Schnitzler, Arthur: Liebelei. Berlin, 1896. Fritz. Das find' ich grad' so hübsch. Theodor. Aber jetzt entführ' ich Ihnen den Fritz, wir müssen morgen früh aufstehn. Christine. Also Du fährst wirklich weg? Theodor. Er kommt wieder, Fräulein Christin'! Christine. Wirst Du mir schreiben? Theodor. Aber wenn er morgen wieder zurück ist -- Christine. Ach, ich weiß, er fährt auf länger fort ... Fritz (zuckt zusammen). Theodor (der es bemerkt). Muß man denn da gleich schreiben? Ich hätte Sie gar nicht für so sentimental ge- halten ... Dich will ich sagen -- wir sind ja per Du ... Also ... gebt Euch nur den Ab- schiedskuß, da Ihr auf so lang ... (unterbricht sich) Na, ich bin nicht da. Fritz. Das find’ ich grad’ ſo hübſch. Theodor. Aber jetzt entführ’ ich Ihnen den Fritz, wir müſſen morgen früh aufſtehn. Chriſtine. Alſo Du fährſt wirklich weg? Theodor. Er kommt wieder, Fräulein Chriſtin’! Chriſtine. Wirſt Du mir ſchreiben? Theodor. Aber wenn er morgen wieder zurück iſt — Chriſtine. Ach, ich weiß, er fährt auf länger fort … Fritz (zuckt zuſammen). Theodor (der es bemerkt). Muß man denn da gleich ſchreiben? Ich hätte Sie gar nicht für ſo ſentimental ge- halten … Dich will ich ſagen — wir ſind ja per Du … Alſo … gebt Euch nur den Ab- ſchiedskuß, da Ihr auf ſo lang … (unterbricht ſich) Na, ich bin nicht da. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0120" n="114"/> <sp who="#FRI"> <speaker><hi rendition="#g">Fritz</hi>.</speaker><lb/> <p>Das find’ ich grad’ ſo hübſch.</p> </sp><lb/> <sp who="#THE"> <speaker><hi rendition="#g">Theodor</hi>.</speaker><lb/> <p>Aber jetzt entführ’ ich Ihnen den Fritz, wir müſſen<lb/> morgen früh aufſtehn.</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker><hi rendition="#g">Chriſtine</hi>.</speaker><lb/> <p>Alſo Du fährſt wirklich weg?</p> </sp><lb/> <sp who="#THE"> <speaker><hi rendition="#g">Theodor</hi>.</speaker><lb/> <p>Er kommt wieder, Fräulein Chriſtin’!</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker><hi rendition="#g">Chriſtine</hi>.</speaker><lb/> <p>Wirſt Du mir ſchreiben?</p> </sp><lb/> <sp who="#THE"> <speaker><hi rendition="#g">Theodor</hi>.</speaker><lb/> <p>Aber wenn er morgen wieder zurück iſt —</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker><hi rendition="#g">Chriſtine</hi>.</speaker><lb/> <p>Ach, ich weiß, er fährt auf länger fort …</p> </sp><lb/> <sp who="#FRI"> <speaker> <hi rendition="#g">Fritz</hi> </speaker> <stage>(zuckt zuſammen).</stage> </sp><lb/> <sp who="#THE"> <speaker> <hi rendition="#g">Theodor</hi> </speaker><lb/> <stage>(der es bemerkt).</stage> <p>Muß man denn da gleich ſchreiben?<lb/> Ich hätte Sie gar nicht für ſo ſentimental ge-<lb/> halten … <hi rendition="#g">Dich</hi> will ich ſagen — wir ſind ja<lb/> per Du … Alſo … gebt Euch nur den Ab-<lb/> ſchiedskuß, da Ihr auf ſo lang …</p> <stage>(unterbricht ſich)</stage><lb/> <p>Na, ich bin nicht da.</p><lb/> </sp> </div> </body> </text> </TEI> [114/0120]
Fritz.
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Chriſtine.
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Theodor.
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Chriſtine.
Wirſt Du mir ſchreiben?
Theodor.
Aber wenn er morgen wieder zurück iſt —
Chriſtine.
Ach, ich weiß, er fährt auf länger fort …
Fritz (zuckt zuſammen).
Theodor
(der es bemerkt). Muß man denn da gleich ſchreiben?
Ich hätte Sie gar nicht für ſo ſentimental ge-
halten … Dich will ich ſagen — wir ſind ja
per Du … Alſo … gebt Euch nur den Ab-
ſchiedskuß, da Ihr auf ſo lang … (unterbricht ſich)
Na, ich bin nicht da.
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Zitationshilfe: | Schnitzler, Arthur: Liebelei. Berlin, 1896, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_liebelei_1896/120>, abgerufen am 16.07.2024. |