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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.

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Hi
-- ein heiliger Rauch stieg mit dem Gebethe
Stillbegleitend vom Altar, dann hub er sich
weiter u. wallte
Wie von der Erde Gebirgen ein ganzer Him-
mel zu Gott auf. Off. St. Klopst. 17 S.

1. ist hier künstlich auf bey stieg ausgelassen wor-
den: stieg vom Altar auf. 2. Stillbeglei-
tend
weis ich zwar auf nichts zu ziehen: aber es ist
doch schön! warum? weil es begleitet. 3.
siehet man auch gleich nicht, was das für ein
Himmel ist, der auf der Erde Gebirgen liegt,
und zu Gott hinauf wirbelt:
so ist es doch schön!
warum? weil Himmel wallen, und Gebirge
darinnen sind.
Jst das nicht Rauch? ein
gottloser Rauch? Alsdenn haben wir auch

Himmel zu Legionen gegossen.

Dazu muß eine
entsetzliche Forme seyn; da er zumal noch dabey
jauchzet oder ein himmlisch Juchheu! schreyet.

-- Unfehlbar stand auch der Himmel
Aus den ewigen Pforten, zu Legionen, ge-
gossen,

-- und jauchzte dir Lieder.
St. Kl. 122 S.

Sehen wir nicht gleichsam, wie ein Engel hinterm
andern aus den Pforten fliesset?
Sie halten
nämlich die Beine zusammen, und glitschen:
Weil ein Geist nicht nöthig hat, erstlich ein Ge-
lenk zu krümmen.

Dann haben auch wir

Himmel in der Seele; Himmel im Auge; Him-
mel
O 4
Hi
— ein heiliger Rauch ſtieg mit dem Gebethe
Stillbegleitend vom Altar, dann hub er ſich
weiter u. wallte
Wie von der Erde Gebirgen ein ganzer Him-
mel zu Gott auf. Off. St. Klopſt. 17 S.

1. iſt hier kuͤnſtlich auf bey ſtieg ausgelaſſen wor-
den: ſtieg vom Altar auf. 2. Stillbeglei-
tend
weis ich zwar auf nichts zu ziehen: aber es iſt
doch ſchoͤn! warum? weil es begleitet. 3.
ſiehet man auch gleich nicht, was das fuͤr ein
Himmel iſt, der auf der Erde Gebirgen liegt,
und zu Gott hinauf wirbelt:
ſo iſt es doch ſchoͤn!
warum? weil Himmel wallen, und Gebirge
darinnen ſind.
Jſt das nicht Rauch? ein
gottloſer Rauch? Alsdenn haben wir auch

Himmel zu Legionen gegoſſen.

Dazu muß eine
entſetzliche Forme ſeyn; da er zumal noch dabey
jauchzet oder ein himmliſch Juchheu! ſchreyet.

— Unfehlbar ſtand auch der Himmel
Aus den ewigen Pforten, zu Legionen, ge-
goſſen,

— und jauchzte dir Lieder.
St. Kl. 122 S.

Sehen wir nicht gleichſam, wie ein Engel hinterm
andern aus den Pforten flieſſet?
Sie halten
naͤmlich die Beine zuſammen, und glitſchen:
Weil ein Geiſt nicht noͤthig hat, erſtlich ein Ge-
lenk zu kruͤmmen.

Dann haben auch wir

Himmel in der Seele; Himmel im Auge; Him-
mel
O 4
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[215/0241] Hi — ein heiliger Rauch ſtieg mit dem Gebethe Stillbegleitend vom Altar, dann hub er ſich weiter u. wallte Wie von der Erde Gebirgen ein ganzer Him- mel zu Gott auf. Off. St. Klopſt. 17 S. 1. iſt hier kuͤnſtlich auf bey ſtieg ausgelaſſen wor- den: ſtieg vom Altar auf. 2. Stillbeglei- tend weis ich zwar auf nichts zu ziehen: aber es iſt doch ſchoͤn! warum? weil es begleitet. 3. ſiehet man auch gleich nicht, was das fuͤr ein Himmel iſt, der auf der Erde Gebirgen liegt, und zu Gott hinauf wirbelt: ſo iſt es doch ſchoͤn! warum? weil Himmel wallen, und Gebirge darinnen ſind. Jſt das nicht Rauch? ein gottloſer Rauch? Alsdenn haben wir auch Himmel zu Legionen gegoſſen. Dazu muß eine entſetzliche Forme ſeyn; da er zumal noch dabey jauchzet oder ein himmliſch Juchheu! ſchreyet. — Unfehlbar ſtand auch der Himmel Aus den ewigen Pforten, zu Legionen, ge- goſſen, — und jauchzte dir Lieder. St. Kl. 122 S. Sehen wir nicht gleichſam, wie ein Engel hinterm andern aus den Pforten flieſſet? Sie halten naͤmlich die Beine zuſammen, und glitſchen: Weil ein Geiſt nicht noͤthig hat, erſtlich ein Ge- lenk zu kruͤmmen. Dann haben auch wir Himmel in der Seele; Himmel im Auge; Him- mel O 4

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Zitationshilfe: Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/241>, abgerufen am 21.11.2024.