Hoc te volebam, Viator, nunc abi, & quoad vivis, vive in vita feliciter!
An der andern Seite zeigte sich die Deutsche Schrifft eben dieses Jnhalts, und gleichfalls mit güldenen Buchstaben eingeätzt in diesen Worten:
Höre! mein Wandersmann, stehe stille, ließ dieses und traure dabey. Jn dieser steinernen Grufft ruhet in guter Ruhe Albertus Julius der Erste, der Ober-Herr dieser Felsen-Jnsul, von Geburth ein Sachse, von Verstande einNestor, ein glücklicher Besieger der unglücklichsten Schicksale, ein Vater, der berühmter ist als viele der berühmtesten Väter, ein Schiffer, der durch Schiffbruch erst glücklich und aus einem armenIroein reicherCroesus worden ist. Ein König, nicht dem Nahmen, sondern der That nach;
Ein
III.Theil (T)
Hoc te volebam, Viator, nunc abi, & quoad vivis, vive in vita feliciter!
An der andern Seite zeigte ſich die Deutſche Schrifft eben dieſes Jnhalts, und gleichfalls mit guͤldenen Buchſtaben eingeaͤtzt in dieſen Worten:
Hoͤre! mein Wandersmann, ſtehe ſtille, ließ dieſes und traure dabey. Jn dieſer ſteinernen Grufft ruhet in guter Ruhe Albertus Julius der Erſte, der Ober-Herr dieſer Felſen-Jnſul, von Geburth ein Sachſe, von Verſtande einNeſtor, ein gluͤcklicher Beſieger der ungluͤcklichſten Schickſale, ein Vater, der beruͤhmter iſt als viele der beruͤhmteſten Vaͤter, ein Schiffer, der durch Schiffbruch erſt gluͤcklich und aus einem armenIroein reicherCrœſus worden iſt. Ein Koͤnig, nicht dem Nahmen, ſondern der That nach;
Ein
III.Theil (T)
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><cit><quote><hirendition="#c"><pbfacs="#f0297"n="289"/><hirendition="#aq">Hoc te volebam,<lb/>
Viator,<lb/>
nunc abi, & quoad vivis, vive<lb/>
in vita feliciter!</hi></hi></quote></cit><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><p>An der andern Seite zeigte ſich die Deutſche<lb/>
Schrifft eben dieſes Jnhalts, und gleichfalls mit<lb/>
guͤldenen Buchſtaben eingeaͤtzt in dieſen Worten:</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><cit><quote><hirendition="#c"><hirendition="#fr"><hirendition="#in">H</hi>oͤre! mein Wandersmann,<lb/>ſtehe ſtille, ließ dieſes<lb/>
und traure dabey.<lb/>
Jn dieſer ſteinernen Grufft ruhet in<lb/>
guter Ruhe<lb/>
Albertus Julius der Erſte,<lb/>
der Ober-Herr dieſer Felſen-Jnſul,<lb/>
von Geburth ein Sachſe, von Verſtande<lb/>
ein</hi><hirendition="#aq">Neſtor,</hi><lb/><hirendition="#fr">ein gluͤcklicher Beſieger der ungluͤcklichſten<lb/>
Schickſale,<lb/>
ein Vater, der beruͤhmter iſt als viele<lb/>
der beruͤhmteſten Vaͤter,<lb/>
ein Schiffer, der durch Schiffbruch erſt<lb/>
gluͤcklich<lb/>
und<lb/>
aus einem armen</hi><hirendition="#aq">Iro</hi><hirendition="#fr">ein reicher</hi><hirendition="#aq">Crœſus</hi><lb/><hirendition="#fr">worden iſt.<lb/>
Ein Koͤnig, nicht dem Nahmen, ſondern<lb/>
der That nach;</hi><lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#aq">III.</hi><hirendition="#fr">Theil</hi> (T)</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">Ein</hi></fw><lb/></hi></quote></cit></div></div></body></text></TEI>
[289/0297]
Hoc te volebam,
Viator,
nunc abi, & quoad vivis, vive
in vita feliciter!
An der andern Seite zeigte ſich die Deutſche
Schrifft eben dieſes Jnhalts, und gleichfalls mit
guͤldenen Buchſtaben eingeaͤtzt in dieſen Worten:
Hoͤre! mein Wandersmann,
ſtehe ſtille, ließ dieſes
und traure dabey.
Jn dieſer ſteinernen Grufft ruhet in
guter Ruhe
Albertus Julius der Erſte,
der Ober-Herr dieſer Felſen-Jnſul,
von Geburth ein Sachſe, von Verſtande
ein Neſtor,
ein gluͤcklicher Beſieger der ungluͤcklichſten
Schickſale,
ein Vater, der beruͤhmter iſt als viele
der beruͤhmteſten Vaͤter,
ein Schiffer, der durch Schiffbruch erſt
gluͤcklich
und
aus einem armen Iro ein reicher Crœſus
worden iſt.
Ein Koͤnig, nicht dem Nahmen, ſondern
der That nach;
Ein
III. Theil (T)
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata03_1739/297>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.