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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870.

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Die Umbildung einzelner Gewerbszweige.
zu vollziehen zwischen den handwerksmäßigen Spinn-
stühlen von 30 -- 40 Spindeln und den großen Etablisse-
ments. Es ist der Kampf zwischen den professions-
mäßigen Tuchmachern und den Tuchfabriken, auf den
ich weiter unten nochmals komme.

Es ist bekannt, wie rasch und kräftig sich die große
deutsche Tuchindustrie schon in den dreißiger und vier-
ziger Jahren entwickelte; es ist bekannt, daß bei ihr
eine Konzentration sich vollzog, weiter gehend sogar als
in England. Damit war aber zugleich die Unhaltbar-
keit der kleinen Streichgarnspinnereien von 30 -- 40
Spindeln gegeben.

Es spricht sich das deutlich und klar in der folgenden
Uebersicht der preußischen Streichgarnspinnereien, welche
erst von 1837 an aufgenommen wurden, aus:

[Tabelle]

Bis Anfang der vierziger Jahre deuten die Zahlen
noch überwiegend auf kleine Geschäfte; es sind Spinne-
reien in der Hand der Tuchmacher; dieselben hatten ein
oder zwei Stühle mit je 40 Spindeln in ihrer eigenen
Wohnung und besorgten das Spinnen darauf selbst mit

Die Umbildung einzelner Gewerbszweige.
zu vollziehen zwiſchen den handwerksmäßigen Spinn-
ſtühlen von 30 — 40 Spindeln und den großen Etabliſſe-
ments. Es iſt der Kampf zwiſchen den profeſſions-
mäßigen Tuchmachern und den Tuchfabriken, auf den
ich weiter unten nochmals komme.

Es iſt bekannt, wie raſch und kräftig ſich die große
deutſche Tuchinduſtrie ſchon in den dreißiger und vier-
ziger Jahren entwickelte; es iſt bekannt, daß bei ihr
eine Konzentration ſich vollzog, weiter gehend ſogar als
in England. Damit war aber zugleich die Unhaltbar-
keit der kleinen Streichgarnſpinnereien von 30 — 40
Spindeln gegeben.

Es ſpricht ſich das deutlich und klar in der folgenden
Ueberſicht der preußiſchen Streichgarnſpinnereien, welche
erſt von 1837 an aufgenommen wurden, aus:

[Tabelle]

Bis Anfang der vierziger Jahre deuten die Zahlen
noch überwiegend auf kleine Geſchäfte; es ſind Spinne-
reien in der Hand der Tuchmacher; dieſelben hatten ein
oder zwei Stühle mit je 40 Spindeln in ihrer eigenen
Wohnung und beſorgten das Spinnen darauf ſelbſt mit

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[478/0500] Die Umbildung einzelner Gewerbszweige. zu vollziehen zwiſchen den handwerksmäßigen Spinn- ſtühlen von 30 — 40 Spindeln und den großen Etabliſſe- ments. Es iſt der Kampf zwiſchen den profeſſions- mäßigen Tuchmachern und den Tuchfabriken, auf den ich weiter unten nochmals komme. Es iſt bekannt, wie raſch und kräftig ſich die große deutſche Tuchinduſtrie ſchon in den dreißiger und vier- ziger Jahren entwickelte; es iſt bekannt, daß bei ihr eine Konzentration ſich vollzog, weiter gehend ſogar als in England. Damit war aber zugleich die Unhaltbar- keit der kleinen Streichgarnſpinnereien von 30 — 40 Spindeln gegeben. Es ſpricht ſich das deutlich und klar in der folgenden Ueberſicht der preußiſchen Streichgarnſpinnereien, welche erſt von 1837 an aufgenommen wurden, aus: Bis Anfang der vierziger Jahre deuten die Zahlen noch überwiegend auf kleine Geſchäfte; es ſind Spinne- reien in der Hand der Tuchmacher; dieſelben hatten ein oder zwei Stühle mit je 40 Spindeln in ihrer eigenen Wohnung und beſorgten das Spinnen darauf ſelbſt mit

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Zitationshilfe: Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 478. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/500>, abgerufen am 22.11.2024.