Und was liegt denn daran, bey einem bittern Zwist, Ob Fischfett, oder Gold des Zwiespalts Ursach ist?
Haller, 110 S.
Se. Gn. werden uns erlauben, 1. ein Volk, das jünger, nicht älter gut ist, zu bewundern; 2. ei- nes, das nicht weit schreiten kann, d. i. das enge Hosen hat; 3. das Eis, wo die Sonne darinnen tief geneigt stecket; 4. das Zwitterwort sie, wel- ches so wohl auf Laster, als Lappen gehen kann; 5. den Widerspruch, daß, da die Sonne die Lappen nicht üppig machen soll, sie rauchen Kerle doch, nach dem 6. Verse, wie wir, huren, buben, gei- zen, beneiden und faulenzen: vieleicht aber haben sich Se. Gn. auch Widersprüche erlaubet, wie je- ner präsidentische Philosoph in seinen Werken es gethan hat; 6. bewundern wir die vortrefflichen weiblichen Reime; 7. daß Sr. Gn. nichts daran liegt, ob man sich um Tran oder Gold bey einem bittern Zwiste raufet. Wir wollen einen Grön- landsfahrer darum fragen, der uns sagen wird, daß er nur seine Reise ums Gold thue, indem der Tran allein das Mittel, dazu zu gelangen, sey. Die Erfahrung zu machen, wünschen wir dem Herrn v. H. einen guten Wallfisch, oder ein Schiff mit Thran: nicht mit Fischfett; weil die Hechte und Karpfen auch Fett haben.
Hirner;
dieses deutet einen Menschen an,
"Der Vorrath im Gehirn und Salz im Munde führet." Rachel.
Se. Gn. schimpfen die Stutzer und junge Her- ren so.
"Paris
Hi
Und was liegt denn daran, bey einem bittern Zwiſt, Ob Fiſchfett, oder Gold des Zwieſpalts Urſach iſt?
Haller, 110 S.
Se. Gn. werden uns erlauben, 1. ein Volk, das juͤnger, nicht aͤlter gut iſt, zu bewundern; 2. ei- nes, das nicht weit ſchreiten kann, d. i. das enge Hoſen hat; 3. das Eis, wo die Sonne darinnen tief geneigt ſtecket; 4. das Zwitterwort ſie, wel- ches ſo wohl auf Laſter, als Lappen gehen kann; 5. den Widerſpruch, daß, da die Sonne die Lappen nicht uͤppig machen ſoll, ſie rauchen Kerle doch, nach dem 6. Verſe, wie wir, huren, buben, gei- zen, beneiden und faulenzen: vieleicht aber haben ſich Se. Gn. auch Widerſpruͤche erlaubet, wie je- ner praͤſidentiſche Philoſoph in ſeinen Werken es gethan hat; 6. bewundern wir die vortrefflichen weiblichen Reime; 7. daß Sr. Gn. nichts daran liegt, ob man ſich um Tran oder Gold bey einem bittern Zwiſte raufet. Wir wollen einen Groͤn- landsfahrer darum fragen, der uns ſagen wird, daß er nur ſeine Reiſe ums Gold thue, indem der Tran allein das Mittel, dazu zu gelangen, ſey. Die Erfahrung zu machen, wuͤnſchen wir dem Herrn v. H. einen guten Wallfiſch, oder ein Schiff mit Thran: nicht mit Fiſchfett; weil die Hechte und Karpfen auch Fett haben.
Hirner;
dieſes deutet einen Menſchen an,
“Der Vorrath im Gehirn und Salz im Munde fuͤhret.” Rachel.
Se. Gn. ſchimpfen die Stutzer und junge Her- ren ſo.
“Paris
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Hi
Und was liegt denn daran, bey einem bittern
Zwiſt,
Ob Fiſchfett, oder Gold des Zwieſpalts Urſach
iſt?
Haller, 110 S.
Se. Gn. werden uns erlauben, 1. ein Volk, das
juͤnger, nicht aͤlter gut iſt, zu bewundern; 2. ei-
nes, das nicht weit ſchreiten kann, d. i. das enge
Hoſen hat; 3. das Eis, wo die Sonne darinnen
tief geneigt ſtecket; 4. das Zwitterwort ſie, wel-
ches ſo wohl auf Laſter, als Lappen gehen kann;
5. den Widerſpruch, daß, da die Sonne die Lappen
nicht uͤppig machen ſoll, ſie rauchen Kerle doch,
nach dem 6. Verſe, wie wir, huren, buben, gei-
zen, beneiden und faulenzen: vieleicht aber haben
ſich Se. Gn. auch Widerſpruͤche erlaubet, wie je-
ner praͤſidentiſche Philoſoph in ſeinen Werken es
gethan hat; 6. bewundern wir die vortrefflichen
weiblichen Reime; 7. daß Sr. Gn. nichts daran
liegt, ob man ſich um Tran oder Gold bey einem
bittern Zwiſte raufet. Wir wollen einen Groͤn-
landsfahrer darum fragen, der uns ſagen wird,
daß er nur ſeine Reiſe ums Gold thue, indem der
Tran allein das Mittel, dazu zu gelangen, ſey.
Die Erfahrung zu machen, wuͤnſchen wir dem
Herrn v. H. einen guten Wallfiſch, oder ein
Schiff mit Thran: nicht mit Fiſchfett; weil die
Hechte und Karpfen auch Fett haben.
Hirner; dieſes deutet einen Menſchen an,
“Der Vorrath im Gehirn und Salz im Munde
fuͤhret.” Rachel.
Se. Gn. ſchimpfen die Stutzer und junge Her-
ren ſo.
“Paris
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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/250>, abgerufen am 21.11.2024.
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