selben auf der Jnsul Groß-Felsenburg befanden, jedoch wir stelleten keinen nach, indem wir Provi- ant zur Gnüge bey uns führeten, auch zum Zuge- müse noch allerhand frische Früchte, Kräuter und Wurtzeln erblickten. Kurtz zu melden, dieses Land hatte mit dem Groß-Felsenburgischen fast ei- nerley Art, nur daß allhier die blose Natur, dor- ten aber zugleich die menschlichen Künste und Wis- senschafften mit würckten. Folgenden Tages fuh- ren wir mit zwey kleinen Booten in die durch den Meer-Busen abgesonderte Westliche Gegend G. wanderten hinunter bis an die Nord-Spitze, von dar mehrentheils am Gestade zurück, bis an das Gebürge H. allwo wir die Mittags-Stunden über ausruheten, etwas von unsern mitgenomme- nen Speisen zur Erquickung nahmen, hernach das Gebürge umgiengen, die Süd-Ecke I. betrachte- ten, abermahls einen grossen Meer-Busen K. und weiter hin die grosse See L. antraffen, und end- lich zurück an den Ort kamen, wo der in die kleine See lauffende Fluß die kleine Jnsul C. macht. Allhier überfiel uns die Nacht, weßwegen wir uns bey einem angemachten Feuer niederlagerten, und in guter Ruhe bis zu Aufgang der Sonnen schlie- fen. Wir hatten also nur noch das Oestliche Theil der Jnsul zu betrachten vor uns, weil aber der Strohm, der sich aus der grossen in die kleine See ergoß, gestriges Tages allzu breit und tief be- funden worden, solte, um alle Gefahr zu vermei- den, der Rückweg zu den Booten angetreten wer- den. Allein der Tuchmacher Lorenz Wetter- ling und der Bötticher Melchior Garbe, hiessen
uns
f f 3
ſelben auf der Jnſul Groß-Felſenburg befanden, jedoch wir ſtelleten keinen nach, indem wir Provi- ant zur Gnuͤge bey uns fuͤhreten, auch zum Zuge- muͤſe noch allerhand friſche Fruͤchte, Kraͤuter und Wurtzeln erblickten. Kurtz zu melden, dieſes Land hatte mit dem Groß-Felſenburgiſchen faſt ei- nerley Art, nur daß allhier die bloſe Natur, dor- ten aber zugleich die menſchlichen Kuͤnſte und Wiſ- ſenſchafften mit wuͤrckten. Folgenden Tages fuh- ren wir mit zwey kleinen Booten in die durch den Meer-Buſen abgeſonderte Weſtliche Gegend G. wanderten hinunter bis an die Nord-Spitze, von dar mehrentheils am Geſtade zuruͤck, bis an das Gebuͤrge H. allwo wir die Mittags-Stunden uͤber ausruheten, etwas von unſern mitgenomme- nen Speiſen zur Erquickung nahmen, hernach das Gebuͤrge umgiengen, die Suͤd-Ecke I. betrachte- ten, abermahls einen groſſen Meer-Buſen K. und weiter hin die groſſe See L. antraffen, und end- lich zuruͤck an den Ort kamen, wo der in die kleine See lauffende Fluß die kleine Jnſul C. macht. Allhier uͤberfiel uns die Nacht, weßwegen wir uns bey einem angemachten Feuer niederlagerten, und in guter Ruhe bis zu Aufgang der Sonnen ſchlie- fen. Wir hatten alſo nur noch das Oeſtliche Theil der Jnſul zu betrachten vor uns, weil aber der Strohm, der ſich aus der groſſen in die kleine See ergoß, geſtriges Tages allzu breit und tief be- funden worden, ſolte, um alle Gefahr zu vermei- den, der Ruͤckweg zu den Booten angetreten wer- den. Allein der Tuchmacher Lorenz Wetter- ling und der Boͤtticher Melchior Garbe, hieſſen
uns
f f 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0469"n="453"/>ſelben auf der Jnſul Groß-Felſenburg befanden,<lb/>
jedoch wir ſtelleten keinen nach, indem wir <hirendition="#aq">Provi-<lb/>
ant</hi> zur Gnuͤge bey uns fuͤhreten, auch zum Zuge-<lb/>
muͤſe noch allerhand friſche Fruͤchte, Kraͤuter und<lb/>
Wurtzeln erblickten. Kurtz zu melden, dieſes<lb/>
Land hatte mit dem Groß-Felſenburgiſchen faſt ei-<lb/>
nerley Art, nur daß allhier die bloſe Natur, dor-<lb/>
ten aber zugleich die menſchlichen Kuͤnſte und Wiſ-<lb/>ſenſchafften mit wuͤrckten. Folgenden Tages fuh-<lb/>
ren wir mit zwey kleinen Booten in die durch den<lb/>
Meer-Buſen abgeſonderte Weſtliche Gegend <hirendition="#aq">G.</hi><lb/>
wanderten hinunter bis an die Nord-Spitze, von<lb/>
dar mehrentheils am Geſtade zuruͤck, bis an das<lb/>
Gebuͤrge <hirendition="#aq">H.</hi> allwo wir die Mittags-Stunden<lb/>
uͤber ausruheten, etwas von unſern mitgenomme-<lb/>
nen Speiſen zur Erquickung nahmen, hernach das<lb/>
Gebuͤrge umgiengen, die Suͤd-Ecke <hirendition="#aq">I.</hi> betrachte-<lb/>
ten, abermahls einen groſſen Meer-Buſen <hirendition="#aq">K.</hi> und<lb/>
weiter hin die groſſe See <hirendition="#aq">L.</hi> antraffen, und end-<lb/>
lich zuruͤck an den Ort kamen, wo der in die kleine<lb/>
See lauffende Fluß die kleine Jnſul <hirendition="#aq">C.</hi> macht.<lb/>
Allhier uͤberfiel uns die Nacht, weßwegen wir uns<lb/>
bey einem angemachten Feuer niederlagerten, und<lb/>
in guter Ruhe bis zu Aufgang der Sonnen ſchlie-<lb/>
fen. Wir hatten alſo nur noch das Oeſtliche<lb/>
Theil der Jnſul zu betrachten vor uns, weil aber<lb/>
der Strohm, der ſich aus der groſſen in die kleine<lb/>
See ergoß, geſtriges Tages allzu breit und tief be-<lb/>
funden worden, ſolte, um alle Gefahr zu vermei-<lb/>
den, der Ruͤckweg zu den Booten angetreten wer-<lb/>
den. Allein der Tuchmacher <hirendition="#aq">Lorenz Wetter-<lb/>
ling</hi> und der Boͤtticher <hirendition="#aq">Melchior Garbe,</hi> hieſſen<lb/><fwplace="bottom"type="sig">f f 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">uns</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[453/0469]
ſelben auf der Jnſul Groß-Felſenburg befanden,
jedoch wir ſtelleten keinen nach, indem wir Provi-
ant zur Gnuͤge bey uns fuͤhreten, auch zum Zuge-
muͤſe noch allerhand friſche Fruͤchte, Kraͤuter und
Wurtzeln erblickten. Kurtz zu melden, dieſes
Land hatte mit dem Groß-Felſenburgiſchen faſt ei-
nerley Art, nur daß allhier die bloſe Natur, dor-
ten aber zugleich die menſchlichen Kuͤnſte und Wiſ-
ſenſchafften mit wuͤrckten. Folgenden Tages fuh-
ren wir mit zwey kleinen Booten in die durch den
Meer-Buſen abgeſonderte Weſtliche Gegend G.
wanderten hinunter bis an die Nord-Spitze, von
dar mehrentheils am Geſtade zuruͤck, bis an das
Gebuͤrge H. allwo wir die Mittags-Stunden
uͤber ausruheten, etwas von unſern mitgenomme-
nen Speiſen zur Erquickung nahmen, hernach das
Gebuͤrge umgiengen, die Suͤd-Ecke I. betrachte-
ten, abermahls einen groſſen Meer-Buſen K. und
weiter hin die groſſe See L. antraffen, und end-
lich zuruͤck an den Ort kamen, wo der in die kleine
See lauffende Fluß die kleine Jnſul C. macht.
Allhier uͤberfiel uns die Nacht, weßwegen wir uns
bey einem angemachten Feuer niederlagerten, und
in guter Ruhe bis zu Aufgang der Sonnen ſchlie-
fen. Wir hatten alſo nur noch das Oeſtliche
Theil der Jnſul zu betrachten vor uns, weil aber
der Strohm, der ſich aus der groſſen in die kleine
See ergoß, geſtriges Tages allzu breit und tief be-
funden worden, ſolte, um alle Gefahr zu vermei-
den, der Ruͤckweg zu den Booten angetreten wer-
den. Allein der Tuchmacher Lorenz Wetter-
ling und der Boͤtticher Melchior Garbe, hieſſen
uns
f f 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. 453. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/469>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.