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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739.

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nen bestehet, als Geheimbde Räthe stehen, und als
Befehlshalber mit zu achten seyn.

5.) Was das Kirchen-und Schul-Wesen an-
belanget, so sollen die 3. Herren Geistlichen freye
und unumschrenckte Macht und Gewalt haben,
darinnen so zu disponiren, wie sie es vor GOTT
und ihrem Gewissen verantworten können, wie ich
denn schon versichert bin, daß sie, wie bißhero ge-
schehen, nach Beschaffenheit der Zeit und Gelegen-
heit fernerhin alles wohl einrichten werden, dero-
wegen sey derjenige verflucht, welcher sich
ihren löblichen Unternehmungen widersetzt.

6.) Weiln auch zu befürchten, daß in künffti-
gen Zeiten etwa der Satan, auf GOttes Zulassung,
wie im Paradiese, also auch auf dieser Jnsul die
Menschen zu groben Sunden, Schanden und La-
stern zu reitzen und zu verführen trachten werde,
als zweiffele zwar nicht, es werden die Herrn Geist-
lichen alle Kräffie anwenden, demselben zu wider-
stehen, allein, es wird auch nöthig seyn, daß die
Aeltesten mit Zuziehung der Herrn Geistlichen nach
und nach, wie es nehmlich die Zeiten mit sich brin-
gen werden, heilsame Gesetze und Ordnungen stiff-
ten, wornach sich ein jeder richten könne und solle.

7.) Wegen Bau- und Verbesserung des Zu-
standes auf dieser Jnsul, will ich euch, meine Lieb-
sten Kinder und Freunde, nichts vorschreiben, son-
dern alles eurem Fleisse und Klugheit überlassen.
Lasset nur den Capitain Horn, welcher so viel Traue
und Liebe gegen uns erzeiget hat, nicht unbelohnet,
bedencket auch das Volck wohl, das er mit sich

führet,
(Q 3)

nen beſtehet, als Geheimbde Raͤthe ſtehen, und als
Befehlshalber mit zu achten ſeyn.

5.) Was das Kirchen-und Schul-Weſen an-
belanget, ſo ſollen die 3. Herren Geiſtlichen freye
und unumſchrenckte Macht und Gewalt haben,
darinnen ſo zu diſponiren, wie ſie es vor GOTT
und ihrem Gewiſſen verantworten koͤnnen, wie ich
denn ſchon verſichert bin, daß ſie, wie bißhero ge-
ſchehen, nach Beſchaffenheit der Zeit und Gelegen-
heit fernerhin alles wohl einrichten werden, dero-
wegen ſey derjenige verflucht, welcher ſich
ihren loͤblichen Unternehmungen widerſetzt.

6.) Weiln auch zu befuͤrchten, daß in kuͤnffti-
gen Zeiten etwa der Satan, auf GOttes Zulaſſung,
wie im Paradieſe, alſo auch auf dieſer Jnſul die
Menſchen zu groben Sunden, Schanden und La-
ſtern zu reitzen und zu verfuͤhren trachten werde,
als zweiffele zwar nicht, es werden die Herrn Geiſt-
lichen alle Kraͤffie anwenden, demſelben zu wider-
ſtehen, allein, es wird auch noͤthig ſeyn, daß die
Aelteſten mit Zuziehung der Herrn Geiſtlichen nach
und nach, wie es nehmlich die Zeiten mit ſich brin-
gen werden, heilſame Geſetze und Ordnungen ſtiff-
ten, wornach ſich ein jeder richten koͤnne und ſolle.

7.) Wegen Bau- und Verbeſſerung des Zu-
ſtandes auf dieſer Jnſul, will ich euch, meine Lieb-
ſten Kinder und Freunde, nichts vorſchreiben, ſon-
dern alles eurem Fleiſſe und Klugheit uͤberlaſſen.
Laſſet nur den Capitain Horn, welcher ſo viel Traue
und Liebe gegen uns erzeiget hat, nicht unbelohnet,
bedencket auch das Volck wohl, das er mit ſich

fuͤhret,
(Q 3)
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[245/0253] nen beſtehet, als Geheimbde Raͤthe ſtehen, und als Befehlshalber mit zu achten ſeyn. 5.) Was das Kirchen-und Schul-Weſen an- belanget, ſo ſollen die 3. Herren Geiſtlichen freye und unumſchrenckte Macht und Gewalt haben, darinnen ſo zu diſponiren, wie ſie es vor GOTT und ihrem Gewiſſen verantworten koͤnnen, wie ich denn ſchon verſichert bin, daß ſie, wie bißhero ge- ſchehen, nach Beſchaffenheit der Zeit und Gelegen- heit fernerhin alles wohl einrichten werden, dero- wegen ſey derjenige verflucht, welcher ſich ihren loͤblichen Unternehmungen widerſetzt. 6.) Weiln auch zu befuͤrchten, daß in kuͤnffti- gen Zeiten etwa der Satan, auf GOttes Zulaſſung, wie im Paradieſe, alſo auch auf dieſer Jnſul die Menſchen zu groben Sunden, Schanden und La- ſtern zu reitzen und zu verfuͤhren trachten werde, als zweiffele zwar nicht, es werden die Herrn Geiſt- lichen alle Kraͤffie anwenden, demſelben zu wider- ſtehen, allein, es wird auch noͤthig ſeyn, daß die Aelteſten mit Zuziehung der Herrn Geiſtlichen nach und nach, wie es nehmlich die Zeiten mit ſich brin- gen werden, heilſame Geſetze und Ordnungen ſtiff- ten, wornach ſich ein jeder richten koͤnne und ſolle. 7.) Wegen Bau- und Verbeſſerung des Zu- ſtandes auf dieſer Jnſul, will ich euch, meine Lieb- ſten Kinder und Freunde, nichts vorſchreiben, ſon- dern alles eurem Fleiſſe und Klugheit uͤberlaſſen. Laſſet nur den Capitain Horn, welcher ſo viel Traue und Liebe gegen uns erzeiget hat, nicht unbelohnet, bedencket auch das Volck wohl, das er mit ſich fuͤhret, (Q 3)

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata03_1739/253>, abgerufen am 24.11.2024.