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Schnitzler, Arthur: Anatol. Berlin, 1893.

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um mich wallen. Es strömte auf mich ein, wie nie zuvor.
Mir, ja mir ganz persönlich gab der Fasching ein Abschiedsfest.
Max. Ich warte auf den dritten Rausch. ..
Anatol. Er kam .. der Rausch des Herzens. .!
Max. Der Sinne!
Anatol. Des Herzens ..! Nun ja, der Sinne: ..
Erinnerst Du Dich an Katharine ..?
Max (laut). Oh, an Katharine. ..
Anatol. Pst. ..
Max. (Auf die Schlafzimmerthür deutend). Ach .. ist sie es?
Anatol. Nein -- sie ist es eben nicht. Aber sie war
auch dort -- und dann eine reizende brünette Frau, deren
Name ich nicht nenne ... und dann die kleine blonde Lizzie
vom Theodor -- aber der Theodor war nicht dort -- und
so weiter. Ich erkannte sie alle trotz ihrer Masken -- an
der Stimme, am Gang, an irgend einer Bewegung. Aber
sonderbar.. Gerade eine erkannte ich nicht gleich. Ich ver-
folgte sie. Oder sie mich. Ihre Gestalt war mir so bekannt.
Jedenfalls trafen wir immerfort zusammen. Beim Spring-
brunnen, beim Büffet, neben der Prosceniumloge, .. immer-
fort! Endlich hatte sie meinen Arm, und ich wußte, wer sie
war! (Auf die Schlafzimmerthüre deutend). Sie.
Max. Eine alte Bekannte?
Anatol. Aber Mensch, ahnst Du es denn nicht? Du
weißt doch, was ich ihr vor sechs Wochen erzählt habe, als
ich mich verlobte ... das alte Märchen: Ich reise ab, bald
komme ich wieder, ich werde Dich ewig lieben.
Max. Ilona ..?!
um mich wallen. Es ſtrömte auf mich ein, wie nie zuvor.
Mir, ja mir ganz perſönlich gab der Faſching ein Abſchiedsfeſt.
Max. Ich warte auf den dritten Rauſch. ..
Anatol. Er kam .. der Rauſch des Herzens. .!
Max. Der Sinne!
Anatol. Des Herzens ..! Nun ja, der Sinne: ..
Erinnerſt Du Dich an Katharine ..?
Max (laut). Oh, an Katharine. ..
Anatol. Pſt. ..
Max. (Auf die Schlafzimmerthür deutend). Ach .. iſt ſie es?
Anatol. Nein — ſie iſt es eben nicht. Aber ſie war
auch dort — und dann eine reizende brünette Frau, deren
Name ich nicht nenne … und dann die kleine blonde Lizzie
vom Theodor — aber der Theodor war nicht dort — und
ſo weiter. Ich erkannte ſie alle trotz ihrer Masken — an
der Stimme, am Gang, an irgend einer Bewegung. Aber
ſonderbar.. Gerade eine erkannte ich nicht gleich. Ich ver-
folgte ſie. Oder ſie mich. Ihre Geſtalt war mir ſo bekannt.
Jedenfalls trafen wir immerfort zuſammen. Beim Spring-
brunnen, beim Büffet, neben der Proſceniumloge, .. immer-
fort! Endlich hatte ſie meinen Arm, und ich wußte, wer ſie
war! (Auf die Schlafzimmerthüre deutend). Sie.
Max. Eine alte Bekannte?
Anatol. Aber Menſch, ahnſt Du es denn nicht? Du
weißt doch, was ich ihr vor ſechs Wochen erzählt habe, als
ich mich verlobte … das alte Märchen: Ich reiſe ab, bald
komme ich wieder, ich werde Dich ewig lieben.
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[121/0131] um mich wallen. Es ſtrömte auf mich ein, wie nie zuvor. Mir, ja mir ganz perſönlich gab der Faſching ein Abſchiedsfeſt. Max. Ich warte auf den dritten Rauſch. .. Anatol. Er kam .. der Rauſch des Herzens. .! Max. Der Sinne! Anatol. Des Herzens ..! Nun ja, der Sinne: .. Erinnerſt Du Dich an Katharine ..? Max (laut). Oh, an Katharine. .. Anatol. Pſt. .. Max. (Auf die Schlafzimmerthür deutend). Ach .. iſt ſie es? Anatol. Nein — ſie iſt es eben nicht. Aber ſie war auch dort — und dann eine reizende brünette Frau, deren Name ich nicht nenne … und dann die kleine blonde Lizzie vom Theodor — aber der Theodor war nicht dort — und ſo weiter. Ich erkannte ſie alle trotz ihrer Masken — an der Stimme, am Gang, an irgend einer Bewegung. Aber ſonderbar.. Gerade eine erkannte ich nicht gleich. Ich ver- folgte ſie. Oder ſie mich. Ihre Geſtalt war mir ſo bekannt. Jedenfalls trafen wir immerfort zuſammen. Beim Spring- brunnen, beim Büffet, neben der Proſceniumloge, .. immer- fort! Endlich hatte ſie meinen Arm, und ich wußte, wer ſie war!(Auf die Schlafzimmerthüre deutend). Sie. Max. Eine alte Bekannte? Anatol. Aber Menſch, ahnſt Du es denn nicht? Du weißt doch, was ich ihr vor ſechs Wochen erzählt habe, als ich mich verlobte … das alte Märchen: Ich reiſe ab, bald komme ich wieder, ich werde Dich ewig lieben. Max. Ilona ..?!

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Zitationshilfe: Schnitzler, Arthur: Anatol. Berlin, 1893, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_anatol_1893/131>, abgerufen am 21.11.2024.