bes, bald durch Traurigkeit meiner Seelen. Dar- um! o Jehova! der du noch eben derjenige bist, der du von Ewigkeit gewesen, und in alle Ewigkeit seyn wirst, nemlich der unveränderliche GOtt, der nie- mals vergißt gnädig zu seyn: Lindre mir doch mei- ne Schmertzen, und sprich mir einen Trost zu, dann wird mir hier zeitlich und dort ewig geholffen seyn, Amen.
Um Gnade, Linderung und Trost.
ACh GOtt! der du die Barmhertzigkeit selbst bist: Es muß wohl seyn, daß meine Sün- den viel und groß seyn, weil du mich so schwer heim- suchest: Aber, o du Menschen-Hüter! habe ich ge- sündiget, wie ich dann warlich mit Sünden dich zum Zorn gereitzet habe, was soll ich dir thun? Wi- derstehen kan ich nicht: Murren will ich nicht: So will ichs dann mit Gedult ertragen, weil ich weniger leide, als meine Sünden verdienet haben; ja viel ein mehreres leiden müßte, wann du nach deiner strengen Gerechtigkeit wolltest mit mir handeln. A- ber, o grosser GOtt! gedencke doch, was du bist, und was ich bin: Will dann dein mächtiger und gewal- tiger Arm wider ein rauschendes Blat streiten, wel- ches von einem leichten Wind dahin gewehet wird? Wille du dann eine dürre Stoppel bey deine ewige Glut, o verzehrendes Feuer! legen? Willt du mit deiner starcken Donner-Stimme dein zitterndes Kind noch mehr erschrecken, und durch deine Pfeile ein Würmlein Jacobs treffen. Ach GOtt! geden-
cke
Gebett in Kranckheit.
bes, bald durch Traurigkeit meiner Seelen. Dar- um! o Jehova! der du noch eben derjenige biſt, der du von Ewigkeit geweſen, und in alle Ewigkeit ſeyn wirſt, nemlich der unveränderliche GOtt, der nie- mals vergißt gnädig zu ſeyn: Lindre mir doch mei- ne Schmertzen, und ſprich mir einen Troſt zu, dann wird mir hier zeitlich und dort ewig geholffen ſeyn, Amen.
Um Gnade, Linderung und Troſt.
ACh GOtt! der du die Barmhertzigkeit ſelbſt biſt: Es muß wohl ſeyn, daß meine Sün- den viel und groß ſeyn, weil du mich ſo ſchwer heim- ſucheſt: Aber, o du Menſchen-Hüter! habe ich ge- ſündiget, wie ich dann warlich mit Sünden dich zum Zorn gereitzet habe, was ſoll ich dir thun? Wi- derſtehen kan ich nicht: Murren will ich nicht: So will ichs dann mit Gedult ertragen, weil ich weniger leide, als meine Sünden verdienet haben; ja viel ein mehreres leiden müßte, wann du nach deiner ſtrengen Gerechtigkeit wollteſt mit mir handeln. A- ber, o groſſer GOtt! gedencke doch, was du biſt, und was ich bin: Will dann dein mächtiger und gewal- tiger Arm wider ein rauſchendes Blat ſtreiten, wel- ches von einem leichten Wind dahin gewehet wird? Wille du dann eine dürre Stoppel bey deine ewige Glut, o verzehrendes Feuer! legen? Willt du mit deiner ſtarcken Donner-Stimme dein zitterndes Kind noch mehr erſchrecken, und durch deine Pfeile ein Würmlein Jacobs treffen. Ach GOtt! geden-
cke
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Gebett in Kranckheit.
bes, bald durch Traurigkeit meiner Seelen. Dar-
um! o Jehova! der du noch eben derjenige biſt, der
du von Ewigkeit geweſen, und in alle Ewigkeit ſeyn
wirſt, nemlich der unveränderliche GOtt, der nie-
mals vergißt gnädig zu ſeyn: Lindre mir doch mei-
ne Schmertzen, und ſprich mir einen Troſt zu, dann
wird mir hier zeitlich und dort ewig geholffen ſeyn,
Amen.
Um Gnade, Linderung und Troſt.
ACh GOtt! der du die Barmhertzigkeit ſelbſt
biſt: Es muß wohl ſeyn, daß meine Sün-
den viel und groß ſeyn, weil du mich ſo ſchwer heim-
ſucheſt: Aber, o du Menſchen-Hüter! habe ich ge-
ſündiget, wie ich dann warlich mit Sünden dich
zum Zorn gereitzet habe, was ſoll ich dir thun? Wi-
derſtehen kan ich nicht: Murren will ich nicht: So
will ichs dann mit Gedult ertragen, weil ich weniger
leide, als meine Sünden verdienet haben; ja viel
ein mehreres leiden müßte, wann du nach deiner
ſtrengen Gerechtigkeit wollteſt mit mir handeln. A-
ber, o groſſer GOtt! gedencke doch, was du biſt, und
was ich bin: Will dann dein mächtiger und gewal-
tiger Arm wider ein rauſchendes Blat ſtreiten, wel-
ches von einem leichten Wind dahin gewehet wird?
Wille du dann eine dürre Stoppel bey deine ewige
Glut, o verzehrendes Feuer! legen? Willt du mit
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 640. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/662>, abgerufen am 22.11.2024.
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