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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737.

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spect zu versichern, und endlich mit | diesen Worten
zu schliessen; Es liegt mir aber, Gnädiges Fräulein
noch ein eintziger Punct auf dem Hertzen, den ich
jedoch, seiner Wichtigkeit wegen, unmöglich offen-
baren kan, so lange ich zu befürchten habe, daß uns
etwa jemand von ferne observiren möchte, über die-
ses erfodert meine Blödigkeit eine bequemere Zeit
und Gelegenheit des Orts, ein vor alle mahl etwas
zu sagen, welches mein Gnädiges Fräulein vielleicht
nicht errathen wird. Das muß was besonders
seyn, versetzte Charlotte hierauf, allein mein
Freund! euer Wesen kömmt mir heute in allen
Stücken, ohnedem gantz anders vor als sonsten,
derowegen wäre um so viel desto curieuser, solches
Anbringen zu vernehmen, jedoch ich wüßte mich auf
keine euch beliebige Gelegenheit, ohne Verletzung mei-
ner Ehre, zu besinnen, seyd ihr in diesem Stücke in-
genieus
er als ich, so meldet es, aber, voraus gesagt,
ohne Verdacht und Nachtheil meiner Renommee,
sonsten will mir viel lieber alle Curiosite auf ein-
mahl vergehen lassen. Behüte der Himmel, Gnä-
diges Fräulein, war meine Gegenrede, daß ich Ur-
sache seyn solte nur den geringsten Schein des Ver-
dachts wider Dero unvergleichliche Tugend zu stiff-
ten, jedoch wo mir erlaubt ist, eine Gelegenheit vor-
zuschlagen, so wird sich eines von Dero Cammer-
Fenstern, welches in den Baum-Garten stösset, am
besten darzu schicken, es ist ja selbiges nicht gar hoch,
mit festen eisernen Stäben verwahret, und in einem
solchen Winckel befindlich, allwo ich auf einer klei-
nen Leiter bis dahin gelangen und aufs geheimste
mit Jhnen sprechen kan, daferne uur mein Gnädiges

Fräu-

ſpect zu verſichern, und endlich mit | dieſen Worten
zu ſchlieſſen; Es liegt mir aber, Gnaͤdiges Fraͤulein
noch ein eintziger Punct auf dem Hertzen, den ich
jedoch, ſeiner Wichtigkeit wegen, unmoͤglich offen-
baren kan, ſo lange ich zu befuͤrchten habe, daß uns
etwa jemand von ferne obſerviren moͤchte, uͤber die-
ſes erfodert meine Bloͤdigkeit eine bequemere Zeit
und Gelegenheit des Orts, ein vor alle mahl etwas
zu ſagen, welches mein Gnaͤdiges Fraͤulein vielleicht
nicht errathen wird. Das muß was beſonders
ſeyn, verſetzte Charlotte hierauf, allein mein
Freund! euer Weſen koͤmmt mir heute in allen
Stuͤcken, ohnedem gantz anders vor als ſonſten,
derowegen waͤre um ſo viel deſto curieuſer, ſolches
Anbringen zu vernehmen, jedoch ich wuͤßte mich auf
keine euch beliebige Gelegenheit, ohne Verletzung mei-
ner Ehre, zu beſinnen, ſeyd ihr in dieſem Stuͤcke in-
genieuſ
er als ich, ſo meldet es, aber, voraus geſagt,
ohne Verdacht und Nachtheil meiner Renommée,
ſonſten will mir viel lieber alle Curioſité auf ein-
mahl vergehen laſſen. Behuͤte der Himmel, Gnaͤ-
diges Fraͤulein, war meine Gegenrede, daß ich Ur-
ſache ſeyn ſolte nur den geringſten Schein des Ver-
dachts wider Dero unvergleichliche Tugend zu ſtiff-
ten, jedoch wo mir erlaubt iſt, eine Gelegenheit vor-
zuſchlagen, ſo wird ſich eines von Dero Cammer-
Fenſtern, welches in den Baum-Garten ſtoͤſſet, am
beſten darzu ſchicken, es iſt ja ſelbiges nicht gar hoch,
mit feſten eiſernen Staͤben verwahret, und in einem
ſolchen Winckel befindlich, allwo ich auf einer klei-
nen Leiter bis dahin gelangen und aufs geheimſte
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[111/0125] ſpect zu verſichern, und endlich mit | dieſen Worten zu ſchlieſſen; Es liegt mir aber, Gnaͤdiges Fraͤulein noch ein eintziger Punct auf dem Hertzen, den ich jedoch, ſeiner Wichtigkeit wegen, unmoͤglich offen- baren kan, ſo lange ich zu befuͤrchten habe, daß uns etwa jemand von ferne obſerviren moͤchte, uͤber die- ſes erfodert meine Bloͤdigkeit eine bequemere Zeit und Gelegenheit des Orts, ein vor alle mahl etwas zu ſagen, welches mein Gnaͤdiges Fraͤulein vielleicht nicht errathen wird. Das muß was beſonders ſeyn, verſetzte Charlotte hierauf, allein mein Freund! euer Weſen koͤmmt mir heute in allen Stuͤcken, ohnedem gantz anders vor als ſonſten, derowegen waͤre um ſo viel deſto curieuſer, ſolches Anbringen zu vernehmen, jedoch ich wuͤßte mich auf keine euch beliebige Gelegenheit, ohne Verletzung mei- ner Ehre, zu beſinnen, ſeyd ihr in dieſem Stuͤcke in- genieuſer als ich, ſo meldet es, aber, voraus geſagt, ohne Verdacht und Nachtheil meiner Renommée, ſonſten will mir viel lieber alle Curioſité auf ein- mahl vergehen laſſen. Behuͤte der Himmel, Gnaͤ- diges Fraͤulein, war meine Gegenrede, daß ich Ur- ſache ſeyn ſolte nur den geringſten Schein des Ver- dachts wider Dero unvergleichliche Tugend zu ſtiff- ten, jedoch wo mir erlaubt iſt, eine Gelegenheit vor- zuſchlagen, ſo wird ſich eines von Dero Cammer- Fenſtern, welches in den Baum-Garten ſtoͤſſet, am beſten darzu ſchicken, es iſt ja ſelbiges nicht gar hoch, mit feſten eiſernen Staͤben verwahret, und in einem ſolchen Winckel befindlich, allwo ich auf einer klei- nen Leiter bis dahin gelangen und aufs geheimſte mit Jhnen ſprechen kan, daferne uur mein Gnaͤdiges Fraͤu-

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/125>, abgerufen am 26.11.2024.