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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870.

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Die Vertheilung der Gewerbetreibenden.
Gehülfen; die Tischler, Schlosser und ähnliche Gewerbe
sehr viel mehr. Und doch wird zwischen den städtischen
Geschäften kein sehr großer Unterschied sein.

In Berlin ist die Gehülfenzahl sehr viel größer,
als im Durchschnitt des ganzen Landes. Einzelne Arten
von Gewerben werden in der Großstadt zu etwas ganz
Anderem. Aber in der Hauptsache ist doch die Ab-
stufung zwischen den einzelnen Arten der Gewerbe die-
selbe, und bei der überwiegenden Mehrzahl kommen
auf einen Meister doch nicht über 1 -- 3 Gehülfen
durchschnittlich. Nur wenige Gewerbe haben eine noch
größere Gehülfenzahl und auch das sind fast lauter solche
Gewerbszweige, bei welchen große und kleine Geschäfte
neben einander vorkommen. Von den in der Fabrik-
tabelle Berlins verzeichneten Geschäften sind sie fast alle
noch weit entfernt. Es kamen durchschnittlich auf einen
Arbeitgeber 1861 in Berlin:1 bei den Spinnereien 15,7,
den Webereien 7,6, den Fabriken für Metallproduktion
21,8, denen für Metallwaaren 22,9, denen für mine-
ralische Stoffe 16,3, denen für Pflanzenstoffe 7,9, denen
für Holzwaaren 12,3, denen für Verzehrungsgegenstände
8,9 Arbeiter. Diesen Fabriken stehen von den oben
angeführten Gewerbszweigen nur die Baugewerbe gleich.
Jeder Pflasterermeister in Berlin hatte 1861 durch-
schnittlich 6, jeder Steinhauermeister 8, jeder Zimmer-
meister 14, jeder Maurermeister 16 Gesellen und
Lehrlinge.

1 Engel, die Industrie der großen Städte, Berliner
Gemeindekalender II, S. 143.

Die Vertheilung der Gewerbetreibenden.
Gehülfen; die Tiſchler, Schloſſer und ähnliche Gewerbe
ſehr viel mehr. Und doch wird zwiſchen den ſtädtiſchen
Geſchäften kein ſehr großer Unterſchied ſein.

In Berlin iſt die Gehülfenzahl ſehr viel größer,
als im Durchſchnitt des ganzen Landes. Einzelne Arten
von Gewerben werden in der Großſtadt zu etwas ganz
Anderem. Aber in der Hauptſache iſt doch die Ab-
ſtufung zwiſchen den einzelnen Arten der Gewerbe die-
ſelbe, und bei der überwiegenden Mehrzahl kommen
auf einen Meiſter doch nicht über 1 — 3 Gehülfen
durchſchnittlich. Nur wenige Gewerbe haben eine noch
größere Gehülfenzahl und auch das ſind faſt lauter ſolche
Gewerbszweige, bei welchen große und kleine Geſchäfte
neben einander vorkommen. Von den in der Fabrik-
tabelle Berlins verzeichneten Geſchäften ſind ſie faſt alle
noch weit entfernt. Es kamen durchſchnittlich auf einen
Arbeitgeber 1861 in Berlin:1 bei den Spinnereien 15,7,
den Webereien 7,6, den Fabriken für Metallproduktion
21,8, denen für Metallwaaren 22,9, denen für mine-
raliſche Stoffe 16,3, denen für Pflanzenſtoffe 7,9, denen
für Holzwaaren 12,3, denen für Verzehrungsgegenſtände
8,9 Arbeiter. Dieſen Fabriken ſtehen von den oben
angeführten Gewerbszweigen nur die Baugewerbe gleich.
Jeder Pflaſterermeiſter in Berlin hatte 1861 durch-
ſchnittlich 6, jeder Steinhauermeiſter 8, jeder Zimmer-
meiſter 14, jeder Maurermeiſter 16 Geſellen und
Lehrlinge.

1 Engel, die Induſtrie der großen Städte, Berliner
Gemeindekalender II, S. 143.
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[376/0398] Die Vertheilung der Gewerbetreibenden. Gehülfen; die Tiſchler, Schloſſer und ähnliche Gewerbe ſehr viel mehr. Und doch wird zwiſchen den ſtädtiſchen Geſchäften kein ſehr großer Unterſchied ſein. In Berlin iſt die Gehülfenzahl ſehr viel größer, als im Durchſchnitt des ganzen Landes. Einzelne Arten von Gewerben werden in der Großſtadt zu etwas ganz Anderem. Aber in der Hauptſache iſt doch die Ab- ſtufung zwiſchen den einzelnen Arten der Gewerbe die- ſelbe, und bei der überwiegenden Mehrzahl kommen auf einen Meiſter doch nicht über 1 — 3 Gehülfen durchſchnittlich. Nur wenige Gewerbe haben eine noch größere Gehülfenzahl und auch das ſind faſt lauter ſolche Gewerbszweige, bei welchen große und kleine Geſchäfte neben einander vorkommen. Von den in der Fabrik- tabelle Berlins verzeichneten Geſchäften ſind ſie faſt alle noch weit entfernt. Es kamen durchſchnittlich auf einen Arbeitgeber 1861 in Berlin: 1 bei den Spinnereien 15,7, den Webereien 7,6, den Fabriken für Metallproduktion 21,8, denen für Metallwaaren 22,9, denen für mine- raliſche Stoffe 16,3, denen für Pflanzenſtoffe 7,9, denen für Holzwaaren 12,3, denen für Verzehrungsgegenſtände 8,9 Arbeiter. Dieſen Fabriken ſtehen von den oben angeführten Gewerbszweigen nur die Baugewerbe gleich. Jeder Pflaſterermeiſter in Berlin hatte 1861 durch- ſchnittlich 6, jeder Steinhauermeiſter 8, jeder Zimmer- meiſter 14, jeder Maurermeiſter 16 Geſellen und Lehrlinge. 1 Engel, die Induſtrie der großen Städte, Berliner Gemeindekalender II, S. 143.

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Zitationshilfe: Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 376. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/398>, abgerufen am 23.11.2024.