Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite

Gebett der Zuhörer
Großmuth, in allem weit überwinde, und also in
allem treu verbleibe, bis an mein seliges Ende.
Und wann ich also, auch meine Zeit, deinem Willen
treulich gedienet, und viele zur Gerechtigkeit gebracht
habe, so laß mich auch vor deinem Richter-Stuhl,
HErr JEsu! getrost erscheinen und sagen: Hie bin
ich, HErr! und die Kinder, die du mir gegeben hast.
Willt du etwas belohnen, so belohne nicht meine
unvollkommne Wercke, sondern belohne deine Gna-
de, die du in mich geleget hattest: Und laß mich wie
das kleineste Sternlein leuchten, droben in deines
Vatters Reich: Wo du bist, HErr JEsu! da laß
deine Diener auch seyn. Amen.

Gebett der Zuhörer für die Lehrer der
Kirchen.

ACh HErr JEsu Christe! du ewiger Hoherprie-
ster und Haupt deiner Kirchen, du bist aufge-
fahren in die Höhe, und hast etliche unter deinen Die-
nern gesandt zu Aposteln, etliche zu Propheten, etli-
che zu Evangelisten, etliche zu Hirten und Lehrern,
daß durch sie dein geistlicher Leib erbauet werde, bis
wir alle hinan kommen zu einerley Glauben und Er-
känntniß: Ich klage und bekenne dir, daß ich diese
grosse Wohlthat und Gaben hiebevor nicht recht er-
kannt habe, die, welche du gesandt hast, nicht gehal-
ten für deine Diener und für Haushalter über deine
Geheimnisse, habe sie auch ihres Amts halber nicht
desto lieber gehabt, und nicht bedacht, was du sagest:
Wer euch höret, der höret mich, wer euch verachtet,

der

Gebett der Zuhörer
Großmuth, in allem weit überwinde, und alſo in
allem treu verbleibe, bis an mein ſeliges Ende.
Und wann ich alſo, auch meine Zeit, deinem Willen
treulich gedienet, und viele zur Gerechtigkeit gebracht
habe, ſo laß mich auch vor deinem Richter-Stuhl,
HErr JEſu! getroſt erſcheinen und ſagen: Hie bin
ich, HErr! und die Kinder, die du mir gegeben haſt.
Willt du etwas belohnen, ſo belohne nicht meine
unvollkommne Wercke, ſondern belohne deine Gna-
de, die du in mich geleget hatteſt: Und laß mich wie
das kleineſte Sternlein leuchten, droben in deines
Vatters Reich: Wo du biſt, HErr JEſu! da laß
deine Diener auch ſeyn. Amen.

Gebett der Zuhörer für die Lehrer der
Kirchen.

ACh HErr JEſu Chriſte! du ewiger Hoherprie-
ſter und Haupt deiner Kirchen, du biſt aufge-
fahren in die Höhe, und haſt etliche unter deinen Die-
nern geſandt zu Apoſteln, etliche zu Propheten, etli-
che zu Evangeliſten, etliche zu Hirten und Lehrern,
daß durch ſie dein geiſtlicher Leib erbauet werde, bis
wir alle hinan kommen zu einerley Glauben und Er-
känntniß: Ich klage und bekenne dir, daß ich dieſe
groſſe Wohlthat und Gaben hiebevor nicht recht er-
kannt habe, die, welche du geſandt haſt, nicht gehal-
ten für deine Diener und für Haushalter über deine
Geheimniſſe, habe ſie auch ihres Amts halber nicht
deſto lieber gehabt, und nicht bedacht, was du ſageſt:
Wer euch höret, der höret mich, wer euch verachtet,

der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0496" n="474"/><fw place="top" type="header">Gebett der Zuhörer</fw><lb/>
Großmuth, in allem weit überwinde, und al&#x017F;o in<lb/>
allem treu verbleibe, bis an mein &#x017F;eliges Ende.<lb/>
Und wann ich al&#x017F;o, auch meine Zeit, deinem Willen<lb/>
treulich gedienet, und viele zur Gerechtigkeit gebracht<lb/>
habe, &#x017F;o laß mich auch vor deinem Richter-Stuhl,<lb/>
HErr JE&#x017F;u! getro&#x017F;t er&#x017F;cheinen und &#x017F;agen: Hie bin<lb/>
ich, HErr! und die Kinder, die du mir gegeben ha&#x017F;t.<lb/>
Willt du etwas belohnen, &#x017F;o belohne nicht meine<lb/>
unvollkommne Wercke, &#x017F;ondern belohne deine Gna-<lb/>
de, die du in mich geleget hatte&#x017F;t: Und laß mich wie<lb/>
das kleine&#x017F;te Sternlein leuchten, droben in deines<lb/>
Vatters Reich: Wo du bi&#x017F;t, HErr JE&#x017F;u! da laß<lb/>
deine Diener auch &#x017F;eyn. Amen.</p><lb/>
          <div n="3">
            <head>Gebett der Zuhörer für die Lehrer der<lb/>
Kirchen.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">A</hi>Ch HErr JE&#x017F;u Chri&#x017F;te! du ewiger Hoherprie-<lb/>
&#x017F;ter und Haupt deiner Kirchen, du bi&#x017F;t aufge-<lb/>
fahren in die Höhe, und ha&#x017F;t etliche unter deinen Die-<lb/>
nern ge&#x017F;andt zu Apo&#x017F;teln, etliche zu Propheten, etli-<lb/>
che zu Evangeli&#x017F;ten, etliche zu Hirten und Lehrern,<lb/>
daß durch &#x017F;ie dein gei&#x017F;tlicher Leib erbauet werde, bis<lb/>
wir alle hinan kommen zu einerley Glauben und Er-<lb/>
känntniß: Ich klage und bekenne dir, daß ich die&#x017F;e<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;e Wohlthat und Gaben hiebevor nicht recht er-<lb/>
kannt habe, die, welche du ge&#x017F;andt ha&#x017F;t, nicht gehal-<lb/>
ten für deine Diener und für Haushalter über deine<lb/>
Geheimni&#x017F;&#x017F;e, habe &#x017F;ie auch ihres Amts halber nicht<lb/>
de&#x017F;to lieber gehabt, und nicht bedacht, was du &#x017F;age&#x017F;t:<lb/>
Wer euch höret, der höret mich, wer euch verachtet,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[474/0496] Gebett der Zuhörer Großmuth, in allem weit überwinde, und alſo in allem treu verbleibe, bis an mein ſeliges Ende. Und wann ich alſo, auch meine Zeit, deinem Willen treulich gedienet, und viele zur Gerechtigkeit gebracht habe, ſo laß mich auch vor deinem Richter-Stuhl, HErr JEſu! getroſt erſcheinen und ſagen: Hie bin ich, HErr! und die Kinder, die du mir gegeben haſt. Willt du etwas belohnen, ſo belohne nicht meine unvollkommne Wercke, ſondern belohne deine Gna- de, die du in mich geleget hatteſt: Und laß mich wie das kleineſte Sternlein leuchten, droben in deines Vatters Reich: Wo du biſt, HErr JEſu! da laß deine Diener auch ſeyn. Amen. Gebett der Zuhörer für die Lehrer der Kirchen. ACh HErr JEſu Chriſte! du ewiger Hoherprie- ſter und Haupt deiner Kirchen, du biſt aufge- fahren in die Höhe, und haſt etliche unter deinen Die- nern geſandt zu Apoſteln, etliche zu Propheten, etli- che zu Evangeliſten, etliche zu Hirten und Lehrern, daß durch ſie dein geiſtlicher Leib erbauet werde, bis wir alle hinan kommen zu einerley Glauben und Er- känntniß: Ich klage und bekenne dir, daß ich dieſe groſſe Wohlthat und Gaben hiebevor nicht recht er- kannt habe, die, welche du geſandt haſt, nicht gehal- ten für deine Diener und für Haushalter über deine Geheimniſſe, habe ſie auch ihres Amts halber nicht deſto lieber gehabt, und nicht bedacht, was du ſageſt: Wer euch höret, der höret mich, wer euch verachtet, der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/496
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 474. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/496>, abgerufen am 22.11.2024.