frisch und munter, als bey meiner Abreise, vorkam, übergab alle diese Sorgen seinem ältern Sohne Alberto II. und nebst diesem, denen Capitains Wolffgang und Wodley, ich aber solte nicht von seiner Seite kommen, biß ich ihm einen ausführ- lichen Bericht von der gantzen Reise abgestattet hätte; da aber Herr Wolffgang vorschützte, wie es absolute nöthig sey, daß ich wieder mit hinü- ber zum Schiffe führe, und erstlich den Capitain Horn nebst den andern neuen Europäern mit her- ein führete, da denn in Beyseyn Horns, der Be- richt weit vollkommener abgestattet werden kön- te, ließ er es sich endlich gefallen, daß ich erstlich noch einmahl mit dahin führe, weßwegen wir uns nicht lange säumeten, um noch vor Nachts wieder auf dem Schiffe zu seyn.
Unter so vielen Anwesenden vermissete ich fast niemanden so bald, als Herrn Mag. Schmeltzern, erfuhr aber, auf mein Nachfragen, daß er sich seit zweyen Tagen in Roberts-Raum bey einem kran- cken Manne aufgehalten, und noch daselbst befind- lich wäre.
Es war schon finstere Nacht, als wir in dem Schiffe anlangeten, und das freundliche Bewill- kommen der Bekannten und Unbekannten währe- te gantz lange, die aller gröste Freude aber hatte Herr Wolffgang über die Mitkunfft meines Va- ters, meiner Schwster und den Bruder Herrn Mag. Schmelzers, gab mir auch einen kleinen Verweiß, daß ich solches dem Alt-Vater und ihm verschwiegen hatte allein, ich entschuldigte mich, daß es darum geschehen, bey persönlicher Zusam-
menkunfft
friſch und munter, als bey meiner Abreiſe, vorkam, uͤbergab alle dieſe Sorgen ſeinem aͤltern Sohne Alberto II. und nebſt dieſem, denen Capitains Wolffgang und Wodley, ich aber ſolte nicht von ſeiner Seite kommen, biß ich ihm einen ausfuͤhr- lichen Bericht von der gantzen Reiſe abgeſtattet haͤtte; da aber Herr Wolffgang vorſchuͤtzte, wie es abſolute noͤthig ſey, daß ich wieder mit hinuͤ- ber zum Schiffe fuͤhre, und erſtlich den Capitain Horn nebſt den andern neuen Europaͤern mit her- ein fuͤhrete, da denn in Beyſeyn Horns, der Be- richt weit vollkommener abgeſtattet werden koͤn- te, ließ er es ſich endlich gefallen, daß ich erſtlich noch einmahl mit dahin fuͤhre, weßwegen wir uns nicht lange ſaͤumeten, um noch vor Nachts wieder auf dem Schiffe zu ſeyn.
Unter ſo vielen Anweſenden vermiſſete ich faſt niemanden ſo bald, als Herrn Mag. Schmeltzern, erfuhr aber, auf mein Nachfragen, daß er ſich ſeit zweyen Tagen in Roberts-Raum bey einem kran- cken Manne aufgehalten, und noch daſelbſt befind- lich waͤre.
Es war ſchon finſtere Nacht, als wir in dem Schiffe anlangeten, und das freundliche Bewill- kommen der Bekannten und Unbekannten waͤhre- te gantz lange, die aller groͤſte Freude aber hatte Herr Wolffgang uͤber die Mitkunfft meines Va- ters, meiner Schwſter und den Bruder Herrn Mag. Schmelzers, gab mir auch einen kleinen Verweiß, daß ich ſolches dem Alt-Vater und ihm verſchwiegen hatte allein, ich entſchuldigte mich, daß es darum geſchehen, bey perſoͤnlicher Zuſam-
menkunfft
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friſch und munter, als bey meiner Abreiſe, vorkam,
uͤbergab alle dieſe Sorgen ſeinem aͤltern Sohne
Alberto II. und nebſt dieſem, denen Capitains
Wolffgang und Wodley, ich aber ſolte nicht von
ſeiner Seite kommen, biß ich ihm einen ausfuͤhr-
lichen Bericht von der gantzen Reiſe abgeſtattet
haͤtte; da aber Herr Wolffgang vorſchuͤtzte, wie
es abſolute noͤthig ſey, daß ich wieder mit hinuͤ-
ber zum Schiffe fuͤhre, und erſtlich den Capitain
Horn nebſt den andern neuen Europaͤern mit her-
ein fuͤhrete, da denn in Beyſeyn Horns, der Be-
richt weit vollkommener abgeſtattet werden koͤn-
te, ließ er es ſich endlich gefallen, daß ich erſtlich
noch einmahl mit dahin fuͤhre, weßwegen wir
uns nicht lange ſaͤumeten, um noch vor Nachts
wieder auf dem Schiffe zu ſeyn.
Unter ſo vielen Anweſenden vermiſſete ich faſt
niemanden ſo bald, als Herrn Mag. Schmeltzern,
erfuhr aber, auf mein Nachfragen, daß er ſich ſeit
zweyen Tagen in Roberts-Raum bey einem kran-
cken Manne aufgehalten, und noch daſelbſt befind-
lich waͤre.
Es war ſchon finſtere Nacht, als wir in dem
Schiffe anlangeten, und das freundliche Bewill-
kommen der Bekannten und Unbekannten waͤhre-
te gantz lange, die aller groͤſte Freude aber hatte
Herr Wolffgang uͤber die Mitkunfft meines Va-
ters, meiner Schwſter und den Bruder Herrn
Mag. Schmelzers, gab mir auch einen kleinen
Verweiß, daß ich ſolches dem Alt-Vater und
ihm verſchwiegen hatte allein, ich entſchuldigte mich,
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata03_1739/48>, abgerufen am 24.11.2024.
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