Hochwürd. und Hochgelahrtheiten, werden in Betrachtung meiner Person und ange- bohrnen Geschicklichkeit, mir dieses Kirchen- und Ehren-Amt, vor allen andern gönnen, wie ich mich denn dieserwegen gleich zum voraus bedancken will, damit Sie der Mü- he überhoben sind, noch eine Dancksagungs- Schrifft von mir durchzulesen, ich aber eben- falls fernerer Schreiberey und Aufwands entübriget sey. Wegen der Bestallung, die sich jährlich auf 10. fl. etliche Scheffel Ge- treyde, ohne dieAccidentien von Braut-Messen und dergleichen beläufft, will ihnen die Sorge alleine überlassen, weil ich schon weiß, daß sie an dieser alten Stifftung, die noch aus dem catholischen Wesen herrühret, keine Aenderung machen, sondern es bey den alten Löchern lassen werden, doch bleibet Jhnen unverwehret, eine Zulage entweder an baaren Gelde oder Getreyde zu thun, weil ich vondatoan beständig seyn und bleiben will.
Ew. Hochwürd. und Hochgelahrtheiten Meiner insonders Hochgeehrsten Herrn und mächtigen Beförderer gehorsamer Bürger und Calcante bey Freude und Leib Michael ConradN.
Es
II.Theil. e e
Hochwuͤrd. und Hochgelahrtheiten, werden in Betrachtung meiner Perſon und ange- bohrnen Geſchicklichkeit, mir dieſes Kirchen- und Ehren-Amt, vor allen andern goͤnnen, wie ich mich denn dieſerwegen gleich zum voraus bedancken will, damit Sie der Muͤ- he uͤberhoben ſind, noch eine Danckſagungs- Schrifft von mir durchzuleſen, ich aber eben- falls fernerer Schreiberey und Aufwands entuͤbriget ſey. Wegen der Beſtallung, die ſich jaͤhrlich auf 10. fl. etliche Scheffel Ge- treyde, ohne dieAccidentien von Braut-Meſſen und dergleichen belaͤufft, will ihnen die Sorge alleine uͤberlaſſen, weil ich ſchon weiß, daß ſie an dieſer alten Stifftung, die noch aus dem catholiſchen Weſen herruͤhret, keine Aenderung machen, ſondern es bey den alten Loͤchern laſſen werden, doch bleibet Jhnen unverwehret, eine Zulage entweder an baaren Gelde oder Getreyde zu thun, weil ich vondatoan beſtaͤndig ſeyn und bleiben will.
Ew. Hochwuͤrd. und Hochgelahrtheiten Meiner inſonders Hochgeehrſten Herrn und maͤchtigen Befoͤrderer gehorſamer Buͤrger und Calcante bey Freude und Leib Michael ConradN.
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Hochwuͤrd. und Hochgelahrtheiten, werden
in Betrachtung meiner Perſon und ange-
bohrnen Geſchicklichkeit, mir dieſes Kirchen-
und Ehren-Amt, vor allen andern goͤnnen,
wie ich mich denn dieſerwegen gleich zum
voraus bedancken will, damit Sie der Muͤ-
he uͤberhoben ſind, noch eine Danckſagungs-
Schrifft von mir durchzuleſen, ich aber eben-
falls fernerer Schreiberey und Aufwands
entuͤbriget ſey. Wegen der Beſtallung, die
ſich jaͤhrlich auf 10. fl. etliche Scheffel Ge-
treyde, ohne die Accidentien von Braut-Meſſen
und dergleichen belaͤufft, will ihnen die
Sorge alleine uͤberlaſſen, weil ich ſchon
weiß, daß ſie an dieſer alten Stifftung, die
noch aus dem catholiſchen Weſen herruͤhret,
keine Aenderung machen, ſondern es bey den
alten Loͤchern laſſen werden, doch bleibet
Jhnen unverwehret, eine Zulage entweder
an baaren Gelde oder Getreyde zu thun, weil
ich von dato an beſtaͤndig ſeyn und bleiben
will.
Ew. Hochwuͤrd. und Hochgelahrtheiten
Meiner inſonders Hochgeehrſten Herrn
und maͤchtigen Befoͤrderer
gehorſamer Buͤrger und Calcante
bey Freude und Leib
Michael Conrad N.
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. 433. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/447>, abgerufen am 22.11.2024.
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