Der andächtige Christ betrachtet zur heiligen Advents-Zeit die Ankunfft Christi ins Fleisch.
Aufmunterung.
Zach. 9, 9. Du Tochter Zion freue dich sehr, und du Tochter Jerusalem jauchze. Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter, und ein Helffer, arm, und reitet auf einem Esel, und auf einem jungen Füllen der Eselin.
ISt eine Zeit, welche GOtt ergebene Seelen gern mit Andacht hinbringen, so sind es die heilige Fest-Tage, an welchen die Christenheit die Wohlthaten GOttes erwä- get. Ob nun gleich die meisten sogenannten Christen die heiligen Fest-Zeiten theils mit Uppigkeit und Wollust, theils mit Stoltz und Kleider-Pracht, theils mit Müßiggang und unartigem Geschwätz lassen vorbey gehen, und dahero die Liebe und Gnade des Allerhöchsten wenig zu Hertzen neh- men, sich auch in ihrem Christenthum wenig erbauen; So ist hingegen ein gläubiges Kind GOttes viel anders gesin- net, denn dasselbe 1) freuet sich auf die bevorstehende Fest- Zeiten, um alles seiner Andacht vorzustellen, was GOttes Güte ihm geschencket. 2) In der heiligen Advents-Zeit be- trachtet es die Liebe des himmlischen Vatters, der seines eini- gen Sohnes nicht verschonet hat, sondern ihn in die Welt gesandt, zum Leiden, zum Sterben, aber auch den Menschen die Seligkeit zu erwerben. 3) Es siehet an die brünstige Lie- be JEsu, welcher sich in unser arm Fleisch und Blut verklei- det, damit er uns möge zum Himmel und Seligkeit wieder bringen. 4) Es preiset die Gnade des heiligen Geistes, welcher die geschenckte Wohlthaten denen gläubigen Seelen so lebendig und kräfftig vorstellet, zueignet, und empfinden lässet, als ob sie heut erst wären geschehen. Daher lässet es 5) die heilige Zeit sich auch eine Zeit der Andacht und des Gebetts seyn, welche es mit Anhörung und Betrachtung des Wortes GOttes, mit Anstimmung der Fest-Lieder, und mit einem stillen und gottseligen Wandel anfähet und vollendet.
Gebett.
Feſt-Gebetter.
Der andächtige Chriſt betrachtet zur heiligen Advents-Zeit die Ankunfft Chriſti ins Fleiſch.
Aufmunterung.
Zach. 9, 9. Du Tochter Zion freue dich ſehr, und du Tochter Jeruſalem jauchze. Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter, und ein Helffer, arm, und reitet auf einem Eſel, und auf einem jungen Füllen der Eſelin.
ISt eine Zeit, welche GOtt ergebene Seelen gern mit Andacht hinbringen, ſo ſind es die heilige Feſt-Tage, an welchen die Chriſtenheit die Wohlthaten GOttes erwä- get. Ob nun gleich die meiſten ſogenannten Chriſten die heiligen Feſt-Zeiten theils mit Uppigkeit und Wolluſt, theils mit Stoltz und Kleider-Pracht, theils mit Müßiggang und unartigem Geſchwätz laſſen vorbey gehen, und dahero die Liebe und Gnade des Allerhöchſten wenig zu Hertzen neh- men, ſich auch in ihrem Chriſtenthum wenig erbauen; So iſt hingegen ein gläubiges Kind GOttes viel anders geſin- net, denn daſſelbe 1) freuet ſich auf die bevorſtehende Feſt- Zeiten, um alles ſeiner Andacht vorzuſtellen, was GOttes Güte ihm geſchencket. 2) In der heiligen Advents-Zeit be- trachtet es die Liebe des himmliſchen Vatters, der ſeines eini- gen Sohnes nicht verſchonet hat, ſondern ihn in die Welt geſandt, zum Leiden, zum Sterben, aber auch den Menſchen die Seligkeit zu erwerben. 3) Es ſiehet an die brünſtige Lie- be JEſu, welcher ſich in unſer arm Fleiſch und Blut verklei- det, damit er uns möge zum Himmel und Seligkeit wieder bringen. 4) Es preiſet die Gnade des heiligen Geiſtes, welcher die geſchenckte Wohlthaten denen gläubigen Seelen ſo lebendig und kräfftig vorſtellet, zueignet, und empfinden läſſet, als ob ſie heut erſt wären geſchehen. Daher läſſet es 5) die heilige Zeit ſich auch eine Zeit der Andacht und des Gebetts ſeyn, welche es mit Anhörung und Betrachtung des Wortes GOttes, mit Anſtimmung der Feſt-Lieder, und mit einem ſtillen und gottſeligen Wandel anfähet und vollendet.
Gebett.
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Feſt-Gebetter.
Der andächtige Chriſt betrachtet zur heiligen Advents-Zeit
die Ankunfft Chriſti ins Fleiſch.
Aufmunterung.
Zach. 9, 9. Du Tochter Zion freue dich ſehr, und du Tochter Jeruſalem jauchze.
Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter, und ein Helffer, arm, und reitet
auf einem Eſel, und auf einem jungen Füllen der Eſelin.
ISt eine Zeit, welche GOtt ergebene Seelen gern mit
Andacht hinbringen, ſo ſind es die heilige Feſt-Tage,
an welchen die Chriſtenheit die Wohlthaten GOttes erwä-
get. Ob nun gleich die meiſten ſogenannten Chriſten die
heiligen Feſt-Zeiten theils mit Uppigkeit und Wolluſt, theils
mit Stoltz und Kleider-Pracht, theils mit Müßiggang und
unartigem Geſchwätz laſſen vorbey gehen, und dahero die
Liebe und Gnade des Allerhöchſten wenig zu Hertzen neh-
men, ſich auch in ihrem Chriſtenthum wenig erbauen; So
iſt hingegen ein gläubiges Kind GOttes viel anders geſin-
net, denn daſſelbe 1) freuet ſich auf die bevorſtehende Feſt-
Zeiten, um alles ſeiner Andacht vorzuſtellen, was GOttes
Güte ihm geſchencket. 2) In der heiligen Advents-Zeit be-
trachtet es die Liebe des himmliſchen Vatters, der ſeines eini-
gen Sohnes nicht verſchonet hat, ſondern ihn in die Welt
geſandt, zum Leiden, zum Sterben, aber auch den Menſchen
die Seligkeit zu erwerben. 3) Es ſiehet an die brünſtige Lie-
be JEſu, welcher ſich in unſer arm Fleiſch und Blut verklei-
det, damit er uns möge zum Himmel und Seligkeit wieder
bringen. 4) Es preiſet die Gnade des heiligen Geiſtes,
welcher die geſchenckte Wohlthaten denen gläubigen Seelen
ſo lebendig und kräfftig vorſtellet, zueignet, und empfinden
läſſet, als ob ſie heut erſt wären geſchehen. Daher läſſet es
5) die heilige Zeit ſich auch eine Zeit der Andacht und des
Gebetts ſeyn, welche es mit Anhörung und Betrachtung
des Wortes GOttes, mit Anſtimmung der Feſt-Lieder,
und mit einem ſtillen und gottſeligen Wandel anfähet und
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/229>, abgerufen am 21.11.2024.
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