Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.Ei berfüßen, sondern Elephantenfüßen, die die Ma-den und Motten, Spinnen und Milben haben. Der Held siehet durch ein Luftcrystall. Die Stel- le ist zu schön, als daß ich sie nicht ganz hersetzen sollte, und meine Leser werden mir Dank dafür wissen. Plötzlich siehet das Auge vor ihm (a. St. sich) Welch ein Reichthum! welche Einschnitte! Einsam. Eines von den schönsten Lieblingswörtern und
Ei berfuͤßen, ſondern Elephantenfuͤßen, die die Ma-den und Motten, Spinnen und Milben haben. Der Held ſiehet durch ein Luftcryſtall. Die Stel- le iſt zu ſchoͤn, als daß ich ſie nicht ganz herſetzen ſollte, und meine Leſer werden mir Dank dafuͤr wiſſen. Ploͤtzlich ſiehet das Auge vor ihm (a. St. ſich) Welch ein Reichthum! welche Einſchnitte! Einſam. Eines von den ſchoͤnſten Lieblingswoͤrtern und
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0136" n="110"/><fw place="top" type="header">Ei</fw><lb/> berfuͤßen, ſondern Elephantenfuͤßen, die die Ma-<lb/> den und Motten, Spinnen und Milben haben.<lb/> Der Held ſiehet durch ein <hi rendition="#fr">Luftcryſtall.</hi> Die Stel-<lb/> le iſt zu ſchoͤn, als daß ich ſie nicht ganz herſetzen<lb/> ſollte, und meine Leſer werden mir Dank dafuͤr<lb/> wiſſen.</p><lb/> <cit> <quote>Ploͤtzlich ſiehet das Auge vor <hi rendition="#fr">ihm</hi> (a. St. <hi rendition="#fr">ſich</hi>)<lb/><hi rendition="#et">in hohen Geſtalten,</hi><lb/><hi rendition="#fr">Gorgonen</hi> u. <hi rendition="#fr">Chimaͤren,</hi> mit <hi rendition="#fr">Zangen, Sti-</hi><lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">leten</hi> u. <hi rendition="#fr">Ruͤſſeln,</hi></hi><lb/><hi rendition="#fr">Haͤßlichen Zitzen</hi> und <hi rendition="#fr">ſaͤgenden Zaͤhnen,</hi> und<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">hoͤrnenen</hi> Klauen,</hi><lb/> Ueber dem Kopf ein Dach u. <hi rendition="#fr">franſichte Schild</hi><lb/><hi rendition="#et">auf dem Ruͤcken;</hi><lb/> Andre mit Schuppen u. Borſten, u. Straͤußen,<lb/><hi rendition="#et">u. <hi rendition="#fr">haarichten Maͤhnen;</hi></hi><lb/><hi rendition="#fr">Zottigte Koͤpfe,</hi> wie von dem hintern Theile ge-<lb/><hi rendition="#et">ſchnitten,</hi><lb/> Haͤngen am duͤnneſten Hals, ein <hi rendition="#fr">Reichthum<lb/><hi rendition="#et">der laͤngeſten Fuͤße,</hi><lb/> Voller gelenken Einſchnitte</hi> traͤgt die <hi rendition="#fr">Schwe-<lb/><hi rendition="#et">re des Bauches. Noah, 79 S.</hi></hi></quote> <bibl/> </cit><lb/> <p>Welch ein <hi rendition="#fr">Reichthum!</hi> welche <hi rendition="#fr">Einſchnitte!</hi><lb/> welch ein <hi rendition="#fr">Bauch!</hi> welche <hi rendition="#fr">Zitzen!</hi> welche Verbin-<lb/> dung der Worte!</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>Einſam.</head> <p>Eines von den ſchoͤnſten Lieblingswoͤrtern<lb/> des goͤttlichen <hi rendition="#fr">Klopſtocks.</hi> Da giebt es <hi rendition="#fr">einſa-<lb/> me Naͤchte; Naͤchte</hi> naͤmlich, die keine Geſell-<lb/> ſchaft haben. <hi rendition="#fr">Offenb. St. Klopſt. 5 S.</hi> Da<lb/> giebt es <hi rendition="#fr">einſame Himmel,</hi> e. d. 24 S. eine <hi rendition="#fr">einſa-<lb/> me Wolluſt,</hi> obgleich dieſe ungern einſam iſt,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [110/0136]
Ei
berfuͤßen, ſondern Elephantenfuͤßen, die die Ma-
den und Motten, Spinnen und Milben haben.
Der Held ſiehet durch ein Luftcryſtall. Die Stel-
le iſt zu ſchoͤn, als daß ich ſie nicht ganz herſetzen
ſollte, und meine Leſer werden mir Dank dafuͤr
wiſſen.
Ploͤtzlich ſiehet das Auge vor ihm (a. St. ſich)
in hohen Geſtalten,
Gorgonen u. Chimaͤren, mit Zangen, Sti-
leten u. Ruͤſſeln,
Haͤßlichen Zitzen und ſaͤgenden Zaͤhnen, und
hoͤrnenen Klauen,
Ueber dem Kopf ein Dach u. franſichte Schild
auf dem Ruͤcken;
Andre mit Schuppen u. Borſten, u. Straͤußen,
u. haarichten Maͤhnen;
Zottigte Koͤpfe, wie von dem hintern Theile ge-
ſchnitten,
Haͤngen am duͤnneſten Hals, ein Reichthum
der laͤngeſten Fuͤße,
Voller gelenken Einſchnitte traͤgt die Schwe-
re des Bauches. Noah, 79 S.
Welch ein Reichthum! welche Einſchnitte!
welch ein Bauch! welche Zitzen! welche Verbin-
dung der Worte!
Einſam. Eines von den ſchoͤnſten Lieblingswoͤrtern
des goͤttlichen Klopſtocks. Da giebt es einſa-
me Naͤchte; Naͤchte naͤmlich, die keine Geſell-
ſchaft haben. Offenb. St. Klopſt. 5 S. Da
giebt es einſame Himmel, e. d. 24 S. eine einſa-
me Wolluſt, obgleich dieſe ungern einſam iſt,
und
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |