der Tag auch seine Plagen haben, drum werd ich heu- te wohl nicht ohne Creutze seyn: Doch wirst du mich, mein GOtt! auch in der Trübsal laben, du richtest ja die Last nach unsern Schultern ein. Es sey dir heimgestellt, wie du mit mir willst fahren, ich neh- me Lust und Last von deiner Schickung an. Es muß dein Hertze doch sich endlich offenbaren, wie es zu keiner Zeit was Böses meynen kan. Laß mich mein Bißlein Brod in stiller Ruh geniessen, gieb wenig oder viel, ich bin mit dir vergnügt; denn hab ich nur dabey ein freudiges Gewissen, so ists ein gros- ser Schatz, der mir im Hertzen liegt. Behüte Leib und Seel für allen Unglücks-Fällen, besonders vor dem Fall, den uns die Sünde dräut. Laß deine Ge- genwart mir stets für Augen stellen, die alles sieht und hört, und richtet mit der Zeit. Geselle mich ja nicht zu gottsvergeßnen Leuten, man wird von ih- rem Thun gar leichtlich angesteckt; laß mich der En- gel Schaar den gantzen Tag begleiten, daß mich der Satan nicht mit seinen Klauen schreckt. Bleib auch der Meinigen getreuer GOtt und Vatter, bewah- re, sättige und überschatte sie. In Kummer sey ihr Trost, im Mangel ihr Berather, damit durch dei- ne Hand ihr Wohlergehen blüh. Bewahre Stadt und Land vor allen Fährlichkeiten, hilff daß kein Un- gemach Lehr-Wehr-und Nähr-Stand trennt; sey deiner Kirchen Fels in diesen letzten Zeiten, erhalt uns gnädiglich dein Wort und Sacrament; nun, HErr! ich laß dich nicht, du hast mich dann geseg- net, sprich nur ein einzigs Wort, so ist mein Wunsch
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Morgen-Gebett am Montage.
der Tag auch ſeine Plagen haben, drum werd ich heu- te wohl nicht ohne Creutze ſeyn: Doch wirſt du mich, mein GOtt! auch in der Trübſal laben, du richteſt ja die Laſt nach unſern Schultern ein. Es ſey dir heimgeſtellt, wie du mit mir willſt fahren, ich neh- me Luſt und Laſt von deiner Schickung an. Es muß dein Hertze doch ſich endlich offenbaren, wie es zu keiner Zeit was Böſes meynen kan. Laß mich mein Bißlein Brod in ſtiller Ruh genieſſen, gieb wenig oder viel, ich bin mit dir vergnügt; denn hab ich nur dabey ein freudiges Gewiſſen, ſo iſts ein groſ- ſer Schatz, der mir im Hertzen liegt. Behüte Leib und Seel für allen Unglücks-Fällen, beſonders vor dem Fall, den uns die Sünde dräut. Laß deine Ge- genwart mir ſtets für Augen ſtellen, die alles ſieht und hört, und richtet mit der Zeit. Geſelle mich ja nicht zu gottsvergeßnen Leuten, man wird von ih- rem Thun gar leichtlich angeſteckt; laß mich der En- gel Schaar den gantzen Tag begleiten, daß mich der Satan nicht mit ſeinen Klauen ſchreckt. Bleib auch der Meinigen getreuer GOtt und Vatter, bewah- re, ſättige und überſchatte ſie. In Kummer ſey ihr Troſt, im Mangel ihr Berather, damit durch dei- ne Hand ihr Wohlergehen blüh. Bewahre Stadt und Land vor allen Fährlichkeiten, hilff daß kein Un- gemach Lehr-Wehr-und Nähr-Stand trennt; ſey deiner Kirchen Fels in dieſen letzten Zeiten, erhalt uns gnädiglich dein Wort und Sacrament; nun, HErr! ich laß dich nicht, du haſt mich dann geſeg- net, ſprich nur ein einzigs Wort, ſo iſt mein Wunſch
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Morgen-Gebett am Montage.
der Tag auch ſeine Plagen haben, drum werd ich heu-
te wohl nicht ohne Creutze ſeyn: Doch wirſt du mich,
mein GOtt! auch in der Trübſal laben, du richteſt
ja die Laſt nach unſern Schultern ein. Es ſey dir
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me Luſt und Laſt von deiner Schickung an. Es
muß dein Hertze doch ſich endlich offenbaren, wie es
zu keiner Zeit was Böſes meynen kan. Laß mich
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wenig oder viel, ich bin mit dir vergnügt; denn hab
ich nur dabey ein freudiges Gewiſſen, ſo iſts ein groſ-
ſer Schatz, der mir im Hertzen liegt. Behüte Leib
und Seel für allen Unglücks-Fällen, beſonders vor
dem Fall, den uns die Sünde dräut. Laß deine Ge-
genwart mir ſtets für Augen ſtellen, die alles ſieht
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gel Schaar den gantzen Tag begleiten, daß mich der
Satan nicht mit ſeinen Klauen ſchreckt. Bleib auch
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re, ſättige und überſchatte ſie. In Kummer ſey ihr
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ne Hand ihr Wohlergehen blüh. Bewahre Stadt
und Land vor allen Fährlichkeiten, hilff daß kein Un-
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 739. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/761>, abgerufen am 02.07.2024.
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