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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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endlich, nachdem wir noch etwa eine halbe Stun-
de auf dem grünen Platze bey schöner Witterung
und hellem Monden-Schein uns eine Bewegung
gemacht, damit sich das Essen setzen möchte, wor-
bey die Musicanten auf dem Berge mit einer
angenehmen Abend-Musique sich beständig hören
liessen, biß das Signal zur Beth-Stunde durch
einen Carthaunen-Schuß gegeben wurde. Wir
versammleten uns also insgesammt auf dem grossen
Saal vor des Regentens Zimmer, und warteten
daselbst die Abend-Andacht ab, worauf ein
jeder, nach gewechselten Complimenten zur guten
Nacht, seine Ruhe-Stätte suchte.

Des folgenden Tages, da Kirch-Tag war,
fanden wir uns alle, wie wir gestern versammlet
gewesen waren, in des Regentens Zimmer ein, und
truncken mit ihm nicht nur den Thee, sondern
auch ein jeder nach seinem Belieben, ein oder mehr
Gläser Frantz-Brandtewein, biß die Carthaune
abgefeuret, und die Glocken zum Kirchengehen
die Einladung thaten.

Das Volck versammlte sich häuffig in der
Kirche, weßwegen wir uns auch nicht versäumeten,
unsere Stellen zu begleiten.

Herr Mag. Schmeltzer Jun. that eine schöne
Wochen-Predigt, und zu Ende derselben that er
der Christl. Gemeinde folgendes zu wissen:

"Demnach der allmächtige und barmher-
&q;tzige GOtt unsern lieben Freund und Bru-
&q;der, Hn. Capitain Philipp Wilhelm Horn,
&q;nebst seinem Geleite, nach einer überstande-
&q;nen gefährlichen und beschwerlichen Reise

glück-
IV. Theil. (k)

endlich, nachdem wir noch etwa eine halbe Stun-
de auf dem gruͤnen Platze bey ſchoͤner Witterung
und hellem Monden-Schein uns eine Bewegung
gemacht, damit ſich das Eſſen ſetzen moͤchte, wor-
bey die Muſicanten auf dem Berge mit einer
angenehmen Abend-Muſique ſich beſtaͤndig hoͤren
lieſſen, biß das Signal zur Beth-Stunde durch
einen Carthaunen-Schuß gegeben wurde. Wir
verſammleten uns alſo insgeſam̃t auf dem groſſen
Saal vor des Regentens Zimmer, und warteten
daſelbſt die Abend-Andacht ab, worauf ein
jeder, nach gewechſelten Complimenten zur guten
Nacht, ſeine Ruhe-Staͤtte ſuchte.

Des folgenden Tages, da Kirch-Tag war,
fanden wir uns alle, wie wir geſtern verſammlet
geweſen waren, in des Regentens Zimmer ein, und
truncken mit ihm nicht nur den Thee, ſondern
auch ein jeder nach ſeinem Belieben, ein oder mehr
Glaͤſer Frantz-Brandtewein, biß die Carthaune
abgefeuret, und die Glocken zum Kirchengehen
die Einladung thaten.

Das Volck verſammlte ſich haͤuffig in der
Kirche, weßwegen wir uns auch nicht verſaͤumeten,
unſere Stellen zu begleiten.

Herr Mag. Schmeltzer Jun. that eine ſchoͤne
Wochen-Predigt, und zu Ende derſelben that er
der Chriſtl. Gemeinde folgendes zu wiſſen:

„Demnach der allmaͤchtige und barmher-
&q;tzige GOtt unſern lieben Freund und Bru-
&q;der, Hn. Capitain Philipp Wilhelm Horn,
&q;nebſt ſeinem Geleite, nach einer uͤberſtande-
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gluͤck-
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[145/0155] endlich, nachdem wir noch etwa eine halbe Stun- de auf dem gruͤnen Platze bey ſchoͤner Witterung und hellem Monden-Schein uns eine Bewegung gemacht, damit ſich das Eſſen ſetzen moͤchte, wor- bey die Muſicanten auf dem Berge mit einer angenehmen Abend-Muſique ſich beſtaͤndig hoͤren lieſſen, biß das Signal zur Beth-Stunde durch einen Carthaunen-Schuß gegeben wurde. Wir verſammleten uns alſo insgeſam̃t auf dem groſſen Saal vor des Regentens Zimmer, und warteten daſelbſt die Abend-Andacht ab, worauf ein jeder, nach gewechſelten Complimenten zur guten Nacht, ſeine Ruhe-Staͤtte ſuchte. Des folgenden Tages, da Kirch-Tag war, fanden wir uns alle, wie wir geſtern verſammlet geweſen waren, in des Regentens Zimmer ein, und truncken mit ihm nicht nur den Thee, ſondern auch ein jeder nach ſeinem Belieben, ein oder mehr Glaͤſer Frantz-Brandtewein, biß die Carthaune abgefeuret, und die Glocken zum Kirchengehen die Einladung thaten. Das Volck verſammlte ſich haͤuffig in der Kirche, weßwegen wir uns auch nicht verſaͤumeten, unſere Stellen zu begleiten. Herr Mag. Schmeltzer Jun. that eine ſchoͤne Wochen-Predigt, und zu Ende derſelben that er der Chriſtl. Gemeinde folgendes zu wiſſen: „Demnach der allmaͤchtige und barmher- &q;tzige GOtt unſern lieben Freund und Bru- &q;der, Hn. Capitain Philipp Wilhelm Horn, &q;nebſt ſeinem Geleite, nach einer uͤberſtande- &q;nen gefaͤhrlichen und beſchwerlichen Reiſe gluͤck- IV. Theil. (k)

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/155>, abgerufen am 21.11.2024.