Großmuth, in allem weit überwinde, und also in allem treu verbleibe, bis an mein seliges Ende. Und wann ich also, auch meine Zeit, deinem Willen treulich gedienet, und viele zur Gerechtigkeit gebracht habe, so laß mich auch vor deinem Richter-Stuhl, HErr JEsu! getrost erscheinen und sagen: Hie bin ich, HErr! und die Kinder, die du mir gegeben hast. Willt du etwas belohnen, so belohne nicht meine unvollkommne Wercke, sondern belohne deine Gna- de, die du in mich geleget hattest: Und laß mich wie das kleineste Sternlein leuchten, droben in deines Vatters Reich: Wo du bist, HErr JEsu! da laß deine Diener auch seyn. Amen.
Gebett der Zuhörer für die Lehrer der Kirchen.
ACh HErr JEsu Christe! du ewiger Hoherprie- ster und Haupt deiner Kirchen, du bist aufge- fahren in die Höhe, und hast etliche unter deinen Die- nern gesandt zu Aposteln, etliche zu Propheten, etli- che zu Evangelisten, etliche zu Hirten und Lehrern, daß durch sie dein geistlicher Leib erbauet werde, bis wir alle hinan kommen zu einerley Glauben und Er- känntniß: Ich klage und bekenne dir, daß ich diese grosse Wohlthat und Gaben hiebevor nicht recht er- kannt habe, die, welche du gesandt hast, nicht gehal- ten für deine Diener und für Haushalter über deine Geheimnisse, habe sie auch ihres Amts halber nicht desto lieber gehabt, und nicht bedacht, was du sagest: Wer euch höret, der höret mich, wer euch verachtet,
der
Gebett der Zuhörer
Großmuth, in allem weit überwinde, und alſo in allem treu verbleibe, bis an mein ſeliges Ende. Und wann ich alſo, auch meine Zeit, deinem Willen treulich gedienet, und viele zur Gerechtigkeit gebracht habe, ſo laß mich auch vor deinem Richter-Stuhl, HErr JEſu! getroſt erſcheinen und ſagen: Hie bin ich, HErr! und die Kinder, die du mir gegeben haſt. Willt du etwas belohnen, ſo belohne nicht meine unvollkommne Wercke, ſondern belohne deine Gna- de, die du in mich geleget hatteſt: Und laß mich wie das kleineſte Sternlein leuchten, droben in deines Vatters Reich: Wo du biſt, HErr JEſu! da laß deine Diener auch ſeyn. Amen.
Gebett der Zuhörer für die Lehrer der Kirchen.
ACh HErr JEſu Chriſte! du ewiger Hoherprie- ſter und Haupt deiner Kirchen, du biſt aufge- fahren in die Höhe, und haſt etliche unter deinen Die- nern geſandt zu Apoſteln, etliche zu Propheten, etli- che zu Evangeliſten, etliche zu Hirten und Lehrern, daß durch ſie dein geiſtlicher Leib erbauet werde, bis wir alle hinan kommen zu einerley Glauben und Er- känntniß: Ich klage und bekenne dir, daß ich dieſe groſſe Wohlthat und Gaben hiebevor nicht recht er- kannt habe, die, welche du geſandt haſt, nicht gehal- ten für deine Diener und für Haushalter über deine Geheimniſſe, habe ſie auch ihres Amts halber nicht deſto lieber gehabt, und nicht bedacht, was du ſageſt: Wer euch höret, der höret mich, wer euch verachtet,
der
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0496"n="474"/><fwplace="top"type="header">Gebett der Zuhörer</fw><lb/>
Großmuth, in allem weit überwinde, und alſo in<lb/>
allem treu verbleibe, bis an mein ſeliges Ende.<lb/>
Und wann ich alſo, auch meine Zeit, deinem Willen<lb/>
treulich gedienet, und viele zur Gerechtigkeit gebracht<lb/>
habe, ſo laß mich auch vor deinem Richter-Stuhl,<lb/>
HErr JEſu! getroſt erſcheinen und ſagen: Hie bin<lb/>
ich, HErr! und die Kinder, die du mir gegeben haſt.<lb/>
Willt du etwas belohnen, ſo belohne nicht meine<lb/>
unvollkommne Wercke, ſondern belohne deine Gna-<lb/>
de, die du in mich geleget hatteſt: Und laß mich wie<lb/>
das kleineſte Sternlein leuchten, droben in deines<lb/>
Vatters Reich: Wo du biſt, HErr JEſu! da laß<lb/>
deine Diener auch ſeyn. Amen.</p><lb/><divn="3"><head>Gebett der Zuhörer für die Lehrer der<lb/>
Kirchen.</head><lb/><p><hirendition="#in">A</hi>Ch HErr JEſu Chriſte! du ewiger Hoherprie-<lb/>ſter und Haupt deiner Kirchen, du biſt aufge-<lb/>
fahren in die Höhe, und haſt etliche unter deinen Die-<lb/>
nern geſandt zu Apoſteln, etliche zu Propheten, etli-<lb/>
che zu Evangeliſten, etliche zu Hirten und Lehrern,<lb/>
daß durch ſie dein geiſtlicher Leib erbauet werde, bis<lb/>
wir alle hinan kommen zu einerley Glauben und Er-<lb/>
känntniß: Ich klage und bekenne dir, daß ich dieſe<lb/>
groſſe Wohlthat und Gaben hiebevor nicht recht er-<lb/>
kannt habe, die, welche du geſandt haſt, nicht gehal-<lb/>
ten für deine Diener und für Haushalter über deine<lb/>
Geheimniſſe, habe ſie auch ihres Amts halber nicht<lb/>
deſto lieber gehabt, und nicht bedacht, was du ſageſt:<lb/>
Wer euch höret, der höret mich, wer euch verachtet,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">der</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[474/0496]
Gebett der Zuhörer
Großmuth, in allem weit überwinde, und alſo in
allem treu verbleibe, bis an mein ſeliges Ende.
Und wann ich alſo, auch meine Zeit, deinem Willen
treulich gedienet, und viele zur Gerechtigkeit gebracht
habe, ſo laß mich auch vor deinem Richter-Stuhl,
HErr JEſu! getroſt erſcheinen und ſagen: Hie bin
ich, HErr! und die Kinder, die du mir gegeben haſt.
Willt du etwas belohnen, ſo belohne nicht meine
unvollkommne Wercke, ſondern belohne deine Gna-
de, die du in mich geleget hatteſt: Und laß mich wie
das kleineſte Sternlein leuchten, droben in deines
Vatters Reich: Wo du biſt, HErr JEſu! da laß
deine Diener auch ſeyn. Amen.
Gebett der Zuhörer für die Lehrer der
Kirchen.
ACh HErr JEſu Chriſte! du ewiger Hoherprie-
ſter und Haupt deiner Kirchen, du biſt aufge-
fahren in die Höhe, und haſt etliche unter deinen Die-
nern geſandt zu Apoſteln, etliche zu Propheten, etli-
che zu Evangeliſten, etliche zu Hirten und Lehrern,
daß durch ſie dein geiſtlicher Leib erbauet werde, bis
wir alle hinan kommen zu einerley Glauben und Er-
känntniß: Ich klage und bekenne dir, daß ich dieſe
groſſe Wohlthat und Gaben hiebevor nicht recht er-
kannt habe, die, welche du geſandt haſt, nicht gehal-
ten für deine Diener und für Haushalter über deine
Geheimniſſe, habe ſie auch ihres Amts halber nicht
deſto lieber gehabt, und nicht bedacht, was du ſageſt:
Wer euch höret, der höret mich, wer euch verachtet,
der
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 474. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/496>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.