ster Mühe hinunter in die Mündung des Flusses, da denn Vincentius auftrat, und sagte: Meine Freunde! ich bin zum Zeitvertreibe mit zur Leiche gegangen, und habe gesehen, daß ihr Mühe und Arbeit genug mit dem Cörper eures Feindes ge- habt, nunmehro aber lasset mich gantz alleine schal- ten und walten.
Wenige Minuten hernach höreten wir den Carthaunen-Knall von der Jnsul Groß-Felsen- burg erschallen, als welcher das Signal war, daß unsere Obern und Freunde eben um selbige Zeit den Cörper des vermaledeyeten Lemilii von sich fortschaffen, und der offenbaren See anvertrauen wolten.
Demnach entstunde sogleich ein unvermuthe- ter hefftiger Würbel-Wind, welcher den Nachen oder Kahn, als Vincentius hie und da Feuer hin- ein gelegt, gantz schnell fort und in die offenbare See nach den Sand-Bäncken zuführete. Es war dieses, wenigstens in meinen Augen, ein gantz poßierliches Schau-Spiel, indem immer eine Ra- quete, Schwärmer und dergleichen Zeug in die Lufft flogen, doch kan nicht läugnen, daß dennoch wegen des todten Cörpers einiger Abscheu mit unterlieff; allein es währete kaum eine halbe Stunde, als wir den Nachen, nachdem er sich vie- lemahl in der See herum getummelt, in lichter- lohen Flammen brennen, und endlich versincken sahen.
Wir wolten also nach abgewarteter Tra- goedie zurück gehen, um uns in unsern Hütten der Ruhe zu bedienen; doch Vincentius bath, daß
wir
ſter Muͤhe hinunter in die Muͤndung des Fluſſes, da denn Vincentius auftrat, und ſagte: Meine Freunde! ich bin zum Zeitvertreibe mit zur Leiche gegangen, und habe geſehen, daß ihr Muͤhe und Arbeit genug mit dem Coͤrper eures Feindes ge- habt, nunmehro aber laſſet mich gantz alleine ſchal- ten und walten.
Wenige Minuten hernach hoͤreten wir den Carthaunen-Knall von der Jnſul Groß-Felſen- burg erſchallen, als welcher das Signal war, daß unſere Obern und Freunde eben um ſelbige Zeit den Coͤrper des vermaledeyeten Lemilii von ſich fortſchaffen, und der offenbaren See anvertrauen wolten.
Demnach entſtunde ſogleich ein unvermuthe- ter hefftiger Wuͤrbel-Wind, welcher den Nachen oder Kahn, als Vincentius hie und da Feuer hin- ein gelegt, gantz ſchnell fort und in die offenbare See nach den Sand-Baͤncken zufuͤhrete. Es war dieſes, wenigſtens in meinen Augen, ein gantz poßierliches Schau-Spiel, indem immer eine Ra- quete, Schwaͤrmer und dergleichen Zeug in die Lufft flogen, doch kan nicht laͤugnen, daß dennoch wegen des todten Coͤrpers einiger Abſcheu mit unterlieff; allein es waͤhrete kaum eine halbe Stunde, als wir den Nachen, nachdem er ſich vie- lemahl in der See herum getummelt, in lichter- lohen Flammen brennen, und endlich verſincken ſahen.
Wir wolten alſo nach abgewarteter Tra- gœdie zuruͤck gehen, um uns in unſern Huͤtten der Ruhe zu bedienen; doch Vincentius bath, daß
wir
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ſter Muͤhe hinunter in die Muͤndung des Fluſſes,
da denn Vincentius auftrat, und ſagte: Meine
Freunde! ich bin zum Zeitvertreibe mit zur Leiche
gegangen, und habe geſehen, daß ihr Muͤhe und
Arbeit genug mit dem Coͤrper eures Feindes ge-
habt, nunmehro aber laſſet mich gantz alleine ſchal-
ten und walten.
Wenige Minuten hernach hoͤreten wir den
Carthaunen-Knall von der Jnſul Groß-Felſen-
burg erſchallen, als welcher das Signal war, daß
unſere Obern und Freunde eben um ſelbige Zeit
den Coͤrper des vermaledeyeten Lemilii von ſich
fortſchaffen, und der offenbaren See anvertrauen
wolten.
Demnach entſtunde ſogleich ein unvermuthe-
ter hefftiger Wuͤrbel-Wind, welcher den Nachen
oder Kahn, als Vincentius hie und da Feuer hin-
ein gelegt, gantz ſchnell fort und in die offenbare
See nach den Sand-Baͤncken zufuͤhrete. Es
war dieſes, wenigſtens in meinen Augen, ein gantz
poßierliches Schau-Spiel, indem immer eine Ra-
quete, Schwaͤrmer und dergleichen Zeug in die
Lufft flogen, doch kan nicht laͤugnen, daß dennoch
wegen des todten Coͤrpers einiger Abſcheu mit
unterlieff; allein es waͤhrete kaum eine halbe
Stunde, als wir den Nachen, nachdem er ſich vie-
lemahl in der See herum getummelt, in lichter-
lohen Flammen brennen, und endlich verſincken
ſahen.
Wir wolten alſo nach abgewarteter Tra-
gœdie zuruͤck gehen, um uns in unſern Huͤtten der
Ruhe zu bedienen; doch Vincentius bath, daß
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 363. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/373>, abgerufen am 21.11.2024.
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