Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schnitzler, Arthur: Reigen. Wien, 1903.

Bild:
<< vorherige Seite
Die junge Frau (sich an ihn schmiegend).
Offenbar fällt es sich ganz angenehm.
Der Gatte (peinlich berührt).
Wie kannst du so reden, Emma. Ich denke
doch, daß es gerade für euch, anständige
Frauen, nichts Widerwärtigeres geben kann,
als alle diejenigen, die es nicht sind.
Die junge Frau.
Freilich, Karl, freilich. Ich hab's ja auch nur
so gesagt. Geh', erzähl' weiter. Es ist so
nett, wenn du so red'st. Erzähl' mir 'was.
Der Gatte.
Was denn? --
Die junge Frau.
Nun, -- von diesen Geschöpfen.
Der Gatte.
Was fällt dir denn ein?
Die junge Frau.
Schau, ich hab' dich schon früher, weißt
du, ganz im Anfang hab' ich dich immer
Die junge Frau (sich an ihn schmiegend).
Offenbar fällt es sich ganz angenehm.
Der Gatte (peinlich berührt).
Wie kannst du so reden, Emma. Ich denke
doch, daß es gerade für euch, anständige
Frauen, nichts Widerwärtigeres geben kann,
als alle diejenigen, die es nicht sind.
Die junge Frau.
Freilich, Karl, freilich. Ich hab’s ja auch nur
so gesagt. Geh’, erzähl’ weiter. Es ist so
nett, wenn du so red’st. Erzähl’ mir ’was.
Der Gatte.
Was denn? —
Die junge Frau.
Nun, — von diesen Geschöpfen.
Der Gatte.
Was fällt dir denn ein?
Die junge Frau.
Schau, ich hab’ dich schon früher, weißt
du, ganz im Anfang hab’ ich dich immer
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="2">
        <pb facs="#f0101" n="93"/>
        <sp who="#JFRAU">
          <speaker> <hi rendition="#b">Die junge Frau</hi> </speaker>
          <stage>(sich an ihn schmiegend).</stage><lb/>
          <p>Offenbar fällt es sich ganz angenehm.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#GATTE">
          <speaker> <hi rendition="#b">Der Gatte</hi> </speaker>
          <stage>(peinlich berührt).</stage><lb/>
          <p>Wie kannst du so reden, Emma. Ich denke<lb/>
doch, daß es gerade für euch, anständige<lb/>
Frauen, nichts Widerwärtigeres geben kann,<lb/>
als alle diejenigen, die es nicht sind.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#JFRAU">
          <speaker> <hi rendition="#b">Die junge Frau.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Freilich, Karl, freilich. Ich hab&#x2019;s ja auch nur<lb/>
so gesagt. Geh&#x2019;, erzähl&#x2019; weiter. Es ist so<lb/>
nett, wenn du so red&#x2019;st. Erzähl&#x2019; mir &#x2019;was.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#GATTE">
          <speaker> <hi rendition="#b">Der Gatte.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Was denn? &#x2014;</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#JFRAU">
          <speaker> <hi rendition="#b">Die junge Frau.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Nun, &#x2014; von diesen Geschöpfen.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#GATTE">
          <speaker> <hi rendition="#b">Der Gatte.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Was fällt dir denn ein?</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#JFRAU">
          <speaker> <hi rendition="#b">Die junge Frau.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Schau, ich hab&#x2019; dich schon früher, weißt<lb/>
du, ganz im Anfang hab&#x2019; ich dich immer<lb/></p>
        </sp>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[93/0101] Die junge Frau (sich an ihn schmiegend). Offenbar fällt es sich ganz angenehm. Der Gatte (peinlich berührt). Wie kannst du so reden, Emma. Ich denke doch, daß es gerade für euch, anständige Frauen, nichts Widerwärtigeres geben kann, als alle diejenigen, die es nicht sind. Die junge Frau. Freilich, Karl, freilich. Ich hab’s ja auch nur so gesagt. Geh’, erzähl’ weiter. Es ist so nett, wenn du so red’st. Erzähl’ mir ’was. Der Gatte. Was denn? — Die junge Frau. Nun, — von diesen Geschöpfen. Der Gatte. Was fällt dir denn ein? Die junge Frau. Schau, ich hab’ dich schon früher, weißt du, ganz im Anfang hab’ ich dich immer

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_reigen_1903
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_reigen_1903/101
Zitationshilfe: Schnitzler, Arthur: Reigen. Wien, 1903, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_reigen_1903/101>, abgerufen am 23.11.2024.