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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740.

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Jn solcher Sicherkeit aber/ sehen sie den entsetz-
lichen Sturm mit ruhiger Gemächlichkeit an, und
sind nur bemühet, sich vor dem öffters anfallenden
Winde und Regen wohl zu verwahren, welcher
letztere ihnen doch vielmehr zu einiger Erquickung
dienen muß, da selbiges Wasser weit besser und an-
nehmlicher befunden wird, als ihr süsses Wasser auf
dem Schiffe. Amias, Robert und Jacob schaf-
fen hingegen in diesem Stücke noch bessern Rath in-
dem sie in vielen Orten eingraben, und endlich die
angenehmsten süssen Wasser-Brunnen erfinden.
An andern erforderlichen Lebens-Mitteln aber ha-
ben sie nicht den geringsten Mangel, weil sie mit
demjenigen, was meine Jnsul Felsenburg zur Nah-
rung hervor bringet, auch länger als 2. Jahr wohl
versorgt waren.

Nach dem der Sturm dieses mahl vorbey, auch
die krancke Elisabeth sich in ziemlich verbesserten Zu-
stande befindet, halten Amias und die übrigen vors
rathsamste, wiederum zu Schiffe zu gehen, und ein
solches Erdreich zu suchen, auf welchen sich Menschen
befänden, doch Schimmer, der sich starck darwi-
der setzte, und seine Elisabeth vorhero vollkommen
gesund sehen will, erhält endlich durch hefftiges Bit-
ten so viel, daß sie sämmtlich beschliessen, wenigstens
noch 8. Tage auf selbiger wüsten Jnsul zu verblei-
ben, ohngeacht dieselbe ein schlechtes Erdreich hätte,
welches denen Menschen weiter nichts zum Nutzen
darreichte, als einige schlechte Kräuter, aber desto
mehr theils hohe, theils dicke Bäume, die zum Schiff-
Bau wohl zu gebrauchen gewefen.

Meine guten Kinder hatten nicht Ursach gehabt,

diese
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Jn ſolcher Sicherkeit aber/ ſehen ſie den entſetz-
lichen Sturm mit ruhiger Gemaͤchlichkeit an, und
ſind nur bemuͤhet, ſich vor dem oͤffters anfallenden
Winde und Regen wohl zu verwahren, welcher
letztere ihnen doch vielmehr zu einiger Erquickung
dienen muß, da ſelbiges Waſſer weit beſſer und an-
nehmlicher befunden wird, als ihr ſuͤſſes Waſſer auf
dem Schiffe. Amias, Robert und Jacob ſchaf-
fen hingegen in dieſem Stuͤcke noch beſſern Rath in-
dem ſie in vielen Orten eingraben, und endlich die
angenehmſten ſuͤſſen Waſſer-Brunnen erfinden.
An andern erforderlichen Lebens-Mitteln aber ha-
ben ſie nicht den geringſten Mangel, weil ſie mit
demjenigen, was meine Jnſul Felſenburg zur Nah-
rung hervor bringet, auch laͤnger als 2. Jahr wohl
verſorgt waren.

Nach dem der Sturm dieſes mahl vorbey, auch
die krancke Eliſabeth ſich in ziemlich verbeſſerten Zu-
ſtande befindet, halten Amias und die uͤbrigen vors
rathſamſte, wiederum zu Schiffe zu gehen, und ein
ſolches Erdreich zu ſuchen, auf welchen ſich Menſchen
befaͤnden, doch Schimmer, der ſich ſtarck darwi-
der ſetzte, und ſeine Eliſabeth vorhero vollkommen
geſund ſehen will, erhaͤlt endlich durch hefftiges Bit-
ten ſo viel, daß ſie ſaͤmmtlich beſchlieſſen, wenigſtens
noch 8. Tage auf ſelbiger wuͤſten Jnſul zu verblei-
ben, ohngeacht dieſelbe ein ſchlechtes Erdreich haͤtte,
welches denen Menſchen weiter nichts zum Nutzen
darreichte, als einige ſchlechte Kraͤuter, aber deſto
mehr theils hohe, theils dicke Baͤume, die zum Schiff-
Bau wohl zu gebrauchen gewefen.

Meine guten Kinder hatten nicht Urſach gehabt,

dieſe
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[377/0391] Jn ſolcher Sicherkeit aber/ ſehen ſie den entſetz- lichen Sturm mit ruhiger Gemaͤchlichkeit an, und ſind nur bemuͤhet, ſich vor dem oͤffters anfallenden Winde und Regen wohl zu verwahren, welcher letztere ihnen doch vielmehr zu einiger Erquickung dienen muß, da ſelbiges Waſſer weit beſſer und an- nehmlicher befunden wird, als ihr ſuͤſſes Waſſer auf dem Schiffe. Amias, Robert und Jacob ſchaf- fen hingegen in dieſem Stuͤcke noch beſſern Rath in- dem ſie in vielen Orten eingraben, und endlich die angenehmſten ſuͤſſen Waſſer-Brunnen erfinden. An andern erforderlichen Lebens-Mitteln aber ha- ben ſie nicht den geringſten Mangel, weil ſie mit demjenigen, was meine Jnſul Felſenburg zur Nah- rung hervor bringet, auch laͤnger als 2. Jahr wohl verſorgt waren. Nach dem der Sturm dieſes mahl vorbey, auch die krancke Eliſabeth ſich in ziemlich verbeſſerten Zu- ſtande befindet, halten Amias und die uͤbrigen vors rathſamſte, wiederum zu Schiffe zu gehen, und ein ſolches Erdreich zu ſuchen, auf welchen ſich Menſchen befaͤnden, doch Schimmer, der ſich ſtarck darwi- der ſetzte, und ſeine Eliſabeth vorhero vollkommen geſund ſehen will, erhaͤlt endlich durch hefftiges Bit- ten ſo viel, daß ſie ſaͤmmtlich beſchlieſſen, wenigſtens noch 8. Tage auf ſelbiger wuͤſten Jnſul zu verblei- ben, ohngeacht dieſelbe ein ſchlechtes Erdreich haͤtte, welches denen Menſchen weiter nichts zum Nutzen darreichte, als einige ſchlechte Kraͤuter, aber deſto mehr theils hohe, theils dicke Baͤume, die zum Schiff- Bau wohl zu gebrauchen gewefen. Meine guten Kinder hatten nicht Urſach gehabt, dieſe A a 5

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/391>, abgerufen am 22.11.2024.