fromm zu leben, jetzt anheben, und mit Beten, offt derhalben für dich tretten.
Morgen-Lied.
DU angenehmer Morgenthau, mein JEsu! laß des Her- tzens Au, von deiner Gnade trieffend seyn, und feuchte mich mit Segen ein.
2. Sehr groß war heute die Gefahr, darinnen ich begra- ben war, doch noch viel grösser deine Macht, die mich ge- sund ans Licht gebracht.
3. Davor bin ich dein Eigenthum, ich opfere dir Danck und Ruhm, niemand auf Erden ist dir gleich, so mächtig und so gnadenreich.
4. Ach gieb mir ferner Rath und That, daß dieser Tag das Seine hat, und leite mich in meiner Pflicht, durch dei- nes Geistes Gnaden-Licht.
5. Behalte mein Gewissen rein, regiere du in mir allein, daß ich der Sünden müßig geh, und stets zum Tode fertig steh.
6. Der Tag ist dieser Wochen Schluß, wenn ich nun auch beschliessen muß, so schleuß mich in den Wunden ein, die aller Frommen Zuflucht seyn.
7. Indessen leb ich in der Welt, so lange dirs, mein GOtt! gefällt, gieb, daß einmal der letzte Tag der erst im Himmel heissen mag.
Abend-Gebett am Sonnabend.
WEnn ich im Finstern wandele, so ist der HErr mein Licht. O du liebreicher und gnädiger GOtt! jetzo endiget sich der Tag, und zugleich auch die Woche; aber deine Gnade währet für und für. Es können wohl Berge weichen und Hügel hinfal- len, aber deine Gnade weichet nicht von deinen Kindern. Nun diese ewige Gnade hat mich auch diese Woche erleben lassen; was ich im Anfang der
Wochen
Abend-Gebett am Sonnabend.
fromm zu leben, jetzt anheben, und mit Beten, offt derhalben für dich tretten.
Morgen-Lied.
DU angenehmer Morgenthau, mein JEſu! laß des Her- tzens Au, von deiner Gnade trieffend ſeyn, und feuchte mich mit Segen ein.
2. Sehr groß war heute die Gefahr, darinnen ich begra- ben war, doch noch viel gröſſer deine Macht, die mich ge- ſund ans Licht gebracht.
3. Davor bin ich dein Eigenthum, ich opfere dir Danck und Ruhm, niemand auf Erden iſt dir gleich, ſo mächtig und ſo gnadenreich.
4. Ach gieb mir ferner Rath und That, daß dieſer Tag das Seine hat, und leite mich in meiner Pflicht, durch dei- nes Geiſtes Gnaden-Licht.
5. Behalte mein Gewiſſen rein, regiere du in mir allein, daß ich der Sünden müßig geh, und ſtets zum Tode fertig ſteh.
6. Der Tag iſt dieſer Wochen Schluß, wenn ich nun auch beſchlieſſen muß, ſo ſchleuß mich in den Wunden ein, die aller Frommen Zuflucht ſeyn.
7. Indeſſen leb ich in der Welt, ſo lange dirs, mein GOtt! gefällt, gieb, daß einmal der letzte Tag der erſt im Himmel heiſſen mag.
Abend-Gebett am Sonnabend.
WEnn ich im Finſtern wandele, ſo iſt der HErr mein Licht. O du liebreicher und gnädiger GOtt! jetzo endiget ſich der Tag, und zugleich auch die Woche; aber deine Gnade währet für und für. Es können wohl Berge weichen und Hügel hinfal- len, aber deine Gnade weichet nicht von deinen Kindern. Nun dieſe ewige Gnade hat mich auch dieſe Woche erleben laſſen; was ich im Anfang der
Wochen
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0835"n="813"/><fwplace="top"type="header">Abend-Gebett am Sonnabend.</fw><lb/>
fromm zu leben, jetzt anheben, und mit Beten, offt<lb/>
derhalben für dich tretten.</p></div><lb/><divn="3"><head><hirendition="#fr">Morgen-Lied.</hi></head><lb/><p><hirendition="#in">D</hi>U angenehmer Morgenthau, mein JEſu! laß des Her-<lb/>
tzens Au, von deiner Gnade trieffend ſeyn, und feuchte<lb/>
mich mit Segen ein.</p><lb/><p>2. Sehr groß war heute die Gefahr, darinnen ich begra-<lb/>
ben war, doch noch viel gröſſer deine Macht, die mich ge-<lb/>ſund ans Licht gebracht.</p><lb/><p>3. Davor bin ich dein Eigenthum, ich opfere dir Danck<lb/>
und Ruhm, niemand auf Erden iſt dir gleich, ſo mächtig<lb/>
und ſo gnadenreich.</p><lb/><p>4. Ach gieb mir ferner Rath und That, daß dieſer Tag<lb/>
das Seine hat, und leite mich in meiner Pflicht, durch dei-<lb/>
nes Geiſtes Gnaden-Licht.</p><lb/><p>5. Behalte mein Gewiſſen rein, regiere du in mir allein,<lb/>
daß ich der Sünden müßig geh, und ſtets zum Tode fertig<lb/>ſteh.</p><lb/><p>6. Der Tag iſt dieſer Wochen Schluß, wenn ich nun<lb/>
auch beſchlieſſen muß, ſo ſchleuß mich in den Wunden ein,<lb/>
die aller Frommen Zuflucht ſeyn.</p><lb/><p>7. Indeſſen leb ich in der Welt, ſo lange dirs, mein<lb/>
GOtt! gefällt, gieb, daß einmal der letzte Tag der erſt<lb/>
im Himmel heiſſen mag.</p></div><lb/><divn="3"><head>Abend-Gebett am Sonnabend.</head><lb/><p><hirendition="#in">W</hi>Enn ich im Finſtern wandele, ſo iſt der HErr<lb/>
mein Licht. O du liebreicher und gnädiger<lb/>
GOtt! jetzo endiget ſich der Tag, und zugleich auch<lb/>
die Woche; aber deine Gnade währet für und für.<lb/>
Es können wohl Berge weichen und Hügel hinfal-<lb/>
len, aber deine Gnade weichet nicht von deinen<lb/>
Kindern. Nun dieſe ewige Gnade hat mich auch<lb/>
dieſe Woche erleben laſſen; was ich im Anfang der<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Wochen</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[813/0835]
Abend-Gebett am Sonnabend.
fromm zu leben, jetzt anheben, und mit Beten, offt
derhalben für dich tretten.
Morgen-Lied.
DU angenehmer Morgenthau, mein JEſu! laß des Her-
tzens Au, von deiner Gnade trieffend ſeyn, und feuchte
mich mit Segen ein.
2. Sehr groß war heute die Gefahr, darinnen ich begra-
ben war, doch noch viel gröſſer deine Macht, die mich ge-
ſund ans Licht gebracht.
3. Davor bin ich dein Eigenthum, ich opfere dir Danck
und Ruhm, niemand auf Erden iſt dir gleich, ſo mächtig
und ſo gnadenreich.
4. Ach gieb mir ferner Rath und That, daß dieſer Tag
das Seine hat, und leite mich in meiner Pflicht, durch dei-
nes Geiſtes Gnaden-Licht.
5. Behalte mein Gewiſſen rein, regiere du in mir allein,
daß ich der Sünden müßig geh, und ſtets zum Tode fertig
ſteh.
6. Der Tag iſt dieſer Wochen Schluß, wenn ich nun
auch beſchlieſſen muß, ſo ſchleuß mich in den Wunden ein,
die aller Frommen Zuflucht ſeyn.
7. Indeſſen leb ich in der Welt, ſo lange dirs, mein
GOtt! gefällt, gieb, daß einmal der letzte Tag der erſt
im Himmel heiſſen mag.
Abend-Gebett am Sonnabend.
WEnn ich im Finſtern wandele, ſo iſt der HErr
mein Licht. O du liebreicher und gnädiger
GOtt! jetzo endiget ſich der Tag, und zugleich auch
die Woche; aber deine Gnade währet für und für.
Es können wohl Berge weichen und Hügel hinfal-
len, aber deine Gnade weichet nicht von deinen
Kindern. Nun dieſe ewige Gnade hat mich auch
dieſe Woche erleben laſſen; was ich im Anfang der
Wochen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 813. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/835>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.