"Und sich bey kühlenden Wassern weidet." Samml. Nicol. 154 S.
Hier lernen wir, daß der Klang etc. voll Unsterb- lichkeit sey; daß sich Achilles, wie jener, der auf dem Esel saß, und den Esel suchte, mit eisern, nicht mit eisernen, Händen gesuchet habe; daß er, wie unsere alte Ritter, eiserne Handschuhe getragen; und endlich, daß die Ruhe am Ba- che, wie eine Kuh, grasen oder weyden gehe: Alles Dinge, die wir vorher nicht wußten.
Kleid der Dinge;
das Auge stößt sich am Kleide der Dinge, und thränet doch nicht; aber es ist auch Sr. unsterbl. Gnaden Aug, das wohl ei- nen Stoß verträgt.
"Und wie sich unser Aug' am Kleid' der Dinge stößt." Haller, 103 S.
Bey diesem Stoßen ist das e, der Zippel vom Kleide, verlohren gegangen. Der Freund des Hn. Ammanns, Rath Bodmer, umgiebt die Erde mit einem Kleide von Wolken, und, was am wundersamsten ist, mit Windeln von Schatten, die er hernach in der Sündfluth wäscht; oder doch waschen muß.
"-- Er webte
"Ueber dem Meer' ein Kleid von Wolken u. Windeln von Schatten." Noah, 365 S.
Gerade wie Blackmor im Antilongin, 23 S. Freylich haben uns die Britten ihre Kunst, tief zu denken, mitgetheilet: nur unsere Tiefe ist noch
geräumi-
Kl
“Und ſich bey kuͤhlenden Waſſern weidet.” Samml. Nicol. 154 S.
Hier lernen wir, daß der Klang ꝛc. voll Unſterb- lichkeit ſey; daß ſich Achilles, wie jener, der auf dem Eſel ſaß, und den Eſel ſuchte, mit eiſern, nicht mit eiſernen, Haͤnden geſuchet habe; daß er, wie unſere alte Ritter, eiſerne Handſchuhe getragen; und endlich, daß die Ruhe am Ba- che, wie eine Kuh, graſen oder weyden gehe: Alles Dinge, die wir vorher nicht wußten.
Kleid der Dinge;
das Auge ſtoͤßt ſich am Kleide der Dinge, und thraͤnet doch nicht; aber es iſt auch Sr. unſterbl. Gnaden Aug, das wohl ei- nen Stoß vertraͤgt.
“Und wie ſich unſer Aug’ am Kleid’ der Dinge ſtoͤßt.” Haller, 103 S.
Bey dieſem Stoßen iſt das e, der Zippel vom Kleide, verlohren gegangen. Der Freund des Hn. Ammanns, Rath Bodmer, umgiebt die Erde mit einem Kleide von Wolken, und, was am wunderſamſten iſt, mit Windeln von Schatten, die er hernach in der Suͤndfluth waͤſcht; oder doch waſchen muß.
“— Er webte
“Ueber dem Meer’ ein Kleid von Wolken u. Windeln von Schatten.” Noah, 365 S.
Gerade wie Blackmor im Antilongin, 23 S. Freylich haben uns die Britten ihre Kunſt, tief zu denken, mitgetheilet: nur unſere Tiefe iſt noch
geraͤumi-
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Kl
“Und ſich bey kuͤhlenden Waſſern weidet.”
Samml. Nicol. 154 S.
Hier lernen wir, daß der Klang ꝛc. voll Unſterb-
lichkeit ſey; daß ſich Achilles, wie jener, der auf
dem Eſel ſaß, und den Eſel ſuchte, mit eiſern,
nicht mit eiſernen, Haͤnden geſuchet habe; daß
er, wie unſere alte Ritter, eiſerne Handſchuhe
getragen; und endlich, daß die Ruhe am Ba-
che, wie eine Kuh, graſen oder weyden gehe:
Alles Dinge, die wir vorher nicht wußten.
Kleid der Dinge; das Auge ſtoͤßt ſich am Kleide
der Dinge, und thraͤnet doch nicht; aber es iſt
auch Sr. unſterbl. Gnaden Aug, das wohl ei-
nen Stoß vertraͤgt.
“Und wie ſich unſer Aug’ am Kleid’ der
Dinge ſtoͤßt.” Haller, 103 S.
Bey dieſem Stoßen iſt das e, der Zippel vom
Kleide, verlohren gegangen. Der Freund des
Hn. Ammanns, Rath Bodmer, umgiebt die
Erde mit einem Kleide von Wolken, und, was
am wunderſamſten iſt, mit Windeln von
Schatten, die er hernach in der Suͤndfluth
waͤſcht; oder doch waſchen muß.
“— Er webte
“Ueber dem Meer’ ein Kleid von Wolken
u. Windeln von Schatten.”
Noah, 365 S.
Gerade wie Blackmor im Antilongin, 23 S.
Freylich haben uns die Britten ihre Kunſt, tief
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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/270>, abgerufen am 24.11.2024.
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