Abba, Vatter! laß deinen Geist Zeugniß geben mei- nem Geist, daß meine Sünden weggenommen seyen, daß ihrer in Ewigkeit nicht solle gedacht werden, und daß ich dein Kind sey, so ist mir wieder wohl, ach ja, Vatter! thue es um deines lieben Sohns JEsu Christi willen, Amen.
Gebett in Armuth und Verlust zeitlicher Güther.
Hiob 1, 21. Der HErr hats gegeben, der HERR hats genommen, der Name des HErrn sey gelobet.
GOtt des Himmels und der Erden, der du das Gebett der Elenden und Armen erhörest, wenn sie in ihrer Noth zu dir schreyen. Zu wem soll ich sicherer meine Zuflucht nehmen, als zu dir? Vor wem soll ich mein Kummer-volles Hertz besser aus- schütten, als vor dir? Der du der Dürfftigen Schutz und Trost bist. Darum vergönne mir, daß ich mein armes Gebett hinauf schicke zu dir dem allerreichsten GOtt: Deine Himmels- Thür soll die erste seyn, davor ich anklopffe, des Morgens, ehe ich ausgehe, und die letzte des Abends, wenn ich mich schlafen lege; denn das ist meine be- ste Freude, daß ich mich zu dir meinem GOtt halte, und daß ich meine Zuversicht auf dich, meinen HErrn, setze.
Du weißt, mein GOtt! meinen betrübten Zustand, denn ich liege im Staub der verächtlichen Armuth: Ich bin zwar nicht träg in meinem Beruf, sondern lasse mirs sauer genug werden, aber ach! es will nicht mit mir fort, Schaden suchet mich, und Ver-
lust
Gebett in Armuth
Abba, Vatter! laß deinen Geiſt Zeugniß geben mei- nem Geiſt, daß meine Sünden weggenommen ſeyen, daß ihrer in Ewigkeit nicht ſolle gedacht werden, und daß ich dein Kind ſey, ſo iſt mir wieder wohl, ach ja, Vatter! thue es um deines lieben Sohns JEſu Chriſti willen, Amen.
Gebett in Armuth und Verluſt zeitlicher Güther.
Hiob 1, 21. Der HErr hats gegeben, der HERR hats genommen, der Name des HErrn ſey gelobet.
GOtt des Himmels und der Erden, der du das Gebett der Elenden und Armen erhöreſt, wenn ſie in ihrer Noth zu dir ſchreyen. Zu wem ſoll ich ſicherer meine Zuflucht nehmen, als zu dir? Vor wem ſoll ich mein Kummer-volles Hertz beſſer aus- ſchütten, als vor dir? Der du der Dürfftigen Schutz und Troſt biſt. Darum vergönne mir, daß ich mein armes Gebett hinauf ſchicke zu dir dem allerreichſten GOtt: Deine Himmels- Thür ſoll die erſte ſeyn, davor ich anklopffe, des Morgens, ehe ich ausgehe, und die letzte des Abends, wenn ich mich ſchlafen lege; denn das iſt meine be- ſte Freude, daß ich mich zu dir meinem GOtt halte, und daß ich meine Zuverſicht auf dich, meinen HErrn, ſetze.
Du weißt, mein GOtt! meinen betrübten Zuſtand, denn ich liege im Staub der verächtlichen Armuth: Ich bin zwar nicht träg in meinem Beruf, ſondern laſſe mirs ſauer genug werden, aber ach! es will nicht mit mir fort, Schaden ſuchet mich, und Ver-
luſt
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Gebett in Armuth
Abba, Vatter! laß deinen Geiſt Zeugniß geben mei-
nem Geiſt, daß meine Sünden weggenommen ſeyen,
daß ihrer in Ewigkeit nicht ſolle gedacht werden,
und daß ich dein Kind ſey, ſo iſt mir wieder wohl, ach
ja, Vatter! thue es um deines lieben Sohns JEſu
Chriſti willen, Amen.
Gebett in Armuth und Verluſt zeitlicher
Güther.
Hiob 1, 21. Der HErr hats gegeben, der HERR hats genommen, der Name des
HErrn ſey gelobet.
GOtt des Himmels und der Erden, der du das
Gebett der Elenden und Armen erhöreſt, wenn
ſie in ihrer Noth zu dir ſchreyen. Zu wem ſoll ich
ſicherer meine Zuflucht nehmen, als zu dir? Vor
wem ſoll ich mein Kummer-volles Hertz beſſer aus-
ſchütten, als vor dir? Der du der Dürfftigen
Schutz und Troſt biſt. Darum vergönne mir,
daß ich mein armes Gebett hinauf ſchicke zu
dir dem allerreichſten GOtt: Deine Himmels-
Thür ſoll die erſte ſeyn, davor ich anklopffe, des
Morgens, ehe ich ausgehe, und die letzte des Abends,
wenn ich mich ſchlafen lege; denn das iſt meine be-
ſte Freude, daß ich mich zu dir meinem GOtt halte,
und daß ich meine Zuverſicht auf dich, meinen HErrn,
ſetze.
Du weißt, mein GOtt! meinen betrübten Zuſtand,
denn ich liege im Staub der verächtlichen Armuth:
Ich bin zwar nicht träg in meinem Beruf, ſondern
laſſe mirs ſauer genug werden, aber ach! es will
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 574. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/596>, abgerufen am 23.11.2024.
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