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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

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Abend-Gebett
sich nicht finde Bitterkeit, Zorn, Haß, Rachgier, Grimm und
Neid.

7. Laß auch meinen Feind aufhören, daß er nicht mehr wider mich
rede also freventlich, ja du wollest ihn bekehren, daß er werd hin-
fort mein Freund, welcher war mein ärgster Feind.

8. Ach du wollest ihm verzeihen, was er wider mich gethan, rech-
ne doch es ihm nicht an. Und du wollst uns Gnad verleihen, daß
wir leben nach dem Streit, stäts in Fried und Einigkeit.

9. Und wenn wir dereinsten sterben, daß wir sterben als ver-
söhnt, und mit deiner Gnad gecrönt, laß uns beyd den Himmel er-
ben, zu der Lammes-Hochzeit gehn, und dein Antlitz ewig sehn.

Abend-Gebett am Freytage.
Esra 9, 4. 5. Ich saß einsam, bis an das Abend-Opffer, und um das Abend-
Opffer stuhnd ich auf von meinem Elend, und fiel auf meine Knie, und breitete meine
Hände aus zu dem HErrn meinem GOtt.

HErr, HErr GOtt! barmhertzig,
gnädig, gedultig, von grosser Güte
und Treu: Deine Güte ists, daß ich noch
übrig bin, und daß du mich auch diesen Tag
in deiner Furcht und im Segen hast las-
sen zurück legen: Daß ich noch bin was ich
bin, das macht deine Güte: Die hat mei-
ne Seele bewahret vor dem Verderben,
meinen Leib vor Kranckheit und mein Le-
ben für Gefahr, viel Böses abgewandt
und mich mit viel Segen gecrönet: Hätte
dein Aufsehen meinen Odem nicht bewah-
ret, so wäre es schon längst mit mir aus ge-
wesen, und meine schwache Lebens - Lampe

wäre

Abend-Gebett
ſich nicht finde Bitterkeit, Zorn, Haß, Rachgier, Grimm und
Neid.

7. Laß auch meinen Feind aufhören, daß er nicht mehr wider mich
rede alſo freventlich, ja du wolleſt ihn bekehren, daß er werd hin-
fort mein Freund, welcher war mein ärgſter Feind.

8. Ach du wolleſt ihm verzeihen, was er wider mich gethan, rech-
ne doch es ihm nicht an. Und du wollſt uns Gnad verleihen, daß
wir leben nach dem Streit, ſtäts in Fried und Einigkeit.

9. Und wenn wir dereinſten ſterben, daß wir ſterben als ver-
ſöhnt, und mit deiner Gnad gecrönt, laß uns beyd den Himmel er-
ben, zu der Lammes-Hochzeit gehn, und dein Antlitz ewig ſehn.

Abend-Gebett am Freytage.
Eſra 9, 4. 5. Ich ſaß einſam, bis an das Abend-Opffer, und um das Abend-
Opffer ſtuhnd ich auf von meinem Elend, und fiel auf meine Knie, und breitete meine
Hände aus zu dem HErrn meinem GOtt.

HErr, HErr GOtt! barmhertzig,
gnädig, gedultig, von groſſer Güte
und Treu: Deine Güte iſts, daß ich noch
übrig bin, und daß du mich auch dieſen Tag
in deiner Furcht und im Segen haſt laſ-
ſen zurück legen: Daß ich noch bin was ich
bin, das macht deine Güte: Die hat mei-
ne Seele bewahret vor dem Verderben,
meinen Leib vor Kranckheit und mein Le-
ben für Gefahr, viel Böſes abgewandt
und mich mit viel Segen gecrönet: Hätte
dein Aufſehen meinen Odem nicht bewah-
ret, ſo wäre es ſchon längſt mit mir aus ge-
weſen, und meine ſchwache Lebens - Lampe

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[162/0184] Abend-Gebett ſich nicht finde Bitterkeit, Zorn, Haß, Rachgier, Grimm und Neid. 7. Laß auch meinen Feind aufhören, daß er nicht mehr wider mich rede alſo freventlich, ja du wolleſt ihn bekehren, daß er werd hin- fort mein Freund, welcher war mein ärgſter Feind. 8. Ach du wolleſt ihm verzeihen, was er wider mich gethan, rech- ne doch es ihm nicht an. Und du wollſt uns Gnad verleihen, daß wir leben nach dem Streit, ſtäts in Fried und Einigkeit. 9. Und wenn wir dereinſten ſterben, daß wir ſterben als ver- ſöhnt, und mit deiner Gnad gecrönt, laß uns beyd den Himmel er- ben, zu der Lammes-Hochzeit gehn, und dein Antlitz ewig ſehn. Abend-Gebett am Freytage. Eſra 9, 4. 5. Ich ſaß einſam, bis an das Abend-Opffer, und um das Abend- Opffer ſtuhnd ich auf von meinem Elend, und fiel auf meine Knie, und breitete meine Hände aus zu dem HErrn meinem GOtt. HErr, HErr GOtt! barmhertzig, gnädig, gedultig, von groſſer Güte und Treu: Deine Güte iſts, daß ich noch übrig bin, und daß du mich auch dieſen Tag in deiner Furcht und im Segen haſt laſ- ſen zurück legen: Daß ich noch bin was ich bin, das macht deine Güte: Die hat mei- ne Seele bewahret vor dem Verderben, meinen Leib vor Kranckheit und mein Le- ben für Gefahr, viel Böſes abgewandt und mich mit viel Segen gecrönet: Hätte dein Aufſehen meinen Odem nicht bewah- ret, ſo wäre es ſchon längſt mit mir aus ge- weſen, und meine ſchwache Lebens - Lampe wäre

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/184>, abgerufen am 24.11.2024.