Ecke, dort aber das schöne Land der guten Hoffnung, und der Ort meines besten Verlangens: So man- chen Schlag mein Puls-Ader thut, so manchen Mo- ment rück ich näher zu meiner seligen Ewigkeit: Ver- laß mich nicht, mein GOtt! da ich alt worden, und laß mich mein graues Haupt in Fried und Segen legen: Laß mich beten, mein GOtt! und mit dir re- den in einem göttlichen Wandel, so lang ich reden kan, und wann auch endlich auf meinem Sterb-Bet- te mir meine Lippen diesen letzten Dienst versagen, so will ich dencken, bald, bald, HErr JEsu! werd ich bey dir im Paradies seyn: HERR! nimm alsdann meinen Geist auf, wann meine durch dein theures Blut erlöste Seele von diesen erblassenden Lippen flüchtet. Amen, HErr JEsu! Amen.
Gebett einer Wittwe.
1 Tim. 5, 5. 6. Das ist eine rechte Wittwe, die einsam ist, die ihre Hoffnung auf GOtt stellet, und bleibet am Gebett und Flehen Tag und Nacht: Welche aber in Wollüsten lebet, die ist lebendig todt.
BArmhertziger, lieber himmlischer Vatter! der du den Elenden ansiehest, und die zerknirschten Geistes seyn: Du bist der Betrübten Trost, ein Be- schützer der Armen, und ein Helffer deren, die keine Hülffe in der Welt haben, und die dich in ihren Nö- then anruffen.
Dein zwar heiliges, doch mir gar betrübtes Verhängniß, hat mich troffen; ich bin eine Wittwe, die Leyd trägt, dein Knecht, mein Mann, ist gestorben. Ich tadele zwar dein Ver- hängniß nicht; dann du bist der freye GOtt, den
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Gebett einer Wittwe.
Ecke, dort aber das ſchöne Land der guten Hoffnung, und der Ort meines beſten Verlangens: So man- chen Schlag mein Puls-Ader thut, ſo manchen Mo- ment rück ich näher zu meiner ſeligen Ewigkeit: Ver- laß mich nicht, mein GOtt! da ich alt worden, und laß mich mein graues Haupt in Fried und Segen legen: Laß mich beten, mein GOtt! und mit dir re- den in einem göttlichen Wandel, ſo lang ich reden kan, und wann auch endlich auf meinem Sterb-Bet- te mir meine Lippen dieſen letzten Dienſt verſagen, ſo will ich dencken, bald, bald, HErr JEſu! werd ich bey dir im Paradies ſeyn: HERR! nimm alsdann meinen Geiſt auf, wann meine durch dein theures Blut erlöste Seele von dieſen erblaſſenden Lippen flüchtet. Amen, HErr JEſu! Amen.
Gebett einer Wittwe.
1 Tim. 5, 5. 6. Das iſt eine rechte Wittwe, die einſam iſt, die ihre Hoffnung auf GOtt ſtellet, und bleibet am Gebett und Flehen Tag und Nacht: Welche aber in Wollüſten lebet, die iſt lebendig todt.
BArmhertziger, lieber himmliſcher Vatter! der du den Elenden anſieheſt, und die zerknirſchten Geiſtes ſeyn: Du biſt der Betrübten Troſt, ein Be- ſchützer der Armen, und ein Helffer deren, die keine Hülffe in der Welt haben, und die dich in ihren Nö- then anruffen.
Dein zwar heiliges, doch mir gar betrübtes Verhängniß, hat mich troffen; ich bin eine Wittwe, die Leyd trägt, dein Knecht, mein Mann, iſt geſtorben. Ich tadele zwar dein Ver- hängniß nicht; dann du biſt der freye GOtt, den
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Gebett einer Wittwe.
Ecke, dort aber das ſchöne Land der guten Hoffnung,
und der Ort meines beſten Verlangens: So man-
chen Schlag mein Puls-Ader thut, ſo manchen Mo-
ment rück ich näher zu meiner ſeligen Ewigkeit: Ver-
laß mich nicht, mein GOtt! da ich alt worden, und
laß mich mein graues Haupt in Fried und Segen
legen: Laß mich beten, mein GOtt! und mit dir re-
den in einem göttlichen Wandel, ſo lang ich reden
kan, und wann auch endlich auf meinem Sterb-Bet-
te mir meine Lippen dieſen letzten Dienſt verſagen,
ſo will ich dencken, bald, bald, HErr JEſu! werd ich
bey dir im Paradies ſeyn: HERR! nimm alsdann
meinen Geiſt auf, wann meine durch dein theures
Blut erlöste Seele von dieſen erblaſſenden Lippen
flüchtet. Amen, HErr JEſu! Amen.
Gebett einer Wittwe.
1 Tim. 5, 5. 6. Das iſt eine rechte Wittwe, die einſam iſt, die ihre Hoffnung auf
GOtt ſtellet, und bleibet am Gebett und Flehen Tag und Nacht: Welche aber in
Wollüſten lebet, die iſt lebendig todt.
BArmhertziger, lieber himmliſcher Vatter! der
du den Elenden anſieheſt, und die zerknirſchten
Geiſtes ſeyn: Du biſt der Betrübten Troſt, ein Be-
ſchützer der Armen, und ein Helffer deren, die keine
Hülffe in der Welt haben, und die dich in ihren Nö-
then anruffen.
Dein zwar heiliges, doch mir gar betrübtes
Verhängniß, hat mich troffen; ich bin eine
Wittwe, die Leyd trägt, dein Knecht, mein
Mann, iſt geſtorben. Ich tadele zwar dein Ver-
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 545. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/567>, abgerufen am 25.11.2024.
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