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Schnitzler, Arthur: Fräulein Else. Novelle. Berlin u. a., 1924.

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sie nicht wach ist." - "Was fällt dir ein, Cissy. Sieh sie doch nur an." - Ich habe Veronal getrunken. Ich werde sterben. Aber es ist geradeso wie vorher. Vielleicht war es nicht genug ... Paul faßt meine Hand. - "Der Puls geht ruhig. Lach' doch nicht, Cissy. Das arme Kind." - "Ob du mich auch ein armes Kind nennen würdest, wenn ich mich im Musikzimmer nackt hingestellt hätte?" - "Schweig' doch, Cissy." - "Ganz nach Belieben, mein Herr. Vielleicht soll ich mich entfernen, dich mit dem nackten Fräulein allein lassen. Ach bitte, geniere dich nicht. Tu', als ob ich nicht da wäre." - Ich habe Veronal getrunken. Es ist gut. Ich werde sterben. Gott sei Dank. - "Übrigens weißt du, was mir vorkommt. Daß dieser Herr von Dorsday in das nackte Fräulein verliebt ist. Er war so erregt, als ginge ihn die Sache persönlich an." - Dorsday, Dorsday! Das ist ja der - Fünfzigtausend! Wird er sie abschicken? Um Gottes willen, wenn er sie nicht abschickt? Ich muß es ihnen sagen. Sie müssen ihn zwingen. Um Gottes willen, wenn alles umsonst gewesen ist? Aber jetzt kann man mich noch retten. Paul! Cissy! Warum hört Ihr mich denn nicht? Wißt Ihr denn nicht,

sie nicht wach ist.“„Was fällt dir ein, Cissy. Sieh sie doch nur an.“ – Ich habe Veronal getrunken. Ich werde sterben. Aber es ist geradeso wie vorher. Vielleicht war es nicht genug ... Paul faßt meine Hand. – „Der Puls geht ruhig. Lach’ doch nicht, Cissy. Das arme Kind.“„Ob du mich auch ein armes Kind nennen würdest, wenn ich mich im Musikzimmer nackt hingestellt hätte?“„Schweig’ doch, Cissy.“„Ganz nach Belieben, mein Herr. Vielleicht soll ich mich entfernen, dich mit dem nackten Fräulein allein lassen. Ach bitte, geniere dich nicht. Tu’, als ob ich nicht da wäre.“ – Ich habe Veronal getrunken. Es ist gut. Ich werde sterben. Gott sei Dank. – „Übrigens weißt du, was mir vorkommt. Daß dieser Herr von Dorsday in das nackte Fräulein verliebt ist. Er war so erregt, als ginge ihn die Sache persönlich an.“ – Dorsday, Dorsday! Das ist ja der – Fünfzigtausend! Wird er sie abschicken? Um Gottes willen, wenn er sie nicht abschickt? Ich muß es ihnen sagen. Sie müssen ihn zwingen. Um Gottes willen, wenn alles umsonst gewesen ist? Aber jetzt kann man mich noch retten. Paul! Cissy! Warum hört Ihr mich denn nicht? Wißt Ihr denn nicht,

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[131/0129] sie nicht wach ist.“ – „Was fällt dir ein, Cissy. Sieh sie doch nur an.“ – Ich habe Veronal getrunken. Ich werde sterben. Aber es ist geradeso wie vorher. Vielleicht war es nicht genug ... Paul faßt meine Hand. – „Der Puls geht ruhig. Lach’ doch nicht, Cissy. Das arme Kind.“ – „Ob du mich auch ein armes Kind nennen würdest, wenn ich mich im Musikzimmer nackt hingestellt hätte?“ – „Schweig’ doch, Cissy.“ – „Ganz nach Belieben, mein Herr. Vielleicht soll ich mich entfernen, dich mit dem nackten Fräulein allein lassen. Ach bitte, geniere dich nicht. Tu’, als ob ich nicht da wäre.“ – Ich habe Veronal getrunken. Es ist gut. Ich werde sterben. Gott sei Dank. – „Übrigens weißt du, was mir vorkommt. Daß dieser Herr von Dorsday in das nackte Fräulein verliebt ist. Er war so erregt, als ginge ihn die Sache persönlich an.“ – Dorsday, Dorsday! Das ist ja der – Fünfzigtausend! Wird er sie abschicken? Um Gottes willen, wenn er sie nicht abschickt? Ich muß es ihnen sagen. Sie müssen ihn zwingen. Um Gottes willen, wenn alles umsonst gewesen ist? Aber jetzt kann man mich noch retten. Paul! Cissy! Warum hört Ihr mich denn nicht? Wißt Ihr denn nicht,

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Zitationshilfe: Schnitzler, Arthur: Fräulein Else. Novelle. Berlin u. a., 1924, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_else_1924/129>, abgerufen am 21.11.2024.