-- die Saeuglinge darben, Weil der mutter vertrockneten euter die nahrung nicht geben. Jac. u. Jos. 13 S.
Die hottentottischen Damen würden empfind- lich seyn, wenn man ihre kleinen Semmelbrödt- chenEuter nennete. Allein wir, wir bewundern es. Ja, wir rathen es allen Verliebten an, sich nach den Eutern ihrer holden Schönen zu sehnen. Wir, für unsere Person, sind mit dieser Benen- nung übel angekommen; und bekamen eine derbe Ohrseige, als wir dieses Blümchen bey einer Da- me anbrachten, bey der wir die Ehre zu sitzen hat- ten. "Gnädige Frau! sollten wir sagen: wie "schwer holen sie nicht Athem; wir verirre- "ten uns und sagten: wie schwellen die euter "nicht!" Was war der Lohn? eine Ohrfeige! Ländlich! sittlich!
Ewignothwendige
ist nach der milton-bodmeri- schen Religion ein Wesen, welches die Teufel noch über das höchste Wesen setzen. Die Teufel sind dumm, es ist wahr, daß sie schon den ver- gessen haben, der sie mit seinem Donner aus den himmlischen Verschanzungen trieb und bis in die Hölle verscheuchte: allein saget man nicht, das ist ein dummer Teufel? s. Noah, 141 S.
F.
Fackel.
Es war einmal eine Zeit, da man eine Fackel anzündete. Sie ist vorbey; und wir le- ben in einer, wo man auch einen Wachsstock mit
Feuer
J
Ew Fa
— die Sæuglinge darben, Weil der mutter vertrockneten euter die nahrung nicht geben. Jac. u. Joſ. 13 S.
Die hottentottiſchen Damen wuͤrden empfind- lich ſeyn, wenn man ihre kleinen Semmelbroͤdt- chenEuter nennete. Allein wir, wir bewundern es. Ja, wir rathen es allen Verliebten an, ſich nach den Eutern ihrer holden Schoͤnen zu ſehnen. Wir, fuͤr unſere Perſon, ſind mit dieſer Benen- nung uͤbel angekommen; und bekamen eine derbe Ohrſeige, als wir dieſes Bluͤmchen bey einer Da- me anbrachten, bey der wir die Ehre zu ſitzen hat- ten. “Gnaͤdige Frau! ſollten wir ſagen: wie “ſchwer holen ſie nicht Athem; wir verirre- “ten uns und ſagten: wie ſchwellen die euter “nicht!„ Was war der Lohn? eine Ohrfeige! Laͤndlich! ſittlich!
Ewignothwendige
iſt nach der milton-bodmeri- ſchen Religion ein Weſen, welches die Teufel noch uͤber das hoͤchſte Weſen ſetzen. Die Teufel ſind dumm, es iſt wahr, daß ſie ſchon den ver- geſſen haben, der ſie mit ſeinem Donner aus den himmliſchen Verſchanzungen trieb und bis in die Hoͤlle verſcheuchte: allein ſaget man nicht, das iſt ein dummer Teufel? ſ. Noah, 141 S.
F.
Fackel.
Es war einmal eine Zeit, da man eine Fackel anzuͤndete. Sie iſt vorbey; und wir le- ben in einer, wo man auch einen Wachsſtock mit
Feuer
J
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0155"n="129"/><fwplace="top"type="header">Ew Fa</fw><lb/><cit><quote>—<hirendition="#aq">die Sæuglinge darben,<lb/>
Weil der mutter vertrockneten <hirendition="#i">euter</hi> die<lb/><hirendition="#et">nahrung nicht geben. <hirendition="#i">Jac. u. Joſ.</hi> 13 <hirendition="#i">S.</hi></hi></hi></quote><bibl/></cit><lb/><p>Die <hirendition="#fr">hottentottiſchen</hi> Damen wuͤrden empfind-<lb/>
lich ſeyn, wenn man ihre kleinen <hirendition="#fr">Semmelbroͤdt-<lb/>
chen</hi><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Euter</hi></hi> nennete. Allein wir, wir bewundern<lb/>
es. Ja, wir rathen es allen Verliebten an, ſich<lb/>
nach den <hirendition="#fr">Eutern</hi> ihrer holden Schoͤnen zu ſehnen.<lb/>
Wir, fuͤr unſere Perſon, ſind mit dieſer Benen-<lb/>
nung uͤbel angekommen; und bekamen eine derbe<lb/>
Ohrſeige, als wir dieſes Bluͤmchen bey einer Da-<lb/>
me anbrachten, bey der wir die Ehre zu ſitzen hat-<lb/>
ten. “Gnaͤdige Frau! ſollten wir ſagen: <hirendition="#fr">wie<lb/>“ſchwer holen ſie nicht Athem;</hi> wir verirre-<lb/>“ten uns und ſagten: <hirendition="#aq"><hirendition="#i">wie ſchwellen die euter</hi></hi><lb/>“<hirendition="#fr">nicht!</hi>„ Was war der Lohn? eine Ohrfeige!<lb/>
Laͤndlich! ſittlich!</p></div><lb/><divn="3"><head>Ewignothwendige</head><p>iſt nach der <hirendition="#fr">milton-bodmeri-<lb/>ſchen</hi> Religion ein Weſen, welches die Teufel noch<lb/>
uͤber das <hirendition="#fr">hoͤchſte Weſen</hi>ſetzen. Die <hirendition="#fr">Teufel</hi><lb/>ſind <hirendition="#fr">dumm,</hi> es iſt wahr, daß ſie ſchon den ver-<lb/>
geſſen haben, der ſie mit ſeinem Donner aus den<lb/><hirendition="#fr">himmliſchen Verſchanzungen</hi> trieb und bis in<lb/>
die Hoͤlle <hirendition="#fr">verſcheuchte:</hi> allein ſaget man nicht,<lb/><hirendition="#fr">das iſt ein dummer Teufel? ſ. Noah, 141 S.</hi></p></div></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">F.</hi></head><lb/><divn="3"><head>Fackel.</head><p>Es war einmal eine Zeit, da man eine<lb/><hirendition="#fr">Fackel anzuͤndete.</hi> Sie iſt vorbey; und wir le-<lb/>
ben in einer, wo man auch einen Wachsſtock <hirendition="#fr">mit</hi><lb/><fwplace="bottom"type="sig">J</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">Feuer</hi></fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[129/0155]
Ew Fa
— die Sæuglinge darben,
Weil der mutter vertrockneten euter die
nahrung nicht geben. Jac. u. Joſ. 13 S.
Die hottentottiſchen Damen wuͤrden empfind-
lich ſeyn, wenn man ihre kleinen Semmelbroͤdt-
chen Euter nennete. Allein wir, wir bewundern
es. Ja, wir rathen es allen Verliebten an, ſich
nach den Eutern ihrer holden Schoͤnen zu ſehnen.
Wir, fuͤr unſere Perſon, ſind mit dieſer Benen-
nung uͤbel angekommen; und bekamen eine derbe
Ohrſeige, als wir dieſes Bluͤmchen bey einer Da-
me anbrachten, bey der wir die Ehre zu ſitzen hat-
ten. “Gnaͤdige Frau! ſollten wir ſagen: wie
“ſchwer holen ſie nicht Athem; wir verirre-
“ten uns und ſagten: wie ſchwellen die euter
“nicht!„ Was war der Lohn? eine Ohrfeige!
Laͤndlich! ſittlich!
Ewignothwendige iſt nach der milton-bodmeri-
ſchen Religion ein Weſen, welches die Teufel noch
uͤber das hoͤchſte Weſen ſetzen. Die Teufel
ſind dumm, es iſt wahr, daß ſie ſchon den ver-
geſſen haben, der ſie mit ſeinem Donner aus den
himmliſchen Verſchanzungen trieb und bis in
die Hoͤlle verſcheuchte: allein ſaget man nicht,
das iſt ein dummer Teufel? ſ. Noah, 141 S.
F.
Fackel. Es war einmal eine Zeit, da man eine
Fackel anzuͤndete. Sie iſt vorbey; und wir le-
ben in einer, wo man auch einen Wachsſtock mit
Feuer
J
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/155>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.