Aber ach HErr! gehe doch nicht ins Ge- richt mit deinem Knecht, dann vor dir ist kein Mensch gerecht. Hab doch noch Ge- dult mit mir, ich will bezahlen, was ich durch deine Gnade immer kan. Ich appel- lire von dem Thron deiner Gerechtigkeit, zu dem Thron deiner Gnade. Ach Gnade! Gnade! sonst bin ich ewig verlohren: Kan ich nicht fünffzig geben, ach so sey doch zu- frieden mit dreyßig; kan ich nicht dreyßig geben, so nimm doch zehen; kan ich auch das nicht zahlen, so nimm doch fünff. A- ber ach! was will ich geben, da ich leyder in dem Stand bin, daß ich von mir selbst gar nichts kan zahlen. Dann ach! meine Schuld ist groß: Meine Sünden heissen Legio, und mein Vermögen ist zu klein; ich erschrecke, mächtiger GOtt! wann ich mein Schuld-Register ansehe, und das lan- ge und schwartze Sünden-Register macht mich zittern und beben, es macht mein Hertz schmeltzend wie Wachs, und die Kelter dei- nes gerechten Zorns, die mein Angst- vol- les Hertz drückt, preßt aus meinen Augen
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um Beſſerung des Lebens.
Aber ach HErr! gehe doch nicht ins Ge- richt mit deinem Knecht, dann vor dir iſt kein Menſch gerecht. Hab doch noch Ge- dult mit mir, ich will bezahlen, was ich durch deine Gnade immer kan. Ich appel- lire von dem Thron deiner Gerechtigkeit, zu dem Thron deiner Gnade. Ach Gnade! Gnade! ſonſt bin ich ewig verlohren: Kan ich nicht fünffzig geben, ach ſo ſey doch zu- frieden mit dreyßig; kan ich nicht dreyßig geben, ſo nimm doch zehen; kan ich auch das nicht zahlen, ſo nimm doch fünff. A- ber ach! was will ich geben, da ich leyder in dem Stand bin, daß ich von mir ſelbſt gar nichts kan zahlen. Dann ach! meine Schuld iſt groß: Meine Sünden heiſſen Legio, und mein Vermögen iſt zu klein; ich erſchrecke, mächtiger GOtt! wann ich mein Schuld-Regiſter anſehe, und das lan- ge und ſchwartze Sünden-Regiſter macht mich zittern und beben, es macht mein Hertz ſchmeltzend wie Wachs, und die Kelter dei- nes gerechten Zorns, die mein Angſt- vol- les Hertz drückt, preßt aus meinen Augen
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um Beſſerung des Lebens.
Aber ach HErr! gehe doch nicht ins Ge-
richt mit deinem Knecht, dann vor dir iſt
kein Menſch gerecht. Hab doch noch Ge-
dult mit mir, ich will bezahlen, was ich
durch deine Gnade immer kan. Ich appel-
lire von dem Thron deiner Gerechtigkeit, zu
dem Thron deiner Gnade. Ach Gnade!
Gnade! ſonſt bin ich ewig verlohren: Kan
ich nicht fünffzig geben, ach ſo ſey doch zu-
frieden mit dreyßig; kan ich nicht dreyßig
geben, ſo nimm doch zehen; kan ich auch
das nicht zahlen, ſo nimm doch fünff. A-
ber ach! was will ich geben, da ich leyder
in dem Stand bin, daß ich von mir ſelbſt
gar nichts kan zahlen. Dann ach! meine
Schuld iſt groß: Meine Sünden heiſſen
Legio, und mein Vermögen iſt zu klein;
ich erſchrecke, mächtiger GOtt! wann ich
mein Schuld-Regiſter anſehe, und das lan-
ge und ſchwartze Sünden-Regiſter macht
mich zittern und beben, es macht mein Hertz
ſchmeltzend wie Wachs, und die Kelter dei-
nes gerechten Zorns, die mein Angſt- vol-
les Hertz drückt, preßt aus meinen Augen
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 401. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/423>, abgerufen am 25.11.2024.
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