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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737.

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vorging, wolten die Fremden auf der Jnsul Klein-
Felsenburg vor Neugierigkeit fast die Schwindsucht
kriegen, da sich der Capitain Horn bey ihnen von ei-
ner Zeit zur andern entschuldigte, daß er von dem
Gouverneur der grossen Jnsul keine Erlaubniß be-
kommen könte fremde Leute hinein zu führen, und
weilen sie nicht das geringste Land, sondern rings
herum lauter steile, wüste und unförmliche Klippen
gesehen hatten, gleichwohl aber wöchentlich die al-
lerschönsten frischen Victualien, lebendiges Wild-
pret und andere Thiere bekamen, mochte ihr Ver-
langen alles in Augenschein zu nehmen um so viel de-
sto grösser seyn, allein der Capitain wußte sie von ei-
ner Zeit zur andern zu trösten, und ihnen das gute
Leben, so sie allhier hätten, nebst der Hoffnung reich-
licher Beschenckung, dergestalt süsse vorzumah-
len, daß sie von einer Zeit zur andern bey der Güte
erhalten wurden, wie sie sich denn sehr bequeme Hüt-
ten gebauet, und ihre Wirthschafft aufs beste einge-
richtet, auch Gelegenheit genug hatten, sich bey
der allerschönsten Jahrs-Zeit, den vergnügtesten
Zeit-Vertreib mit jagen, fischen, spielen und derglei-
chen zu machen.

Zwischen der Zeit mußten unsere Schiffs-Bau-
Leute das fremde Schiff aufs Trockene bringen,
den Boden nebst allem, was wandelbar daran ge-
funden wurde, unter Anweisung Herrn Wolff-
gangs
und der beyden Capitains von gantz ebenen
Holtze machen, und solches auf eine ferne Reise voll-
kommen wohl zubereiten, worauf der Capitain
Horn, der nunmehro nicht mehr volle Ladung hat-

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vorging, wolten die Fremden auf der Jnſul Klein-
Felſenburg vor Neugierigkeit faſt die Schwindſucht
kriegen, da ſich der Capitain Horn bey ihnen von ei-
ner Zeit zur andern entſchuldigte, daß er von dem
Gouverneur der groſſen Jnſul keine Erlaubniß be-
kommen koͤnte fremde Leute hinein zu fuͤhren, und
weilen ſie nicht das geringſte Land, ſondern rings
herum lauter ſteile, wuͤſte und unfoͤrmliche Klippen
geſehen hatten, gleichwohl aber woͤchentlich die al-
lerſchoͤnſten friſchen Victualien, lebendiges Wild-
pret und andere Thiere bekamen, mochte ihr Ver-
langen alles in Augenſchein zu nehmen um ſo viel de-
ſto groͤſſer ſeyn, allein der Capitain wußte ſie von ei-
ner Zeit zur andern zu troͤſten, und ihnen das gute
Leben, ſo ſie allhier haͤtten, nebſt der Hoffnung reich-
licher Beſchenckung, dergeſtalt ſuͤſſe vorzumah-
len, daß ſie von einer Zeit zur andern bey der Guͤte
erhalten wurden, wie ſie ſich denn ſehr bequeme Huͤt-
ten gebauet, und ihre Wirthſchafft aufs beſte einge-
richtet, auch Gelegenheit genug hatten, ſich bey
der allerſchoͤnſten Jahrs-Zeit, den vergnuͤgteſten
Zeit-Vertreib mit jagen, fiſchen, ſpielen und derglei-
chen zu machen.

Zwiſchen der Zeit mußten unſere Schiffs-Bau-
Leute das fremde Schiff aufs Trockene bringen,
den Boden nebſt allem, was wandelbar daran ge-
funden wurde, unter Anweiſung Herrn Wolff-
gangs
und der beyden Capitains von gantz ebenen
Holtze machen, und ſolches auf eine ferne Reiſe voll-
kommen wohl zubereiten, worauf der Capitain
Horn, der nunmehro nicht mehr volle Ladung hat-

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[558/0574] vorging, wolten die Fremden auf der Jnſul Klein- Felſenburg vor Neugierigkeit faſt die Schwindſucht kriegen, da ſich der Capitain Horn bey ihnen von ei- ner Zeit zur andern entſchuldigte, daß er von dem Gouverneur der groſſen Jnſul keine Erlaubniß be- kommen koͤnte fremde Leute hinein zu fuͤhren, und weilen ſie nicht das geringſte Land, ſondern rings herum lauter ſteile, wuͤſte und unfoͤrmliche Klippen geſehen hatten, gleichwohl aber woͤchentlich die al- lerſchoͤnſten friſchen Victualien, lebendiges Wild- pret und andere Thiere bekamen, mochte ihr Ver- langen alles in Augenſchein zu nehmen um ſo viel de- ſto groͤſſer ſeyn, allein der Capitain wußte ſie von ei- ner Zeit zur andern zu troͤſten, und ihnen das gute Leben, ſo ſie allhier haͤtten, nebſt der Hoffnung reich- licher Beſchenckung, dergeſtalt ſuͤſſe vorzumah- len, daß ſie von einer Zeit zur andern bey der Guͤte erhalten wurden, wie ſie ſich denn ſehr bequeme Huͤt- ten gebauet, und ihre Wirthſchafft aufs beſte einge- richtet, auch Gelegenheit genug hatten, ſich bey der allerſchoͤnſten Jahrs-Zeit, den vergnuͤgteſten Zeit-Vertreib mit jagen, fiſchen, ſpielen und derglei- chen zu machen. Zwiſchen der Zeit mußten unſere Schiffs-Bau- Leute das fremde Schiff aufs Trockene bringen, den Boden nebſt allem, was wandelbar daran ge- funden wurde, unter Anweiſung Herrn Wolff- gangs und der beyden Capitains von gantz ebenen Holtze machen, und ſolches auf eine ferne Reiſe voll- kommen wohl zubereiten, worauf der Capitain Horn, der nunmehro nicht mehr volle Ladung hat- te,

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. 558. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/574>, abgerufen am 24.11.2024.