Ja wohl sagt mir mein Hertz, o theurer Bundes- GOtt! daß ich ein schnöder und Tods-würdiger Sünder bin, der vielmehr deiner Ungnade und Zorns, als deiner Gnade und Liebe werth wäre. Da ich dir hätte sollen mein Hertz geben, und gantz und gar einräumen; habe ich von neuem wieder eingelassen die schnöden Sünden, die in meinem Gewissen eine Wunde nach der andern gemacht. Dieses verwundete Hertz, dieses verletzte Gewissen, diese zerknirschte Seele lege ich in wahrer Reu vor deinen Gnaden-Thron nieder. Ach treibe aus die Sünden-Schlangen, die mir so viel Unruhe ma- chen. Säubere doch mit deinem theuren Blut, was befleckt ist, und mache wieder gesund, o gros- ser Artzt! was so sehr verletzt ist. Bund-brüchig bin ich worden, und habe lang nicht gehalten, was ich dir geschworen hatte in meinem Tauff- Bund, und was ich dir angelobet hatte bey meinem letzten Gnaden-Bund. O des arglisti- gen und betrüglichen Hertzen! das so offt ange- lobet, und dennoch so wenig hält. Ach der schwachen Seele! die der geringste Wind der weltli- chen Versuchung so gar bald dahin reißt. Ewi- ger GOtt! gehe doch nicht mit mir armen Sünder ins Gericht, sondern siehe doch an den Mittler des Bundes JEsum Christum. Laß ihn doch nun wieder von neuem binden das zerbrochene Band der Liebe, daß es die Gewalt der Höllen-Pforten nimmermehr wieder zerreisse. Ich habe deinen Bund in meinen Mund genommen, und mich
als
Die geprüffte Hoffnung.
Ja wohl ſagt mir mein Hertz, o theurer Bundes- GOtt! daß ich ein ſchnöder und Tods-würdiger Sünder bin, der vielmehr deiner Ungnade und Zorns, als deiner Gnade und Liebe werth wäre. Da ich dir hätte ſollen mein Hertz geben, und gantz und gar einräumen; habe ich von neuem wieder eingelaſſen die ſchnöden Sünden, die in meinem Gewiſſen eine Wunde nach der andern gemacht. Dieſes verwundete Hertz, dieſes verletzte Gewiſſen, dieſe zerknirſchte Seele lege ich in wahrer Reu vor deinen Gnaden-Thron nieder. Ach treibe aus die Sünden-Schlangen, die mir ſo viel Unruhe ma- chen. Säubere doch mit deinem theuren Blut, was befleckt iſt, und mache wieder geſund, o groſ- ſer Artzt! was ſo ſehr verletzt iſt. Bund-brüchig bin ich worden, und habe lang nicht gehalten, was ich dir geſchworen hatte in meinem Tauff- Bund, und was ich dir angelobet hatte bey meinem letzten Gnaden-Bund. O des argliſti- gen und betrüglichen Hertzen! das ſo offt ange- lobet, und dennoch ſo wenig hält. Ach der ſchwachen Seele! die der geringſte Wind der weltli- chen Verſuchung ſo gar bald dahin reißt. Ewi- ger GOtt! gehe doch nicht mit mir armen Sünder ins Gericht, ſondern ſiehe doch an den Mittler des Bundes JEſum Chriſtum. Laß ihn doch nun wieder von neuem binden das zerbrochene Band der Liebe, daß es die Gewalt der Höllen-Pforten nimmermehr wieder zerreiſſe. Ich habe deinen Bund in meinen Mund genommen, und mich
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Die geprüffte Hoffnung.
Ja wohl ſagt mir mein Hertz, o theurer Bundes-
GOtt! daß ich ein ſchnöder und Tods-würdiger
Sünder bin, der vielmehr deiner Ungnade und
Zorns, als deiner Gnade und Liebe werth wäre.
Da ich dir hätte ſollen mein Hertz geben, und gantz
und gar einräumen; habe ich von neuem wieder
eingelaſſen die ſchnöden Sünden, die in meinem
Gewiſſen eine Wunde nach der andern gemacht.
Dieſes verwundete Hertz, dieſes verletzte Gewiſſen,
dieſe zerknirſchte Seele lege ich in wahrer Reu vor
deinen Gnaden-Thron nieder. Ach treibe aus die
Sünden-Schlangen, die mir ſo viel Unruhe ma-
chen. Säubere doch mit deinem theuren Blut,
was befleckt iſt, und mache wieder geſund, o groſ-
ſer Artzt! was ſo ſehr verletzt iſt. Bund-brüchig
bin ich worden, und habe lang nicht gehalten,
was ich dir geſchworen hatte in meinem Tauff-
Bund, und was ich dir angelobet hatte bey
meinem letzten Gnaden-Bund. O des argliſti-
gen und betrüglichen Hertzen! das ſo offt ange-
lobet, und dennoch ſo wenig hält. Ach der
ſchwachen Seele! die der geringſte Wind der weltli-
chen Verſuchung ſo gar bald dahin reißt. Ewi-
ger GOtt! gehe doch nicht mit mir armen Sünder
ins Gericht, ſondern ſiehe doch an den Mittler
des Bundes JEſum Chriſtum. Laß ihn doch nun
wieder von neuem binden das zerbrochene Band
der Liebe, daß es die Gewalt der Höllen-Pforten
nimmermehr wieder zerreiſſe. Ich habe deinen
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/342>, abgerufen am 28.06.2024.
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