Schnitzler, Arthur: Reigen. Wien, 1903. Schauspielerin. Ich bitte -- ich kann auch wieder gehen, wenn ich dich langweile! Dichter. Du mich langweilen? . . . . Du ahnst ja gar nicht, was du für mich bedeutest . . . . Du bist eine Welt für sich . . . . Du bist das Göttliche, du bist das Genie . . . . Du bist . . . . Du bist eigentlich die heilige Einfalt . . . . Ja, Du . . . . Aber du solltest jetzt nicht von Fritz reden. Schauspielerin. Das war wohl eine Verirrung! Na! -- Dichter. Es ist schön, daß du das einsiehst. Schauspielerin. Komm, her, gib mir einen Kuß! Dichter (küßt sie). Schauspielerin. Jetzt wollen wir uns aber eine gute Nacht sagen! Leb' wohl, mein Schatz! Schauspielerin. Ich bitte — ich kann auch wieder gehen, wenn ich dich langweile! Dichter. Du mich langweilen? . . . . Du ahnst ja gar nicht, was du für mich bedeutest . . . . Du bist eine Welt für sich . . . . Du bist das Göttliche, du bist das Genie . . . . Du bist . . . . Du bist eigentlich die heilige Einfalt . . . . Ja, Du . . . . Aber du solltest jetzt nicht von Fritz reden. Schauspielerin. Das war wohl eine Verirrung! Na! — Dichter. Es ist schön, daß du das einsiehst. Schauspielerin. Komm, her, gib mir einen Kuß! Dichter (küßt sie). Schauspielerin. Jetzt wollen wir uns aber eine gute Nacht sagen! Leb’ wohl, mein Schatz! <TEI> <text> <body> <div n="2"> <pb facs="#f0189" n="181"/> <sp who="#SCHAU"> <speaker> <hi rendition="#b">Schauspielerin.</hi> </speaker><lb/> <p>Ich bitte — ich kann auch wieder gehen,<lb/> wenn ich dich langweile!</p> </sp><lb/> <sp who="#DICHTER"> <speaker> <hi rendition="#b">Dichter.</hi> </speaker><lb/> <p>Du mich langweilen? . . . . Du ahnst ja gar<lb/> nicht, was du für mich bedeutest . . . . Du<lb/> bist eine Welt für sich . . . . Du bist das<lb/> Göttliche, du bist das Genie . . . . Du bist . . . .<lb/> Du bist eigentlich die heilige Einfalt . . . .<lb/> Ja, Du . . . . Aber du solltest jetzt nicht von<lb/> Fritz reden.</p> </sp><lb/> <sp who="#SCHAU"> <speaker> <hi rendition="#b">Schauspielerin.</hi> </speaker><lb/> <p>Das war wohl eine Verirrung! Na! —</p> </sp><lb/> <sp who="#DICHTER"> <speaker> <hi rendition="#b">Dichter.</hi> </speaker><lb/> <p>Es ist schön, daß du das einsiehst.</p> </sp><lb/> <sp who="#SCHAU"> <speaker> <hi rendition="#b">Schauspielerin.</hi> </speaker><lb/> <p>Komm, her, gib mir einen Kuß!</p> </sp><lb/> <sp who="#DICHTER"> <speaker> <hi rendition="#b">Dichter</hi> </speaker> <stage>(küßt sie).</stage> </sp><lb/> <sp who="#SCHAU"> <speaker> <hi rendition="#b">Schauspielerin.</hi> </speaker><lb/> <p>Jetzt wollen wir uns aber eine gute Nacht<lb/> sagen! Leb’ wohl, mein Schatz!</p> </sp><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [181/0189]
Schauspielerin.
Ich bitte — ich kann auch wieder gehen,
wenn ich dich langweile!
Dichter.
Du mich langweilen? . . . . Du ahnst ja gar
nicht, was du für mich bedeutest . . . . Du
bist eine Welt für sich . . . . Du bist das
Göttliche, du bist das Genie . . . . Du bist . . . .
Du bist eigentlich die heilige Einfalt . . . .
Ja, Du . . . . Aber du solltest jetzt nicht von
Fritz reden.
Schauspielerin.
Das war wohl eine Verirrung! Na! —
Dichter.
Es ist schön, daß du das einsiehst.
Schauspielerin.
Komm, her, gib mir einen Kuß!
Dichter (küßt sie).
Schauspielerin.
Jetzt wollen wir uns aber eine gute Nacht
sagen! Leb’ wohl, mein Schatz!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |