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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737.

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Vergebung der grossen Sünden und Fehler meiner
Jugend. Andere Specialia von meiner heutigen
summarischen, iedoch ziemlich lange gewährten Er-
zehlung, werde, wie schon gemeldet, zu anderer Zeit
kund zu machen Gelegenheit haben, voritzo aber
schliesse dieselbe mit meinem iederzeit im Hertzen tra-
genden Gedenck-Spruche:

O quam fausta viro labuntur sidera tali,
Qui tempestivis crimina delet aquis!

Wie glücklich steht es nicht um einen sol-
chen Mann,
Der seine Sünden läßt, wenn er noch sünd'
gen kan!


Wir danckten allerseits dem guten Mons. Litzberg,
vor das, durch seine mühsame Erzehlung, uns ge-
machte Vergnügen, wünschten ihm in folgenden
Lebens-Jahren alle ersprießliche Gemüths und Lei-
bes-Ruhe, wolten hierauf von Herrn Wolffgangen
und seiner geliebten Wöchnerin Abschied nehmen,
und auf die Burg zurück fahren, allein dieselben hat-
ten so wohl vor den Alt-Vater als vor uns, in einem
andern Gemache, das trefflichste Nacht-Lager zu-
bereiten lassen, weßwegen sich der Altvater zum Da-
bleiben bereden ließ, und erstlich folgenden Tages,
nach eingenommenen Früh-Stücke wiederum zurü-
cke fuhr, so dann fast alle Tage von Morgen an bis
gegen Abend, den fleißigen Fortsatz des Kirchen-
Baues betrachtete. Weilen aber die hauptsäch-
lichsten Anstalten desselben, meines Erachtens, oben
zur Gnüge beschrieben habe, unnöthige Weitläuf-

tigkei-
II. Theil. l

Vergebung der groſſen Suͤnden und Fehler meiner
Jugend. Andere Specialia von meiner heutigen
ſummariſchen, iedoch ziemlich lange gewaͤhrten Er-
zehlung, werde, wie ſchon gemeldet, zu anderer Zeit
kund zu machen Gelegenheit haben, voritzo aber
ſchlieſſe dieſelbe mit meinem iederzeit im Hertzen tra-
genden Gedenck-Spruche:

O quam fauſta viro labuntur ſidera tali,
Qui tempeſtivis crimina delet aquis!

Wie gluͤcklich ſteht es nicht um einen ſol-
chen Mann,
Der ſeine Suͤnden laͤßt, wenn er noch ſuͤnd’
gen kan!


Wir danckten allerſeits dem guten Monſ. Litzberg,
vor das, durch ſeine muͤhſame Erzehlung, uns ge-
machte Vergnuͤgen, wuͤnſchten ihm in folgenden
Lebens-Jahren alle erſprießliche Gemuͤths und Lei-
bes-Ruhe, wolten hierauf von Herrn Wolffgangen
und ſeiner geliebten Woͤchnerin Abſchied nehmen,
und auf die Burg zuruͤck fahren, allein dieſelben hat-
ten ſo wohl vor den Alt-Vater als vor uns, in einem
andern Gemache, das trefflichſte Nacht-Lager zu-
bereiten laſſen, weßwegen ſich der Altvater zum Da-
bleiben bereden ließ, und erſtlich folgenden Tages,
nach eingenommenen Fruͤh-Stuͤcke wiederum zuruͤ-
cke fuhr, ſo dann faſt alle Tage von Morgen an bis
gegen Abend, den fleißigen Fortſatz des Kirchen-
Baues betrachtete. Weilen aber die hauptſaͤch-
lichſten Anſtalten deſſelben, meines Erachtens, oben
zur Gnuͤge beſchrieben habe, unnoͤthige Weitlaͤuf-

tigkei-
II. Theil. l
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[161/0175] Vergebung der groſſen Suͤnden und Fehler meiner Jugend. Andere Specialia von meiner heutigen ſummariſchen, iedoch ziemlich lange gewaͤhrten Er- zehlung, werde, wie ſchon gemeldet, zu anderer Zeit kund zu machen Gelegenheit haben, voritzo aber ſchlieſſe dieſelbe mit meinem iederzeit im Hertzen tra- genden Gedenck-Spruche: O quam fauſta viro labuntur ſidera tali, Qui tempeſtivis crimina delet aquis! Wie gluͤcklich ſteht es nicht um einen ſol- chen Mann, Der ſeine Suͤnden laͤßt, wenn er noch ſuͤnd’ gen kan! Wir danckten allerſeits dem guten Monſ. Litzberg, vor das, durch ſeine muͤhſame Erzehlung, uns ge- machte Vergnuͤgen, wuͤnſchten ihm in folgenden Lebens-Jahren alle erſprießliche Gemuͤths und Lei- bes-Ruhe, wolten hierauf von Herrn Wolffgangen und ſeiner geliebten Woͤchnerin Abſchied nehmen, und auf die Burg zuruͤck fahren, allein dieſelben hat- ten ſo wohl vor den Alt-Vater als vor uns, in einem andern Gemache, das trefflichſte Nacht-Lager zu- bereiten laſſen, weßwegen ſich der Altvater zum Da- bleiben bereden ließ, und erſtlich folgenden Tages, nach eingenommenen Fruͤh-Stuͤcke wiederum zuruͤ- cke fuhr, ſo dann faſt alle Tage von Morgen an bis gegen Abend, den fleißigen Fortſatz des Kirchen- Baues betrachtete. Weilen aber die hauptſaͤch- lichſten Anſtalten deſſelben, meines Erachtens, oben zur Gnuͤge beſchrieben habe, unnoͤthige Weitlaͤuf- tigkei- II. Theil. l

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/175>, abgerufen am 23.11.2024.