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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870.

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Die preußischen Provinzen und Regierungsbezirke.

Die Zahlen für 1861 will ich versuchen gleich
dadurch noch etwas weiter zu illustriren, daß ich eine
Prozentberechnung des Handwerkerstandes nach den ein-
zelnen Regierungsbezirken beifüge. Denn welche Gegen-
sätze birgt z. B. Schlesien; im Regierungsbezirk Breslau
zählt man 6,53 % Handwerker, im Regierungsbezirk
Oppeln nur 3,93 %. Zugleich will ich, wie oben bei
den größern Städten, die Prozentzahlen der Fabrik- und
der Handelsbevölkerung daneben stellen, d. h. die Pro-
zente, welche die gesammten 1861 in der Fabrik- und
in der Handelstabelle nach dem bekannten Inhalt der-
selben verzeichneten Personen gegenüber der ganzen Be-
völkerung ausmachen. Man ersieht daraus die unge-
fähre Bedeutung des Handwerks in den einzelnen Re-
gierungsbezirken gegenüber den Fabrik- und Handels-
geschäften.

Neben dem speziellen Resultat dieser Tabelle, das
uns hier zunächst interessirt, möchte ich den Leser darauf
aufmerksam machen, welche Resultate vergleichender
Betrachtung sich ergeben, wenn er die folgende Tabelle
über die Regierungsbezirke vergleicht mit der obigen
entsprechenden über die größern Städte.

Am Rhein sind die Prozente der Handwerker in
den Städten und Regierungsbezirken nahezu gleich, im
Nordosten haben die Regierungsbezirke theilweise nur
ein Drittel oder Viertel der städtischen Prozentzahlen.
In der städtischen Tabelle ist die Fabrik- und Handels-
bevölkerung der Handwerkerzahl schon viel näher gerückt,
als in der Tabelle der Regierungsbezirke. Doch das
nebenbei. -- Die Tabelle ist folgende:

19 *
Die preußiſchen Provinzen und Regierungsbezirke.

Die Zahlen für 1861 will ich verſuchen gleich
dadurch noch etwas weiter zu illuſtriren, daß ich eine
Prozentberechnung des Handwerkerſtandes nach den ein-
zelnen Regierungsbezirken beifüge. Denn welche Gegen-
ſätze birgt z. B. Schleſien; im Regierungsbezirk Breslau
zählt man 6,53 % Handwerker, im Regierungsbezirk
Oppeln nur 3,93 %. Zugleich will ich, wie oben bei
den größern Städten, die Prozentzahlen der Fabrik- und
der Handelsbevölkerung daneben ſtellen, d. h. die Pro-
zente, welche die geſammten 1861 in der Fabrik- und
in der Handelstabelle nach dem bekannten Inhalt der-
ſelben verzeichneten Perſonen gegenüber der ganzen Be-
völkerung ausmachen. Man erſieht daraus die unge-
fähre Bedeutung des Handwerks in den einzelnen Re-
gierungsbezirken gegenüber den Fabrik- und Handels-
geſchäften.

Neben dem ſpeziellen Reſultat dieſer Tabelle, das
uns hier zunächſt intereſſirt, möchte ich den Leſer darauf
aufmerkſam machen, welche Reſultate vergleichender
Betrachtung ſich ergeben, wenn er die folgende Tabelle
über die Regierungsbezirke vergleicht mit der obigen
entſprechenden über die größern Städte.

Am Rhein ſind die Prozente der Handwerker in
den Städten und Regierungsbezirken nahezu gleich, im
Nordoſten haben die Regierungsbezirke theilweiſe nur
ein Drittel oder Viertel der ſtädtiſchen Prozentzahlen.
In der ſtädtiſchen Tabelle iſt die Fabrik- und Handels-
bevölkerung der Handwerkerzahl ſchon viel näher gerückt,
als in der Tabelle der Regierungsbezirke. Doch das
nebenbei. — Die Tabelle iſt folgende:

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[291/0313] Die preußiſchen Provinzen und Regierungsbezirke. Die Zahlen für 1861 will ich verſuchen gleich dadurch noch etwas weiter zu illuſtriren, daß ich eine Prozentberechnung des Handwerkerſtandes nach den ein- zelnen Regierungsbezirken beifüge. Denn welche Gegen- ſätze birgt z. B. Schleſien; im Regierungsbezirk Breslau zählt man 6,53 % Handwerker, im Regierungsbezirk Oppeln nur 3,93 %. Zugleich will ich, wie oben bei den größern Städten, die Prozentzahlen der Fabrik- und der Handelsbevölkerung daneben ſtellen, d. h. die Pro- zente, welche die geſammten 1861 in der Fabrik- und in der Handelstabelle nach dem bekannten Inhalt der- ſelben verzeichneten Perſonen gegenüber der ganzen Be- völkerung ausmachen. Man erſieht daraus die unge- fähre Bedeutung des Handwerks in den einzelnen Re- gierungsbezirken gegenüber den Fabrik- und Handels- geſchäften. Neben dem ſpeziellen Reſultat dieſer Tabelle, das uns hier zunächſt intereſſirt, möchte ich den Leſer darauf aufmerkſam machen, welche Reſultate vergleichender Betrachtung ſich ergeben, wenn er die folgende Tabelle über die Regierungsbezirke vergleicht mit der obigen entſprechenden über die größern Städte. Am Rhein ſind die Prozente der Handwerker in den Städten und Regierungsbezirken nahezu gleich, im Nordoſten haben die Regierungsbezirke theilweiſe nur ein Drittel oder Viertel der ſtädtiſchen Prozentzahlen. In der ſtädtiſchen Tabelle iſt die Fabrik- und Handels- bevölkerung der Handwerkerzahl ſchon viel näher gerückt, als in der Tabelle der Regierungsbezirke. Doch das nebenbei. — Die Tabelle iſt folgende: 19 *

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Zitationshilfe: Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/313>, abgerufen am 22.11.2024.