Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658.

Bild:
<< vorherige Seite
nehmen? Jch weiß schon welche. Bin ich denn
gestern so hefftig truncken gewesen? Jch weiß
michs ietzo nur ein wenig noch zu entsinnen Wenn
nur der leichtfertige Schelm wieder kähme/ daß
ich ausgehen könte/
(Streckt sich wieder auff
das Bett/ der Junge kömbt und bringt den De-
gen/)
Jch wil dich leichtfertigen Schelm auff
meine Sachen lehren acht geben/ komm ich dir
übern Kopff. Mache flugs fort/ und suche die
Schlag-Handschuch zu rechte/ und nimb diesen
Degen/ und laß ihn bey dem Schwertfeger wol
schärffen/ hernach so trage ihn hinaus für das
Thor/ und warte meiner daselbsten.
(Der Junge
nimbt Handschuch und Degen/ und gehet fort.)

Jch wil dem Kerl schon wissen zu begegnen/ ich
habe noch manchen für mir gehabt/ der soll mich
noch nicht fressen/ ich wil ihn gewiß zeichnen/
daß er eine weile an mich gedencken soll/
(Gehet
auch ab.)
Der Dritten Handlung
Fünffter Auffzug.
Mons. de la Blanqve, Mons. Fran-
ze
mit ihren Secunden, der Jun-
ge mit dem Degen/ Pickelhering
und andere Stud.
Eine
nehmen? Jch weiß ſchon welche. Bin ich denn
geſtern ſo hefftig truncken geweſen? Jch weiß
michs ietzo nur ein wenig noch zu entſinnen Wenn
nur der leichtfertige Schelm wieder kaͤhme/ daß
ich ausgehen koͤnte/
(Streckt ſich wieder auff
das Bett/ der Junge koͤmbt und bringt den De-
gen/)
Jch wil dich leichtfertigen Schelm auff
meine Sachen lehren acht geben/ komm ich dir
uͤbern Kopff. Mache flugs fort/ und ſuche die
Schlag-Handſchuch zu rechte/ und nimb dieſen
Degen/ und laß ihn bey dem Schwertfeger wol
ſchaͤrffen/ hernach ſo trage ihn hinaus fuͤr das
Thor/ und warte meiner daſelbſten.
(Der Junge
nimbt Handſchuch und Degen/ und gehet fort.)

Jch wil dem Kerl ſchon wiſſen zu begegnen/ ich
habe noch manchen fuͤr mir gehabt/ der ſoll mich
noch nicht freſſen/ ich wil ihn gewiß zeichnen/
daß er eine weile an mich gedencken ſoll/
(Gehet
auch ab.)
Der Dritten Handlung
Fuͤnffter Auffzug.
Monſ. de la Blanqve, Monſ. Fran-
ze
mit ihren Secunden, der Jun-
ge mit dem Degen/ Pickelhering
und andere Stud.
Eine
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#FRA">
            <p><pb facs="#f0106"/>
nehmen? Jch weiß &#x017F;chon welche. Bin ich denn<lb/>
ge&#x017F;tern &#x017F;o hefftig truncken gewe&#x017F;en? Jch weiß<lb/>
michs ietzo nur ein wenig noch zu ent&#x017F;innen Wenn<lb/>
nur der leichtfertige Schelm wieder ka&#x0364;hme/ daß<lb/>
ich ausgehen ko&#x0364;nte/</p>
            <stage>(Streckt &#x017F;ich wieder auff<lb/>
das Bett/ der Junge ko&#x0364;mbt und bringt den De-<lb/>
gen/)</stage>
            <p>Jch wil dich leichtfertigen Schelm auff<lb/>
meine Sachen lehren acht geben/ komm ich dir<lb/>
u&#x0364;bern Kopff. Mache flugs fort/ und &#x017F;uche die<lb/>
Schlag-Hand&#x017F;chuch zu rechte/ und nimb die&#x017F;en<lb/>
Degen/ und laß ihn bey dem Schwertfeger wol<lb/>
&#x017F;cha&#x0364;rffen/ hernach &#x017F;o trage ihn hinaus fu&#x0364;r das<lb/>
Thor/ und warte meiner da&#x017F;elb&#x017F;ten.</p>
            <stage>(Der Junge<lb/>
nimbt Hand&#x017F;chuch und Degen/ und gehet fort.)</stage><lb/>
            <p>Jch wil dem Kerl &#x017F;chon wi&#x017F;&#x017F;en zu begegnen/ ich<lb/>
habe noch manchen fu&#x0364;r mir gehabt/ der &#x017F;oll mich<lb/>
noch nicht fre&#x017F;&#x017F;en/ ich wil ihn gewiß zeichnen/<lb/>
daß er eine weile an mich gedencken &#x017F;oll/</p>
            <stage>(Gehet<lb/>
auch ab.)</stage>
          </sp>
        </div>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Der Dritten Handlung</hi> </head><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Fu&#x0364;nffter Auffzug.</hi> </head><lb/>
          <stage><hi rendition="#aq"><choice><sic>Mou&#x017F;.</sic><corr>Mon&#x017F;.</corr></choice> de la Blanqve, <choice><sic>Mou&#x017F;.</sic><corr>Mon&#x017F;.</corr></choice> Fran-<lb/>
ze</hi> mit ihren <hi rendition="#aq">Secunden,</hi> <hi rendition="#b">der Jun-</hi><lb/>
ge mit dem Degen/ Pickelhering<lb/>
und andere <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Stud.</hi></hi></stage><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Eine</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0106] nehmen? Jch weiß ſchon welche. Bin ich denn geſtern ſo hefftig truncken geweſen? Jch weiß michs ietzo nur ein wenig noch zu entſinnen Wenn nur der leichtfertige Schelm wieder kaͤhme/ daß ich ausgehen koͤnte/ (Streckt ſich wieder auff das Bett/ der Junge koͤmbt und bringt den De- gen/) Jch wil dich leichtfertigen Schelm auff meine Sachen lehren acht geben/ komm ich dir uͤbern Kopff. Mache flugs fort/ und ſuche die Schlag-Handſchuch zu rechte/ und nimb dieſen Degen/ und laß ihn bey dem Schwertfeger wol ſchaͤrffen/ hernach ſo trage ihn hinaus fuͤr das Thor/ und warte meiner daſelbſten. (Der Junge nimbt Handſchuch und Degen/ und gehet fort.) Jch wil dem Kerl ſchon wiſſen zu begegnen/ ich habe noch manchen fuͤr mir gehabt/ der ſoll mich noch nicht freſſen/ ich wil ihn gewiß zeichnen/ daß er eine weile an mich gedencken ſoll/ (Gehet auch ab.) Der Dritten Handlung Fuͤnffter Auffzug. Monſ. de la Blanqve, Monſ. Fran- ze mit ihren Secunden, der Jun- ge mit dem Degen/ Pickelhering und andere Stud. Eine

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die Ausgabe von 1658 stellt einen unveränderten N… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658/106
Zitationshilfe: Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658/106>, abgerufen am 18.12.2024.