schätzbare Gnade möchte verschertzen. Ach GOTT! erhalte doch in meinem Hertzen die Tugend der wahren Demuth, daß ich mich meines Glücks nimmermehr überhe- be; sondern dencke, daß alles, was ich ha- be, komme von der Hand dessen, der ei- nen Greuel an Hochmuth hat, und die Demüthigen allein in Gnaden segnen will. Fället mir Reichthum zu, so gieb, daß ich mein Hertz nicht möge daran hängen: Dann ich möchte sonst mein Gutes dahin haben in diesem Leben, und meine arme Seele möchte dadurch, als durch einen Fallstrick, verlohren gehen. Du, ja du allein, bist meiner Seelen Schatz, und bester Reich- thum: Wann ich dich nur habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erden: Wann ich dich nur habe, so habe ich alles, wann ich auch schon in dieser Welt wenig oder nichts hätte: Dann die den HErrn fürch- ten, haben keinen Mangel an irgend einem Gut, Amen.
Creutz-
N n 3
Danck-Gebett vor den Segen.
ſchätzbare Gnade möchte verſchertzen. Ach GOTT! erhalte doch in meinem Hertzen die Tugend der wahren Demuth, daß ich mich meines Glücks nimmermehr überhe- be; ſondern dencke, daß alles, was ich ha- be, komme von der Hand deſſen, der ei- nen Greuel an Hochmuth hat, und die Demüthigen allein in Gnaden ſegnen will. Fället mir Reichthum zu, ſo gieb, daß ich mein Hertz nicht möge daran hängen: Dann ich möchte ſonſt mein Gutes dahin haben in dieſem Leben, und meine arme Seele möchte dadurch, als durch einen Fallſtrick, verlohren gehen. Du, ja du allein, biſt meiner Seelen Schatz, und beſter Reich- thum: Wann ich dich nur habe, ſo frage ich nichts nach Himmel und Erden: Wann ich dich nur habe, ſo habe ich alles, wann ich auch ſchon in dieſer Welt wenig oder nichts hätte: Dann die den HErrn fürch- ten, haben keinen Mangel an irgend einem Gut, Amen.
Creutz-
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Danck-Gebett vor den Segen.
ſchätzbare Gnade möchte verſchertzen. Ach
GOTT! erhalte doch in meinem Hertzen
die Tugend der wahren Demuth, daß ich
mich meines Glücks nimmermehr überhe-
be; ſondern dencke, daß alles, was ich ha-
be, komme von der Hand deſſen, der ei-
nen Greuel an Hochmuth hat, und die
Demüthigen allein in Gnaden ſegnen will.
Fället mir Reichthum zu, ſo gieb, daß ich
mein Hertz nicht möge daran hängen: Dann
ich möchte ſonſt mein Gutes dahin haben
in dieſem Leben, und meine arme Seele
möchte dadurch, als durch einen Fallſtrick,
verlohren gehen. Du, ja du allein, biſt
meiner Seelen Schatz, und beſter Reich-
thum: Wann ich dich nur habe, ſo frage
ich nichts nach Himmel und Erden: Wann
ich dich nur habe, ſo habe ich alles, wann
ich auch ſchon in dieſer Welt wenig oder
nichts hätte: Dann die den HErrn fürch-
ten, haben keinen Mangel an irgend
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 565. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/587>, abgerufen am 24.11.2024.
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