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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870.

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Kritik der amtlichen Webereistatistik.
stattgefunden, 1 die Rubrik II A 50 umfasse also stets
die Gesammtheit aller Webstühle. Das Zollvereinsbureau
hat es nicht für der Mühe werth gehalten, irgend
welche Aufklärungen über die Art der Aufnahme in den
verschiedenen Staaten zu publiziren, es stellt einfach die
preußischen und die andern Zahlen, die demnach unver-
gleichbar sind, untereinander, und Viebahn benutzt in
seiner Gewerbestatistik diese Webstuhlzahlen fast unbean-
standet, 2 obwohl sie nach unsern Auseinandersetzungen
stets um den Betrag der Stühle, welche die Zoll-
vereinsstaaten außer Preußen bei den Fabriken zählen,
zu niedrig sind.

Wenn sich aus den vorstehenden Bemerkungen
ergibt, daß die preußische und Zollvereinsstatistik für
1861 nicht einmal ganz sichere Summen über die Ge-
sammtzahl der Webstühle einer Gattung liefert, daß
die preußische Statistik auch in ihren frühern Aufnahmen
weder ein ganz zutreffendes Bild von der lokalen hand-
werksmäßigen Weberei, noch von der Hausweberei für
den großen Absatz, noch von der Weberei in geschlossenen
Etablissements gibt, -- ganz werthlos ist darum ein
Theil der Zahlen doch nicht, wenn man sie nur wissen-

1 Jahrbuch für die amtl. Statistik I, 451. Preußische
Statistik in zwanglosen Heften V, 48.
2 III, 933 fügt er die Summe der Baumwollstühle des
Zollvereinsbureaus in Rubrik 50 noch die Fabrikstühle Hanno-
vers, Anhalts und Hessens bei, ohne daß man ersieht, warum
gerade nur diese. Bei den andern Arten der Weberei nimmt
er einfach die Summen des Zollvereinsbureaus unter II A 50
als Gesammtsumme der ganzen Weberei.

Kritik der amtlichen Webereiſtatiſtik.
ſtattgefunden, 1 die Rubrik II A 50 umfaſſe alſo ſtets
die Geſammtheit aller Webſtühle. Das Zollvereinsbureau
hat es nicht für der Mühe werth gehalten, irgend
welche Aufklärungen über die Art der Aufnahme in den
verſchiedenen Staaten zu publiziren, es ſtellt einfach die
preußiſchen und die andern Zahlen, die demnach unver-
gleichbar ſind, untereinander, und Viebahn benutzt in
ſeiner Gewerbeſtatiſtik dieſe Webſtuhlzahlen faſt unbean-
ſtandet, 2 obwohl ſie nach unſern Auseinanderſetzungen
ſtets um den Betrag der Stühle, welche die Zoll-
vereinsſtaaten außer Preußen bei den Fabriken zählen,
zu niedrig ſind.

Wenn ſich aus den vorſtehenden Bemerkungen
ergibt, daß die preußiſche und Zollvereinsſtatiſtik für
1861 nicht einmal ganz ſichere Summen über die Ge-
ſammtzahl der Webſtühle einer Gattung liefert, daß
die preußiſche Statiſtik auch in ihren frühern Aufnahmen
weder ein ganz zutreffendes Bild von der lokalen hand-
werksmäßigen Weberei, noch von der Hausweberei für
den großen Abſatz, noch von der Weberei in geſchloſſenen
Etabliſſements gibt, — ganz werthlos iſt darum ein
Theil der Zahlen doch nicht, wenn man ſie nur wiſſen-

1 Jahrbuch für die amtl. Statiſtik I, 451. Preußiſche
Statiſtik in zwangloſen Heften V, 48.
2 III, 933 fügt er die Summe der Baumwollſtühle des
Zollvereinsbureaus in Rubrik 50 noch die Fabrikſtühle Hanno-
vers, Anhalts und Heſſens bei, ohne daß man erſieht, warum
gerade nur dieſe. Bei den andern Arten der Weberei nimmt
er einfach die Summen des Zollvereinsbureaus unter II A 50
als Geſammtſumme der ganzen Weberei.
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[503/0525] Kritik der amtlichen Webereiſtatiſtik. ſtattgefunden, 1 die Rubrik II A 50 umfaſſe alſo ſtets die Geſammtheit aller Webſtühle. Das Zollvereinsbureau hat es nicht für der Mühe werth gehalten, irgend welche Aufklärungen über die Art der Aufnahme in den verſchiedenen Staaten zu publiziren, es ſtellt einfach die preußiſchen und die andern Zahlen, die demnach unver- gleichbar ſind, untereinander, und Viebahn benutzt in ſeiner Gewerbeſtatiſtik dieſe Webſtuhlzahlen faſt unbean- ſtandet, 2 obwohl ſie nach unſern Auseinanderſetzungen ſtets um den Betrag der Stühle, welche die Zoll- vereinsſtaaten außer Preußen bei den Fabriken zählen, zu niedrig ſind. Wenn ſich aus den vorſtehenden Bemerkungen ergibt, daß die preußiſche und Zollvereinsſtatiſtik für 1861 nicht einmal ganz ſichere Summen über die Ge- ſammtzahl der Webſtühle einer Gattung liefert, daß die preußiſche Statiſtik auch in ihren frühern Aufnahmen weder ein ganz zutreffendes Bild von der lokalen hand- werksmäßigen Weberei, noch von der Hausweberei für den großen Abſatz, noch von der Weberei in geſchloſſenen Etabliſſements gibt, — ganz werthlos iſt darum ein Theil der Zahlen doch nicht, wenn man ſie nur wiſſen- 1 Jahrbuch für die amtl. Statiſtik I, 451. Preußiſche Statiſtik in zwangloſen Heften V, 48. 2 III, 933 fügt er die Summe der Baumwollſtühle des Zollvereinsbureaus in Rubrik 50 noch die Fabrikſtühle Hanno- vers, Anhalts und Heſſens bei, ohne daß man erſieht, warum gerade nur dieſe. Bei den andern Arten der Weberei nimmt er einfach die Summen des Zollvereinsbureaus unter II A 50 als Geſammtſumme der ganzen Weberei.

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Zitationshilfe: Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 503. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/525>, abgerufen am 22.11.2024.