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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.

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Neumodisches Wörterbuch
für angehende Dichter:
oder die Neologie.
A.
Abart.

Ein sehr malerisches Wort, um mißrathe-
ne Enkel
auszudrücken; welches wir mit Verart,
von verarten, würden gegeben haben.

Die Feind u. Gold veracht't, und uns den Ruhm
erworben,
Den kaum, nach langer Zeit, der Enkeln Abart
löscht;

Da Vieh ein Reichthum war, und oft ein Arm
gedröscht,
Der sonst den Stab geführt.
Haller, 3te Auflage S. 75.

Der Ruhm hat folglich gebrennet. Man sage
auch nicht mehr gedroschen: sondern gedröscht;
ob man gleich nur in den Schenken dröschet und
lärmet. Man bemerke auch die Zeugeendung:
der Enkeln. Jch freue mich, daß ich gleich an der
Spitze meiner Helden diesen vergötterten Dichter
führen kann: denn wir verehren ihn herzlich.
Man sehe nur, wie klug er das Wort Stab brau-
chet; ob man gleich einen Bettelstab darunter
verstehen könnte. Wir werden diese Zierde oft zu
bewundern finden.

Abbild a. St. Abriß.

Allein dieses ist gewöhnlich;
und darum singet man nicht, um gewöhnliche Sa-
chen zu sagen.

Wie
A
Neumodiſches Woͤrterbuch
fuͤr angehende Dichter:
oder die Neologie.
A.
Abart.

Ein ſehr maleriſches Wort, um mißrathe-
ne Enkel
auszudruͤcken; welches wir mit Verart,
von verarten, wuͤrden gegeben haben.

Die Feind u. Gold veracht’t, und uns den Ruhm
erworben,
Den kaum, nach langer Zeit, der Enkeln Abart
loͤſcht;

Da Vieh ein Reichthum war, und oft ein Arm
gedroͤſcht,
Der ſonſt den Stab gefuͤhrt.
Haller, 3te Auflage S. 75.

Der Ruhm hat folglich gebrennet. Man ſage
auch nicht mehr gedroſchen: ſondern gedroͤſcht;
ob man gleich nur in den Schenken droͤſchet und
laͤrmet. Man bemerke auch die Zeugeendung:
der Enkeln. Jch freue mich, daß ich gleich an der
Spitze meiner Helden dieſen vergoͤtterten Dichter
fuͤhren kann: denn wir verehren ihn herzlich.
Man ſehe nur, wie klug er das Wort Stab brau-
chet; ob man gleich einen Bettelſtab darunter
verſtehen koͤnnte. Wir werden dieſe Zierde oft zu
bewundern finden.

Abbild a. St. Abriß.

Allein dieſes iſt gewoͤhnlich;
und darum ſinget man nicht, um gewoͤhnliche Sa-
chen zu ſagen.

Wie
A
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[[1]/0027] Neumodiſches Woͤrterbuch fuͤr angehende Dichter: oder die Neologie. A. Abart. Ein ſehr maleriſches Wort, um mißrathe- ne Enkel auszudruͤcken; welches wir mit Verart, von verarten, wuͤrden gegeben haben. Die Feind u. Gold veracht’t, und uns den Ruhm erworben, Den kaum, nach langer Zeit, der Enkeln Abart loͤſcht; Da Vieh ein Reichthum war, und oft ein Arm gedroͤſcht, Der ſonſt den Stab gefuͤhrt. Haller, 3te Auflage S. 75. Der Ruhm hat folglich gebrennet. Man ſage auch nicht mehr gedroſchen: ſondern gedroͤſcht; ob man gleich nur in den Schenken droͤſchet und laͤrmet. Man bemerke auch die Zeugeendung: der Enkeln. Jch freue mich, daß ich gleich an der Spitze meiner Helden dieſen vergoͤtterten Dichter fuͤhren kann: denn wir verehren ihn herzlich. Man ſehe nur, wie klug er das Wort Stab brau- chet; ob man gleich einen Bettelſtab darunter verſtehen koͤnnte. Wir werden dieſe Zierde oft zu bewundern finden. Abbild a. St. Abriß. Allein dieſes iſt gewoͤhnlich; und darum ſinget man nicht, um gewoͤhnliche Sa- chen zu ſagen. Wie A

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Zitationshilfe: Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/27>, abgerufen am 23.11.2024.