tern stunden. Nach der Tauffe wurde ihnen von Herrn Schmeltzern jun. und Herr Herrmannen das Heilige Abendmahl gereicht, nachdem je 3. und 3. bey einem jeden Priester gebeichtet hatten. Der Alt-Vater ließ sie hierauf in einem besondern Zim- mer mit den besten Speisen versorgen, nachhero in sein Zimmer ruffen, und durch mich einem jeden 100. Spanische Creutz-Thaler zum Pathen-Ge- schencke auszahlen. Capitain Horn schenckte ih- nen die Freyheit, und sagte, daß sie von nun an nicht mehr Sclaven seyn und heissen, jedoch so lan- ge bey ihm bleiben solten, biß er wieder in Euro- pa angelanget wäre, da sich denn ein jeder nach seinem Belieben hinwenden könte, wohin er wolte, mitlerweile solten sie auch von ihm den monatlichen Matrosen-Lohn zu gewarten haben. Merckwür- dig war dieses bey ihrer Tauffe, daß ein jeglicher Christian genennet wurde, jedoch noch einen Vor- nahmen darzu bekam, mit welchen man sie im Zu- ruffen oder Gesprächen unterscheiden konte, der Zu-Nahme aber, war einem jeden, sich selbst zu erwehlen, überlassen.
Sie bezeigten sich einer wie der andere ungemein erfreuet, daß sie sich nunmehro unter die Christen rechnen konten, lasen auch bey müßigen Stunden beständig in den ihnen geschenckten Bibeln, Ge- sang- und Gebet-Büchern, weßwegen sie denn auch der Alt-Vater nicht von uns kommen lassen, son- dern im Christenthume noch immer mehr gestärckt wissen wolte, biß zu Capitain Horns Abreise.
Bey dieser Gelegenheit fällt mir Talli ein, welche Ao. 1728. am 17. Sonntage p. Trin. auch auf die-
ser
tern ſtunden. Nach der Tauffe wurde ihnen von Herrn Schmeltzern jun. und Herr Herrmannen das Heilige Abendmahl gereicht, nachdem je 3. und 3. bey einem jeden Prieſter gebeichtet hatten. Der Alt-Vater ließ ſie hierauf in einem beſondern Zim- mer mit den beſten Speiſen verſorgen, nachhero in ſein Zimmer ruffen, und durch mich einem jeden 100. Spaniſche Creutz-Thaler zum Pathen-Ge- ſchencke auszahlen. Capitain Horn ſchenckte ih- nen die Freyheit, und ſagte, daß ſie von nun an nicht mehr Sclaven ſeyn und heiſſen, jedoch ſo lan- ge bey ihm bleiben ſolten, biß er wieder in Euro- pa angelanget waͤre, da ſich denn ein jeder nach ſeinem Belieben hinwenden koͤnte, wohin er wolte, mitlerweile ſolten ſie auch von ihm den monatlichen Matroſen-Lohn zu gewarten haben. Merckwuͤr- dig war dieſes bey ihrer Tauffe, daß ein jeglicher Chriſtian genennet wurde, jedoch noch einen Vor- nahmen darzu bekam, mit welchen man ſie im Zu- ruffen oder Geſpraͤchen unterſcheiden konte, der Zu-Nahme aber, war einem jeden, ſich ſelbſt zu erwehlen, uͤberlaſſen.
Sie bezeigten ſich einer wie der andere ungemein erfreuet, daß ſie ſich nunmehro unter die Chriſten rechnen konten, laſen auch bey muͤßigen Stunden beſtaͤndig in den ihnen geſchenckten Bibeln, Ge- ſang- und Gebet-Buͤchern, weßwegen ſie denn auch der Alt-Vater nicht von uns kommen laſſen, ſon- dern im Chriſtenthume noch immer mehr geſtaͤrckt wiſſen wolte, biß zu Capitain Horns Abreiſe.
Bey dieſer Gelegenheit faͤllt mir Talli ein, welche Ao. 1728. am 17. Sonntage p. Trin. auch auf die-
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tern ſtunden. Nach der Tauffe wurde ihnen von
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3. bey einem jeden Prieſter gebeichtet hatten. Der
Alt-Vater ließ ſie hierauf in einem beſondern Zim-
mer mit den beſten Speiſen verſorgen, nachhero
in ſein Zimmer ruffen, und durch mich einem jeden
100. Spaniſche Creutz-Thaler zum Pathen-Ge-
ſchencke auszahlen. Capitain Horn ſchenckte ih-
nen die Freyheit, und ſagte, daß ſie von nun an
nicht mehr Sclaven ſeyn und heiſſen, jedoch ſo lan-
ge bey ihm bleiben ſolten, biß er wieder in Euro-
pa angelanget waͤre, da ſich denn ein jeder nach
ſeinem Belieben hinwenden koͤnte, wohin er wolte,
mitlerweile ſolten ſie auch von ihm den monatlichen
Matroſen-Lohn zu gewarten haben. Merckwuͤr-
dig war dieſes bey ihrer Tauffe, daß ein jeglicher
Chriſtian genennet wurde, jedoch noch einen Vor-
nahmen darzu bekam, mit welchen man ſie im Zu-
ruffen oder Geſpraͤchen unterſcheiden konte, der
Zu-Nahme aber, war einem jeden, ſich ſelbſt zu
erwehlen, uͤberlaſſen.
Sie bezeigten ſich einer wie der andere ungemein
erfreuet, daß ſie ſich nunmehro unter die Chriſten
rechnen konten, laſen auch bey muͤßigen Stunden
beſtaͤndig in den ihnen geſchenckten Bibeln, Ge-
ſang- und Gebet-Buͤchern, weßwegen ſie denn auch
der Alt-Vater nicht von uns kommen laſſen, ſon-
dern im Chriſtenthume noch immer mehr geſtaͤrckt
wiſſen wolte, biß zu Capitain Horns Abreiſe.
Bey dieſer Gelegenheit faͤllt mir Talli ein, welche
Ao. 1728. am 17. Sonntage p. Trin. auch auf die-
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata03_1739/92>, abgerufen am 21.11.2024.
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