weiln wir nicht wissen könten, ob sie etwa eine böse ansteckende Seuche oder Kranckheit von der weiten Reise mit anhero brächten; jedoch solten sie uns auf eine ohnweit von hier gelegene kleine lustige Jnsul folgen, sich auf derselben vortrefflich fruchtbarn Lan- de, nach ihrer Bequemlichkeit, Hütten bauen, im übrigen aber vor weiter nichts im geringsten Sorge tragen, weilen ihnen noch vor Nachts, vor erst ein hinlänglicher Vorrath von den besten Lebens-Mit- teln vor noch einmahl so viel Personen, als sie angä- ben, biß auf weitern Bescheid, zugeschickt werden sol- te. Es schien dieses ein unvergleichlich angenehmer Ton in den Ohren dieser Leute zu seyn, indem sie sich in allergröster Geschwindigkeit uns zu folgen fertig machten, da wir sie denn gar bald nach der Jnsul Klein-Felsenburg hinüber brachten, ihnen die Stel- len anwiesen, wo ehedem ihre Landes-Leute sich wohl gepflegt, und eine ziemliche Zeit darauf zugebracht hätten, worbey wir vernahmen, daß einige unter ih- nen hiervon schon einige Wissenschafft haben wolten, oder sich zum wenigsten deren berühmten; allein wir liessen dieses, um alle unnöthige Weitläufftigkeiten zu vermeiden, vor diesesmahl an seinen gehörigen Ort gestellet seyn, wiederholten nach gethaner An- weisung nochmahls unser Versprechen, ihnen best- möglichst hülffliche Hand zu leisten, als worvon sie noch heute die Würckung vor Mitternachts empfinden solten, schieden darauf von ihnen, und seegelten nach Groß-Felsenburg zu, nachdem wir, so zu sagen, ein neues Lazareth in klein Felsenburg angelegt, welches aus 1. Capitain. 1. Subaltern, 53. Unter-Officiers und Gemeinen bestunde, ohne etliche Personen, Wei-
ber
weiln wir nicht wiſſen koͤnten, ob ſie etwa eine boͤſe anſteckende Seuche oder Kranckheit von der weiten Reiſe mit anhero braͤchten; jedoch ſolten ſie uns auf eine ohnweit von hier gelegene kleine luſtige Jnſul folgen, ſich auf derſelben vortrefflich fruchtbarn Lan- de, nach ihrer Bequemlichkeit, Huͤtten bauen, im uͤbrigen aber vor weiter nichts im geringſten Sorge tragen, weilen ihnen noch vor Nachts, vor erſt ein hinlaͤnglicher Vorrath von den beſten Lebens-Mit- teln vor noch einmahl ſo viel Perſonen, als ſie angaͤ- ben, biß auf weitern Beſcheid, zugeſchickt werden ſol- te. Es ſchien dieſes ein unvergleichlich angenehmer Ton in den Ohren dieſer Leute zu ſeyn, indem ſie ſich in allergroͤſter Geſchwindigkeit uns zu folgen fertig machten, da wir ſie denn gar bald nach der Jnſul Klein-Felſenburg hinuͤber brachten, ihnen die Stel- len anwieſen, wo ehedem ihre Landes-Leute ſich wohl gepflegt, und eine ziemliche Zeit darauf zugebracht haͤtten, worbey wir vernahmen, daß einige unter ih- nen hiervon ſchon einige Wiſſenſchafft haben wolten, oder ſich zum wenigſten deren beruͤhmten; allein wir lieſſen dieſes, um alle unnoͤthige Weitlaͤufftigkeiten zu vermeiden, vor dieſesmahl an ſeinen gehoͤrigen Ort geſtellet ſeyn, wiederholten nach gethaner An- weiſung nochmahls unſer Verſprechen, ihnen beſt- moͤglichſt huͤlffliche Hand zu leiſten, als worvon ſie noch heute die Wuͤrckung vor Mitteꝛnachts empfindẽ ſolten, ſchieden darauf von ihnen, und ſeegelten nach Groß-Felſenburg zu, nachdem wir, ſo zu ſagen, ein neues Lazareth in klein Felſenburg angelegt, welches aus 1. Capitain. 1. Subaltern, 53. Unter-Officiers und Gemeinen beſtunde, ohne etliche Perſonen, Wei-
ber
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0261"n="251"/>
weiln wir nicht wiſſen koͤnten, ob ſie etwa eine boͤſe<lb/>
anſteckende Seuche oder Kranckheit von der weiten<lb/>
Reiſe mit anhero braͤchten; jedoch ſolten ſie uns auf<lb/>
eine ohnweit von hier gelegene kleine luſtige Jnſul<lb/>
folgen, ſich auf derſelben vortrefflich fruchtbarn Lan-<lb/>
de, nach ihrer Bequemlichkeit, Huͤtten bauen, im<lb/>
uͤbrigen aber vor weiter nichts im geringſten Sorge<lb/>
tragen, weilen ihnen noch vor Nachts, vor erſt ein<lb/>
hinlaͤnglicher Vorrath von den beſten Lebens-Mit-<lb/>
teln vor noch einmahl ſo viel Perſonen, als ſie angaͤ-<lb/>
ben, biß auf weitern Beſcheid, zugeſchickt werden ſol-<lb/>
te. Es ſchien dieſes ein unvergleichlich angenehmer<lb/>
Ton in den Ohren dieſer Leute zu ſeyn, indem ſie ſich<lb/>
in allergroͤſter Geſchwindigkeit uns zu folgen fertig<lb/>
machten, da wir ſie denn gar bald nach der Jnſul<lb/>
Klein-Felſenburg hinuͤber brachten, ihnen die Stel-<lb/>
len anwieſen, wo ehedem ihre Landes-Leute ſich wohl<lb/>
gepflegt, und eine ziemliche Zeit darauf zugebracht<lb/>
haͤtten, worbey wir vernahmen, daß einige unter ih-<lb/>
nen hiervon ſchon einige Wiſſenſchafft haben wolten,<lb/>
oder ſich zum wenigſten deren beruͤhmten; allein wir<lb/>
lieſſen dieſes, um alle unnoͤthige Weitlaͤufftigkeiten<lb/>
zu vermeiden, vor dieſesmahl an ſeinen gehoͤrigen<lb/>
Ort geſtellet ſeyn, wiederholten nach gethaner An-<lb/>
weiſung nochmahls unſer Verſprechen, ihnen beſt-<lb/>
moͤglichſt huͤlffliche Hand zu leiſten, als worvon ſie<lb/>
noch heute die Wuͤrckung vor Mitteꝛnachts empfindẽ<lb/>ſolten, ſchieden darauf von ihnen, und ſeegelten nach<lb/>
Groß-Felſenburg zu, nachdem wir, ſo zu ſagen, ein<lb/>
neues Lazareth in klein Felſenburg angelegt, welches<lb/>
aus 1. <hirendition="#aq">Capitain. 1. Subalter</hi>n, 53. Unter-<hirendition="#aq">Officiers</hi><lb/>
und Gemeinen beſtunde, ohne etliche Perſonen, Wei-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ber</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[251/0261]
weiln wir nicht wiſſen koͤnten, ob ſie etwa eine boͤſe
anſteckende Seuche oder Kranckheit von der weiten
Reiſe mit anhero braͤchten; jedoch ſolten ſie uns auf
eine ohnweit von hier gelegene kleine luſtige Jnſul
folgen, ſich auf derſelben vortrefflich fruchtbarn Lan-
de, nach ihrer Bequemlichkeit, Huͤtten bauen, im
uͤbrigen aber vor weiter nichts im geringſten Sorge
tragen, weilen ihnen noch vor Nachts, vor erſt ein
hinlaͤnglicher Vorrath von den beſten Lebens-Mit-
teln vor noch einmahl ſo viel Perſonen, als ſie angaͤ-
ben, biß auf weitern Beſcheid, zugeſchickt werden ſol-
te. Es ſchien dieſes ein unvergleichlich angenehmer
Ton in den Ohren dieſer Leute zu ſeyn, indem ſie ſich
in allergroͤſter Geſchwindigkeit uns zu folgen fertig
machten, da wir ſie denn gar bald nach der Jnſul
Klein-Felſenburg hinuͤber brachten, ihnen die Stel-
len anwieſen, wo ehedem ihre Landes-Leute ſich wohl
gepflegt, und eine ziemliche Zeit darauf zugebracht
haͤtten, worbey wir vernahmen, daß einige unter ih-
nen hiervon ſchon einige Wiſſenſchafft haben wolten,
oder ſich zum wenigſten deren beruͤhmten; allein wir
lieſſen dieſes, um alle unnoͤthige Weitlaͤufftigkeiten
zu vermeiden, vor dieſesmahl an ſeinen gehoͤrigen
Ort geſtellet ſeyn, wiederholten nach gethaner An-
weiſung nochmahls unſer Verſprechen, ihnen beſt-
moͤglichſt huͤlffliche Hand zu leiſten, als worvon ſie
noch heute die Wuͤrckung vor Mitteꝛnachts empfindẽ
ſolten, ſchieden darauf von ihnen, und ſeegelten nach
Groß-Felſenburg zu, nachdem wir, ſo zu ſagen, ein
neues Lazareth in klein Felſenburg angelegt, welches
aus 1. Capitain. 1. Subaltern, 53. Unter-Officiers
und Gemeinen beſtunde, ohne etliche Perſonen, Wei-
ber
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/261>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.