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Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658.

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wieder kommen/ so viel ich vernehme/ so ist er mit
sambt dem Pferd durchgangen. Hat euch nicht
etwa einer begegnet/ ihr Herren. Mein/ wo ihr
Nachricht davon habet/ so saget mirs/ ich bin ein
guter armer Mann/ und lieget meine gantze Wolfahrt
daran/ wenn ich also Schaden leiden solte! Wie
mache ichs doch nur?
Amandus.
Nein/ wir haben keinen gesehen/ vielweni-
ger etwas von ihm vernommen/ wir wolten es euch
hertzlich gerne sagen.
Pickelh.
Jch weiß wie ihrs macht; Jhr müst euch
das Pferd lassen wieder geben.
Bürger.
Ja wenn ich ihn hette; ich weiß nicht/ wo ihn
der Galgen hat hingeführet.
Pickelhering.
Jch wolte ihm nach reiten.
Bürger.
Jhr hört jo daß er das Pferd mit genommen
hat/ hett ich nur das Pferd/ er möcht mit dem
Gelde seyn wo er wolte.
Pickelhering.
Jch dächte aber ihr könt ihn leicht einholen/
weil ihr zu Fusse/ und er zu Pferde ist/ zumahl
weil er noch 8. Tage ehe auffgewesen.
Bürger.
Jhr seyd ein Narr/ und wollet mich auch noch
fuppen. Es komme mir nur einer wieder/ ich wil ihm
wol die Wege weisen.

Pickelh.
E
wieder kommen/ ſo viel ich vernehme/ ſo iſt er mit
ſambt dem Pferd durchgangen. Hat euch nicht
etwa einer begegnet/ ihr Herren. Mein/ wo ihr
Nachricht davon habet/ ſo ſaget mirs/ ich bin ein
guter armer Mañ/ uñ lieget meine gantze Wolfahrt
daran/ wenn ich alſo Schaden leiden ſolte! Wie
mache ichs doch nur?
Amandus.
Nein/ wir haben keinen geſehen/ vielweni-
ger etwas von ihm vernommen/ wir wolten es euch
hertzlich gerne ſagen.
Pickelh.
Jch weiß wie ihrs macht; Jhr muͤſt euch
das Pferd laſſen wieder geben.
Buͤrger.
Ja weñ ich ihn hette; ich weiß nicht/ wo ihn
der Galgen hat hingefuͤhret.
Pickelhering.
Jch wolte ihm nach reiten.
Buͤrger.
Jhr hoͤrt jo daß er das Pferd mit genommen
hat/ hett ich nur das Pferd/ er moͤcht mit dem
Gelde ſeyn wo er wolte.
Pickelhering.
Jch daͤchte aber ihr koͤnt ihn leicht einholen/
weil ihr zu Fuſſe/ und er zu Pferde iſt/ zumahl
weil er noch 8. Tage ehe auffgeweſen.
Buͤrger.
Jhr ſeyd ein Narr/ und wollet mich auch noch
fuppen. Es kom̃e mir nur einer wieder/ ich wil ihm
wol die Wege weiſen.

Pickelh.
E
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[0067] wieder kommen/ ſo viel ich vernehme/ ſo iſt er mit ſambt dem Pferd durchgangen. Hat euch nicht etwa einer begegnet/ ihr Herren. Mein/ wo ihr Nachricht davon habet/ ſo ſaget mirs/ ich bin ein guter armer Mañ/ uñ lieget meine gantze Wolfahrt daran/ wenn ich alſo Schaden leiden ſolte! Wie mache ichs doch nur? Amandus. Nein/ wir haben keinen geſehen/ vielweni- ger etwas von ihm vernommen/ wir wolten es euch hertzlich gerne ſagen. Pickelh. Jch weiß wie ihrs macht; Jhr muͤſt euch das Pferd laſſen wieder geben. Buͤrger. Ja weñ ich ihn hette; ich weiß nicht/ wo ihn der Galgen hat hingefuͤhret. Pickelhering. Jch wolte ihm nach reiten. Buͤrger. Jhr hoͤrt jo daß er das Pferd mit genommen hat/ hett ich nur das Pferd/ er moͤcht mit dem Gelde ſeyn wo er wolte. Pickelhering. Jch daͤchte aber ihr koͤnt ihn leicht einholen/ weil ihr zu Fuſſe/ und er zu Pferde iſt/ zumahl weil er noch 8. Tage ehe auffgeweſen. Buͤrger. Jhr ſeyd ein Narr/ und wollet mich auch noch fuppen. Es kom̃e mir nur einer wieder/ ich wil ihm wol die Wege weiſen. Pickelh. E

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Zitationshilfe: Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658/67>, abgerufen am 21.11.2024.