verziehen, biß ich, nachdem ich meine wichtigen Ge- schäffte besorgt, wieder anhero komme, und euch ab- ruffe. Jch versprach seinem Befehl zu gehorsamen, er aber ging eilends fort, und kam, ehe noch eine Stunde verstrichen, wieder zurück, nahm mich bey der Hand, und sagte: So kommet denn, mein Sohn, und folget mir in mein Logis, allwo ich euch ein sol- ches Geheimniß entdecken werde, welches, je un- glaublicher es anfänglich scheinen, desto kostbarer vor euch seyn wird. Die verschiedenen Gemüths- Bewegungen, so bey dieser Zusammenkunfft in mir gantz wunderlich durch einander gingen, hatten mei- nen Kopff dermassen verwirret, daß fast nicht mehr wuste, was ich antworten, oder wie mich stellen wol- te, doch unterwegens, da der Capitain bald mit die- sen, bald mit jenen Personen etwas zu schaffen hatte, bekam ich Zeit, mich etwas wieder in Ordnung zu bringen. So bald wir demnach in seinem Logis eingetreten waren, umarmete er mich aufs neue, und sagte: Seyd mir vielmahls willkommen, aller- werthester Freund, und nehmet nicht ungütig, wenn ich euch hinführo mein Sohn nenne, weiln die Zeit lehren soll, daß ich als ein Vater handeln, und euch an einen solchen Ort führen werde, wo ihr den Grund-Stein zu eurer zeitlichen Glückseeligkeit fin- den könnet, welche, wie ich glaube, durch das Un- glück eures Vaters auf schwachen Fuß gesetzt wor- den. Jedoch, weil ich nicht gesonnen bin, vor ein- genommener Mittags-Mahlzeit von unsern impor- tanten Affairen ausführlich mit euch zu sprechen, so werdet ihr euch belieben lassen, selbe bey mir einzu- nehmen, inzwischen aber, biß die Speisen zubereitet
sind,
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verziehen, biß ich, nachdem ich meine wichtigen Ge- ſchaͤffte beſorgt, wieder anhero komme, und euch ab- ruffe. Jch verſprach ſeinem Befehl zu gehorſamen, er aber ging eilends fort, und kam, ehe noch eine Stunde verſtrichen, wieder zuruͤck, nahm mich bey der Hand, und ſagte: So kommet denn, mein Sohn, und folget mir in mein Logis, allwo ich euch ein ſol- ches Geheimniß entdecken werde, welches, je un- glaublicher es anfaͤnglich ſcheinen, deſto koſtbarer vor euch ſeyn wird. Die verſchiedenen Gemuͤths- Bewegungen, ſo bey dieſer Zuſammenkunfft in mir gantz wunderlich durch einander gingen, hatten mei- nen Kopff dermaſſen verwirret, daß faſt nicht mehr wuſte, was ich antworten, oder wie mich ſtellen wol- te, doch unterwegens, da der Capitain bald mit die- ſen, bald mit jenen Perſonen etwas zu ſchaffen hatte, bekam ich Zeit, mich etwas wieder in Ordnung zu bringen. So bald wir demnach in ſeinem Logis eingetreten waren, umarmete er mich aufs neue, und ſagte: Seyd mir vielmahls willkommen, aller- wertheſter Freund, und nehmet nicht unguͤtig, wenn ich euch hinfuͤhro mein Sohn nenne, weiln die Zeit lehren ſoll, daß ich als ein Vater handeln, und euch an einen ſolchen Ort fuͤhren werde, wo ihr den Grund-Stein zu eurer zeitlichen Gluͤckſeeligkeit fin- den koͤnnet, welche, wie ich glaube, durch das Un- gluͤck eures Vaters auf ſchwachen Fuß geſetzt wor- den. Jedoch, weil ich nicht geſonnen bin, vor ein- genommener Mittags-Mahlzeit von unſern impor- tanten Affairen ausfuͤhrlich mit euch zu ſprechen, ſo werdet ihr euch belieben laſſen, ſelbe bey mir einzu- nehmen, inzwiſchen aber, biß die Speiſen zubereitet
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verziehen, biß ich, nachdem ich meine wichtigen Ge-
ſchaͤffte beſorgt, wieder anhero komme, und euch ab-
ruffe. Jch verſprach ſeinem Befehl zu gehorſamen,
er aber ging eilends fort, und kam, ehe noch eine
Stunde verſtrichen, wieder zuruͤck, nahm mich bey
der Hand, und ſagte: So kommet denn, mein Sohn,
und folget mir in mein Logis, allwo ich euch ein ſol-
ches Geheimniß entdecken werde, welches, je un-
glaublicher es anfaͤnglich ſcheinen, deſto koſtbarer
vor euch ſeyn wird. Die verſchiedenen Gemuͤths-
Bewegungen, ſo bey dieſer Zuſammenkunfft in mir
gantz wunderlich durch einander gingen, hatten mei-
nen Kopff dermaſſen verwirret, daß faſt nicht mehr
wuſte, was ich antworten, oder wie mich ſtellen wol-
te, doch unterwegens, da der Capitain bald mit die-
ſen, bald mit jenen Perſonen etwas zu ſchaffen hatte,
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und ſagte: Seyd mir vielmahls willkommen, aller-
wertheſter Freund, und nehmet nicht unguͤtig, wenn
ich euch hinfuͤhro mein Sohn nenne, weiln die
Zeit lehren ſoll, daß ich als ein Vater handeln, und
euch an einen ſolchen Ort fuͤhren werde, wo ihr den
Grund-Stein zu eurer zeitlichen Gluͤckſeeligkeit fin-
den koͤnnet, welche, wie ich glaube, durch das Un-
gluͤck eures Vaters auf ſchwachen Fuß geſetzt wor-
den. Jedoch, weil ich nicht geſonnen bin, vor ein-
genommener Mittags-Mahlzeit von unſern impor-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage… [mehr]
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage folgte schon 1732. Zum Zeitpunkt der Digitalisierung stand nur die dritte Auflage von 1740 zur Verfügung. (Link zur Erstausgabe: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:3:1-459276)
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/33>, abgerufen am 03.12.2024.
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