach Himmel und Erden. Wenn mir gleich Leib und Seel verschmacht, so bist du doch, GOtt! alle- zeit meines Hertzens Trost und mein Theil.
DAs höchste Gut zu haben und zu besitzen ist der Menschen Verlangen zu allen Zeiten gewesen, allein darinn ha- ben die meisten gefehlet, daß sie nicht gewußt, welches das allerhöchste und allerbeste Gut sey. Das allerhöchste Gut muß beständig und vollkommen seyn, und muß uns in Lei- den und Tode, in Glück und Unglück aufrichten und trösten können. Nach dieser Beschreibung ist das allerhöchste Gut, 1) nicht Reichthum, welchen viele vor ihr höchstes Gut ge- halten haben, und noch halten, denn er verläßt uns im To- de, und kan alsdenn keine Erquickung geben. 2) Ehre und Glückseligkeit ist auch das höchste Gut nicht, denn wie offt fällt der Geehrte in Verachtung und Schande, die Glückse- ligkeit verwandelt sich in Jammer und Elend. 3) Weisheit und Geschicklichkeit haben zwar den Vorzug vor andern irdi- schen Gütern, daß man sie uns nicht rauben kan, aber sie verschwinden doch im Tode. Derohalben suchet ein gläubi- ger Christ sich ein wahres beständiges Gut, welches aber 4) allein GOtt ist: Hat er GOtt, so hat er alles, die gröste
Ehre,
Der gläubige Chriſt erkennet,
ich alſo leben möge, daß ich am Ende mei- ner Tage zur ewigen Ruhe des Himmels aufgenommen werde. Erhöre mich, und erbarme dich mein, o GOtt! um der kräff- tigen Vorſprache deines Sohnes JESU willen. Amen.
In JEſu Namen ſchlaf ich ein, Der Feind mag lauter Donner ſpeyn, Ich werde darum nicht erwachen. GOtt wendet einen jeden Schlag, Und kan auf einen Donnerſtag Die angenehmſte Stille machen,
Der gläubige Chriſt erkennet, daß GOtt allein das höchſte Gut ſey.
Aufmunterung.
Pſalm 73, 25. 26. Wenn ich nur dich habe, ſo frag ich nichts nach Himmel und Erden. Wenn mir gleich Leib und Seel verſchmacht, ſo biſt du doch, GOtt! alle- zeit meines Hertzens Troſt und mein Theil.
DAs höchſte Gut zu haben und zu beſitzen iſt der Menſchen Verlangen zu allen Zeiten geweſen, allein darinn ha- ben die meiſten gefehlet, daß ſie nicht gewußt, welches das allerhöchſte und allerbeſte Gut ſey. Das allerhöchſte Gut muß beſtändig und vollkommen ſeyn, und muß uns in Lei- den und Tode, in Glück und Unglück aufrichten und tröſten können. Nach dieſer Beſchreibung iſt das allerhöchſte Gut, 1) nicht Reichthum, welchen viele vor ihr höchſtes Gut ge- halten haben, und noch halten, denn er verläßt uns im To- de, und kan alsdenn keine Erquickung geben. 2) Ehre und Glückſeligkeit iſt auch das höchſte Gut nicht, denn wie offt fällt der Geehrte in Verachtung und Schande, die Glückſe- ligkeit verwandelt ſich in Jammer und Elend. 3) Weisheit und Geſchicklichkeit haben zwar den Vorzug vor andern irdi- ſchen Gütern, daß man ſie uns nicht rauben kan, aber ſie verſchwinden doch im Tode. Derohalben ſuchet ein gläubi- ger Chriſt ſich ein wahres beſtändiges Gut, welches aber 4) allein GOtt iſt: Hat er GOtt, ſo hat er alles, die gröſte
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Der gläubige Chriſt erkennet,
ich alſo leben möge, daß ich am Ende mei-
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aufgenommen werde. Erhöre mich, und
erbarme dich mein, o GOtt! um der kräff-
tigen Vorſprache deines Sohnes JESU
willen. Amen.
In JEſu Namen ſchlaf ich ein,
Der Feind mag lauter Donner ſpeyn,
Ich werde darum nicht erwachen.
GOtt wendet einen jeden Schlag,
Und kan auf einen Donnerſtag
Die angenehmſte Stille machen,
Der gläubige Chriſt erkennet, daß GOtt allein das höchſte
Gut ſey.
Aufmunterung.
Pſalm 73, 25. 26. Wenn ich nur dich habe, ſo frag ich nichts nach Himmel und
Erden. Wenn mir gleich Leib und Seel verſchmacht, ſo biſt du doch, GOtt! alle-
zeit meines Hertzens Troſt und mein Theil.
DAs höchſte Gut zu haben und zu beſitzen iſt der Menſchen
Verlangen zu allen Zeiten geweſen, allein darinn ha-
ben die meiſten gefehlet, daß ſie nicht gewußt, welches das
allerhöchſte und allerbeſte Gut ſey. Das allerhöchſte Gut
muß beſtändig und vollkommen ſeyn, und muß uns in Lei-
den und Tode, in Glück und Unglück aufrichten und tröſten
können. Nach dieſer Beſchreibung iſt das allerhöchſte Gut,
1) nicht Reichthum, welchen viele vor ihr höchſtes Gut ge-
halten haben, und noch halten, denn er verläßt uns im To-
de, und kan alsdenn keine Erquickung geben. 2) Ehre und
Glückſeligkeit iſt auch das höchſte Gut nicht, denn wie offt
fällt der Geehrte in Verachtung und Schande, die Glückſe-
ligkeit verwandelt ſich in Jammer und Elend. 3) Weisheit
und Geſchicklichkeit haben zwar den Vorzug vor andern irdi-
ſchen Gütern, daß man ſie uns nicht rauben kan, aber ſie
verſchwinden doch im Tode. Derohalben ſuchet ein gläubi-
ger Chriſt ſich ein wahres beſtändiges Gut, welches aber 4)
allein GOtt iſt: Hat er GOtt, ſo hat er alles, die gröſte
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/164>, abgerufen am 21.11.2024.
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