Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schnitzler, Arthur: Reigen. Wien, 1903.

Bild:
<< vorherige Seite
Schauspielerin.
Du redest wie ein Idiot . . . .
Dichter (schmerzlich).
Es gibt Frauen, welche vielleicht sagen
würden . . . . wie ein Dichter.
Schauspielerin.
Nun geh' endlich. Aber fang' mir kein Ver-
hältnis mit der Kellnerin an. --
Dichter (geht).
Schauspielerin (kleidet sich aus. Sie hört, wie der Dichter
über die Holztreppe hinuntergeht und hört jetzt seine
Schritte unter dem Fenster. Sie geht, sobald sie ausge-
kleidet ist, zum Fenster, sieht hinunter, er steht da; sie
ruft flüsternd hinunter).

Komm'!
Dichter (kommt rasch herauf; stürzt zu ihr, die sich
unterdessen ins Bett gelegt und das Licht ausgelöscht
hat; er sperrt ab).
Schauspielerin.
So, jetzt kannst du dich zu mir setzen und
mir 'was erzählen.

Schauspielerin.
Du redest wie ein Idiot . . . .
Dichter (schmerzlich).
Es gibt Frauen, welche vielleicht sagen
würden . . . . wie ein Dichter.
Schauspielerin.
Nun geh’ endlich. Aber fang’ mir kein Ver-
hältnis mit der Kellnerin an. —
Dichter (geht).
Schauspielerin (kleidet sich aus. Sie hört, wie der Dichter
über die Holztreppe hinuntergeht und hört jetzt seine
Schritte unter dem Fenster. Sie geht, sobald sie ausge-
kleidet ist, zum Fenster, sieht hinunter, er steht da; sie
ruft flüsternd hinunter).

Komm’!
Dichter (kommt rasch herauf; stürzt zu ihr, die sich
unterdessen ins Bett gelegt und das Licht ausgelöscht
hat; er sperrt ab).
Schauspielerin.
So, jetzt kannst du dich zu mir setzen und
mir ’was erzählen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="2">
        <pb facs="#f0193" n="185"/>
        <sp who="#SCHAU">
          <speaker> <hi rendition="#b">Schauspielerin.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Du redest wie ein Idiot . . . .</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#DICHTER">
          <speaker> <hi rendition="#b">Dichter</hi> </speaker>
          <stage>(schmerzlich).</stage><lb/>
          <p>Es gibt Frauen, welche vielleicht sagen<lb/>
würden . . . . wie ein Dichter.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#SCHAU">
          <speaker> <hi rendition="#b">Schauspielerin.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Nun geh&#x2019; endlich. Aber fang&#x2019; mir kein Ver-<lb/>
hältnis mit der Kellnerin an. &#x2014;</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#DICHTER">
          <speaker> <hi rendition="#b">Dichter</hi> </speaker>
          <stage>(geht).</stage>
        </sp><lb/>
        <sp who="#SCHAU">
          <speaker> <hi rendition="#b">Schauspielerin</hi> </speaker>
          <stage>(kleidet sich aus. Sie hört, wie der Dichter<lb/>
über die Holztreppe hinuntergeht und hört jetzt seine<lb/>
Schritte unter dem Fenster. Sie geht, sobald sie ausge-<lb/>
kleidet ist, zum Fenster, sieht hinunter, er steht da; sie<lb/>
ruft flüsternd hinunter).</stage><lb/>
          <p>Komm&#x2019;!</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#DICHTER">
          <speaker> <hi rendition="#b">Dichter</hi> </speaker>
          <stage>(kommt rasch herauf; stürzt zu ihr, die sich<lb/>
unterdessen ins Bett gelegt und das Licht ausgelöscht<lb/>
hat; er sperrt ab).</stage>
        </sp><lb/>
        <sp who="#SCHAU">
          <speaker> <hi rendition="#b">Schauspielerin.</hi> </speaker><lb/>
          <p>So, jetzt kannst du dich zu mir setzen und<lb/>
mir &#x2019;was erzählen.</p>
        </sp><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[185/0193] Schauspielerin. Du redest wie ein Idiot . . . . Dichter (schmerzlich). Es gibt Frauen, welche vielleicht sagen würden . . . . wie ein Dichter. Schauspielerin. Nun geh’ endlich. Aber fang’ mir kein Ver- hältnis mit der Kellnerin an. — Dichter (geht). Schauspielerin (kleidet sich aus. Sie hört, wie der Dichter über die Holztreppe hinuntergeht und hört jetzt seine Schritte unter dem Fenster. Sie geht, sobald sie ausge- kleidet ist, zum Fenster, sieht hinunter, er steht da; sie ruft flüsternd hinunter). Komm’! Dichter (kommt rasch herauf; stürzt zu ihr, die sich unterdessen ins Bett gelegt und das Licht ausgelöscht hat; er sperrt ab). Schauspielerin. So, jetzt kannst du dich zu mir setzen und mir ’was erzählen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_reigen_1903
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_reigen_1903/193
Zitationshilfe: Schnitzler, Arthur: Reigen. Wien, 1903, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_reigen_1903/193>, abgerufen am 24.11.2024.