Schnitzler, Arthur: Liebelei. Berlin, 1896. Christine. Was nicht geahnt? -- Das ich ihn geliebt habe? -- (Weiring zieht sie an sich; Theodor sieht vor sich hin. Mizi steht bei Christine). Christine (sich von Weiring losmachend). Führen Sie mich zu seinem Grab ... Weiring. Nein, nein -- Mizi. Geh' nicht hin, Christin' -- Theodor. Christine ... später ... morgen ... bis Sie ruhiger geworden sind -- Christine. Morgen? -- Wenn ich ruhiger sein werde?! -- Und in einem Monat ganz getröstet, wie? -- Und in einem halben Jahr kann ich wieder lachen, was --? (Auflachend). Und wann kommt denn der nächste Liebhaber? . . Weiring. Christin' ... Chriſtine. Was nicht geahnt? — Das ich ihn geliebt habe? — (Weiring zieht ſie an ſich; Theodor ſieht vor ſich hin. Mizi ſteht bei Chriſtine). Chriſtine (ſich von Weiring losmachend). Führen Sie mich zu ſeinem Grab … Weiring. Nein, nein — Mizi. Geh’ nicht hin, Chriſtin’ — Theodor. Chriſtine … ſpäter … morgen … bis Sie ruhiger geworden ſind — Chriſtine. Morgen? — Wenn ich ruhiger ſein werde?! — Und in einem Monat ganz getröſtet, wie? — Und in einem halben Jahr kann ich wieder lachen, was —? (Auflachend). Und wann kommt denn der nächſte Liebhaber? . . Weiring. Chriſtin’ … <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0146" n="140"/> <sp who="#CHR"> <speaker><hi rendition="#g">Chriſtine</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#g">Was</hi> nicht geahnt? — Das ich ihn <hi rendition="#g">geliebt</hi><lb/> habe? —</p> <stage>(Weiring zieht ſie an ſich; Theodor ſieht vor<lb/> ſich hin. Mizi ſteht bei Chriſtine).</stage> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker> <hi rendition="#g">Chriſtine</hi> </speaker><lb/> <stage>(ſich von Weiring losmachend).</stage> <p>Führen Sie mich zu<lb/> ſeinem Grab …</p> </sp><lb/> <sp who="#WEI"> <speaker><hi rendition="#g">Weiring</hi>.</speaker><lb/> <p>Nein, nein —</p> </sp><lb/> <sp who="#MIZ"> <speaker><hi rendition="#g">Mizi</hi>.</speaker><lb/> <p>Geh’ nicht hin, Chriſtin’ —</p> </sp><lb/> <sp who="#THE"> <speaker><hi rendition="#g">Theodor</hi>.</speaker><lb/> <p>Chriſtine … ſpäter … morgen … bis Sie<lb/> ruhiger geworden <choice><sic>ſinn</sic><corr>ſind</corr></choice> —</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker><hi rendition="#g">Chriſtine</hi>.</speaker><lb/> <p>Morgen? — Wenn ich ruhiger ſein werde?! —<lb/> Und in einem Monat ganz getröſtet, wie? — Und<lb/> in einem halben Jahr kann ich wieder lachen,<lb/> was —?</p> <stage>(Auflachend).</stage> <p>Und wann kommt denn der<lb/> nächſte Liebhaber? . .</p> </sp><lb/> <sp who="#WEI"> <speaker><hi rendition="#g">Weiring</hi>.</speaker><lb/> <p>Chriſtin’ …</p> </sp><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [140/0146]
Chriſtine.
Was nicht geahnt? — Das ich ihn geliebt
habe? — (Weiring zieht ſie an ſich; Theodor ſieht vor
ſich hin. Mizi ſteht bei Chriſtine).
Chriſtine
(ſich von Weiring losmachend). Führen Sie mich zu
ſeinem Grab …
Weiring.
Nein, nein —
Mizi.
Geh’ nicht hin, Chriſtin’ —
Theodor.
Chriſtine … ſpäter … morgen … bis Sie
ruhiger geworden ſind —
Chriſtine.
Morgen? — Wenn ich ruhiger ſein werde?! —
Und in einem Monat ganz getröſtet, wie? — Und
in einem halben Jahr kann ich wieder lachen,
was —? (Auflachend). Und wann kommt denn der
nächſte Liebhaber? . .
Weiring.
Chriſtin’ …
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Zitationshilfe: | Schnitzler, Arthur: Liebelei. Berlin, 1896, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_liebelei_1896/146>, abgerufen am 16.02.2025. |