Jch Endes unterschriebener bekenne hier- mit, daß ich vergangene Nacht etwa um 2. UhrN. N.in die Cur bekommen und an ihn folgendePlessuren befunden: Erstlich einen gefährlichen Hieb über den lincken Elbogen, wobey dieTendaundElexoresgäntzlich zer- schnitten, ein folglich dieGuncturanicht wieder wirdcuriret werden können, sondern er wird einen lahmen Arm behalten, den ich ihn nach den Regeln der Kunst krumm heilon werde. Jch werde aber auch viel Mühe haben das Glied-Wasser zu stillen. Vors andere einen Hieb auf dasSinsciputundOssa frondaleüber die suturae cornaleher, es wird wenig fehlen, daß die oberstedabulaedesCranigumsnicht gäntzlich durch gehauen ist. Vors dritte weil er seit etlichen Jahren her ein Gewächse anOcciput gehabt, welchentumorwirChirurgos Anteroma, SteccatomaoderGlicirricezu nennen pflegen, ist ihm dasselbe ebenfalls aufgeschlagen, daß es nunmehro auch vollends muß heraus ge- schnitten werden, Sonsten ist bereits an allenVulnerastarcke Geschwulst undinflamatio gewesen, die ich zu vertreiben grossen Fleiß Mühe und Kosten anwenden werde. Uhr- kundlich habe diesen Wund-Zettel unter mei- ner eigenen Hand und Petschafft ausgestellet
Dat. ut supra
(L. S.) N. N.
(III.)
II.) Wund-ZettelNum. 86. den 13. Jan. 1712.
Jch Endes unterſchriebener bekenne hier- mit, daß ich vergangene Nacht etwa um 2. UhrN. N.in die Cur bekommen und an ihn folgendePleſſuren befunden: Erſtlich einen gefaͤhrlichen Hieb uͤber den lincken Elbogen, wobey dieTendaundElexoresgaͤntzlich zer- ſchnitten, ein folglich dieGuncturanicht wieder wirdcuriret werden koͤnnen, ſondern er wird einen lahmen Arm behalten, den ich ihn nach den Regeln der Kunſt krumm heilon werde. Jch werde aber auch viel Muͤhe haben das Glied-Waſſer zu ſtillen. Vors andere einen Hieb auf dasSinsciputundOſſa frondaleuͤber die ſuturæ cornaleher, es wird wenig fehlen, daß die oberſtedabulædesCranigumsnicht gaͤntzlich durch gehauen iſt. Vors dritte weil er ſeit etlichen Jahren her ein Gewaͤchſe anOcciput gehabt, welchentumorwirChirurgos Anteroma, SteccatomaoderGlicirricezu nennen pflegen, iſt ihm daſſelbe ebenfalls aufgeſchlagen, daß es nunmehro auch vollends muß heraus ge- ſchnitten werden, Sonſten iſt bereits an allenVulneraſtarcke Geſchwulſt undinflamatio geweſen, die ich zu vertreiben groſſen Fleiß Muͤhe und Koſten anwenden werde. Uhr- kundlich habe dieſen Wund-Zettel unter mei- ner eigenen Hand und Petſchafft ausgeſtellet
Dat. ut ſupra
(L. S.) N. N.
(III.)
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II.) Wund-Zettel Num. 86. den 13. Jan. 1712.
Jch Endes unterſchriebener bekenne hier-
mit, daß ich vergangene Nacht etwa um
2. Uhr N. N. in die Cur bekommen und an ihn
folgende Pleſſuren befunden: Erſtlich einen
gefaͤhrlichen Hieb uͤber den lincken Elbogen,
wobey die Tenda und Elexores gaͤntzlich zer-
ſchnitten, ein folglich die Gunctura nicht wieder
wird curiret werden koͤnnen, ſondern er wird
einen lahmen Arm behalten, den ich ihn nach
den Regeln der Kunſt krumm heilon werde.
Jch werde aber auch viel Muͤhe haben das
Glied-Waſſer zu ſtillen. Vors andere einen
Hieb auf das Sinsciput und Oſſa frondale uͤber die
ſuturæ cornale her, es wird wenig fehlen, daß
die oberſte dabulæ des Cranigums nicht gaͤntzlich
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etlichen Jahren her ein Gewaͤchſe an Occiput
gehabt, welchen tumor wir Chirurgos Anteroma,
Steccatoma oder Glicirrice zu nennen pflegen, iſt
ihm daſſelbe ebenfalls aufgeſchlagen, daß es
nunmehro auch vollends muß heraus ge-
ſchnitten werden, Sonſten iſt bereits an
allen Vulnera ſtarcke Geſchwulſt und inflamatio
geweſen, die ich zu vertreiben groſſen Fleiß
Muͤhe und Koſten anwenden werde. Uhr-
kundlich habe dieſen Wund-Zettel unter mei-
ner eigenen Hand und Petſchafft ausgeſtellet
Dat. ut ſupra
(L. S.) N. N.
(III.)
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/210>, abgerufen am 18.12.2024.
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