Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870.Die preußischen Jahrmärkte. mern, in Sachsen und am Rhein die Zahl der Jahr-märkte schon etwas, wenn auch wenig, abnimmt; in Pom- mern allerdings wohl nicht in Folge hochentwickelten Ver- kehrs, sondern eher in Folge eines gewissen Stillstandes. Nach dem Stande von 1858 war die Bedeutung [Tabelle] Die dicht bevölkerte Rheinprovinz hat die meisten Schmoller, Geschichte d. Kleingewerbe. 15
Die preußiſchen Jahrmärkte. mern, in Sachſen und am Rhein die Zahl der Jahr-märkte ſchon etwas, wenn auch wenig, abnimmt; in Pom- mern allerdings wohl nicht in Folge hochentwickelten Ver- kehrs, ſondern eher in Folge eines gewiſſen Stillſtandes. Nach dem Stande von 1858 war die Bedeutung [Tabelle] Die dicht bevölkerte Rheinprovinz hat die meiſten Schmoller, Geſchichte d. Kleingewerbe. 15
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0247" n="225"/><fw place="top" type="header">Die preußiſchen Jahrmärkte.</fw><lb/> mern, in Sachſen und am Rhein die Zahl der Jahr-<lb/> märkte ſchon etwas, wenn auch wenig, abnimmt; in Pom-<lb/> mern allerdings wohl nicht in Folge hochentwickelten Ver-<lb/> kehrs, ſondern eher in Folge eines gewiſſen Stillſtandes.</p><lb/> <p>Nach dem Stande von 1858 war die Bedeutung<lb/> der preußiſchen Marktorte und Märkte folgende:<lb/><table><row><cell/></row></table></p> <p>Die dicht bevölkerte Rheinprovinz hat die meiſten<lb/> Marktorte der Fläche, Weſtfalen der Bevölkerung nach.<lb/> Je mehr eine Provinz Marktorte hat, deſto weniger<lb/> bedarf ſie der Märkte. An einem und demſelben Orte<lb/> wurden durchſchnittlich im Jahre in Weſtfalen am wenig-<lb/> ſten Märkte gehalten, nämlich 2½, in den öſtlichen<lb/> Provinzen noch 5—6; die Jahrmärkte haben alſo hier<lb/> noch eine viel größere Bedeutung. In der Rheinprovinz<lb/> und Weſtfalen hat der Landbewohner durchſchnittlich bis<lb/> zum nächſten Marktorte eine oder nicht einmal eine<lb/> Meile zurückzulegen; er wird öfter, zu jeder Zeit in<lb/> die Stadt kommen; damit tritt die Bedeutung des<lb/> Jahrmarkts zurück. In Preußen und Pommern hat der<lb/> Landbewohner 5—6 Meilen bis zum Marktorte zurück-<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#g">Schmoller</hi>, Geſchichte d. Kleingewerbe. 15</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [225/0247]
Die preußiſchen Jahrmärkte.
mern, in Sachſen und am Rhein die Zahl der Jahr-
märkte ſchon etwas, wenn auch wenig, abnimmt; in Pom-
mern allerdings wohl nicht in Folge hochentwickelten Ver-
kehrs, ſondern eher in Folge eines gewiſſen Stillſtandes.
Nach dem Stande von 1858 war die Bedeutung
der preußiſchen Marktorte und Märkte folgende:
Die dicht bevölkerte Rheinprovinz hat die meiſten
Marktorte der Fläche, Weſtfalen der Bevölkerung nach.
Je mehr eine Provinz Marktorte hat, deſto weniger
bedarf ſie der Märkte. An einem und demſelben Orte
wurden durchſchnittlich im Jahre in Weſtfalen am wenig-
ſten Märkte gehalten, nämlich 2½, in den öſtlichen
Provinzen noch 5—6; die Jahrmärkte haben alſo hier
noch eine viel größere Bedeutung. In der Rheinprovinz
und Weſtfalen hat der Landbewohner durchſchnittlich bis
zum nächſten Marktorte eine oder nicht einmal eine
Meile zurückzulegen; er wird öfter, zu jeder Zeit in
die Stadt kommen; damit tritt die Bedeutung des
Jahrmarkts zurück. In Preußen und Pommern hat der
Landbewohner 5—6 Meilen bis zum Marktorte zurück-
Schmoller, Geſchichte d. Kleingewerbe. 15
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |