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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.

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Al Am
leer, gar zierlich a. St. die Leute gehen müßig.
Die Welt begräbt sich in Frost;
d. h. es wird
Winter. Des Jägers Horn rufet dem Fel-
senkinde.
Dieß Kind aber ist entweder das
Echo, oder die Gemse; nach Hallers Spr. Leh-
re ein Gems. Das Bley ist nicht künstlich:
heiß ist es. Der Hunde lauter Kampf heißt
Bellen; e. d. u. f.

Erzürnter Huren lauter Kampf.

Also.

Man sage nicht mehr: also sagt er! Nein!
das ist altväterisch. So sagten unsere Altvor-
dern;
und das waren nicht Schweizer.
Sänger Bodmer
aber sagt, wie sein zu großer
Schüler Klopstock: Also Sipha! Auch
wohl: So Sipha! Man läßt auch das so ganz
weg, und saget: Sipha! Bodmer! Ey!
wie kurz!

Altvordern,

a. St. Ahnen. Man sehe nur!
Nimrod 660 S. So kann der Hr. M. auch
Junghintern a. St. Enkel sagen. Jch bekenne
es; keine Sprache ist geschmeidiger als die Deut-
sche,
und läßt sich mehr hänseln.

Ambrosialische Ranken;

und beamberte Früch-
te! Lohenstein! Lohenstein! Noah 62. S.

"Die Perlenschwangere Lohe rauschet heutigen
"Tag noch über die Alpen. Kein Wunder, daß
"sie ein solches Getöse machet, weil sie über so vie-
"le Ungeheuer hinweg rollet."
Ambra.

Jn vier Versen ist hier der ganze Lohen-
steinische Raritätenkasten. Perlen, Ro-
sen, Lilgen, Ambra, Thau, Attlas;
nicht

grauer

Al Am
leer, gar zierlich a. St. die Leute gehen muͤßig.
Die Welt begraͤbt ſich in Froſt;
d. h. es wird
Winter. Des Jaͤgers Horn rufet dem Fel-
ſenkinde.
Dieß Kind aber iſt entweder das
Echo, oder die Gemſe; nach Hallers Spr. Leh-
re ein Gems. Das Bley iſt nicht kuͤnſtlich:
heiß iſt es. Der Hunde lauter Kampf heißt
Bellen; e. d. u. f.

Erzuͤrnter Huren lauter Kampf.

Alſo.

Man ſage nicht mehr: alſo ſagt er! Nein!
das iſt altvaͤteriſch. So ſagten unſere Altvor-
dern;
und das waren nicht Schweizer.
Saͤnger Bodmer
aber ſagt, wie ſein zu großer
Schuͤler Klopſtock: Alſo Sipha! Auch
wohl: So Sipha! Man laͤßt auch das ſo ganz
weg, und ſaget: Sipha! Bodmer! Ey!
wie kurz!

Altvordern,

a. St. Ahnen. Man ſehe nur!
Nimrod 660 S. So kann der Hr. M. auch
Junghintern a. St. Enkel ſagen. Jch bekenne
es; keine Sprache iſt geſchmeidiger als die Deut-
ſche,
und laͤßt ſich mehr haͤnſeln.

Ambroſialiſche Ranken;

und beamberte Fruͤch-
te! Lohenſtein! Lohenſtein! Noah 62. S.

“Die Perlenſchwangere Lohe rauſchet heutigen
“Tag noch uͤber die Alpen. Kein Wunder, daß
“ſie ein ſolches Getoͤſe machet, weil ſie uͤber ſo vie-
“le Ungeheuer hinweg rollet.”
Ambra.

Jn vier Verſen iſt hier der ganze Lohen-
ſteiniſche Raritaͤtenkaſten. Perlen, Ro-
ſen, Lilgen, Ambra, Thau, Attlas;
nicht

grauer
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[16/0042] Al Am leer, gar zierlich a. St. die Leute gehen muͤßig. Die Welt begraͤbt ſich in Froſt; d. h. es wird Winter. Des Jaͤgers Horn rufet dem Fel- ſenkinde. Dieß Kind aber iſt entweder das Echo, oder die Gemſe; nach Hallers Spr. Leh- re ein Gems. Das Bley iſt nicht kuͤnſtlich: heiß iſt es. Der Hunde lauter Kampf heißt Bellen; e. d. u. f. Erzuͤrnter Huren lauter Kampf. Alſo. Man ſage nicht mehr: alſo ſagt er! Nein! das iſt altvaͤteriſch. So ſagten unſere Altvor- dern; und das waren nicht Schweizer. Saͤnger Bodmer aber ſagt, wie ſein zu großer Schuͤler Klopſtock: Alſo Sipha! Auch wohl: So Sipha! Man laͤßt auch das ſo ganz weg, und ſaget: Sipha! Bodmer! Ey! wie kurz! Altvordern, a. St. Ahnen. Man ſehe nur! Nimrod 660 S. So kann der Hr. M. auch Junghintern a. St. Enkel ſagen. Jch bekenne es; keine Sprache iſt geſchmeidiger als die Deut- ſche, und laͤßt ſich mehr haͤnſeln. Ambroſialiſche Ranken; und beamberte Fruͤch- te! Lohenſtein! Lohenſtein! Noah 62. S. “Die Perlenſchwangere Lohe rauſchet heutigen “Tag noch uͤber die Alpen. Kein Wunder, daß “ſie ein ſolches Getoͤſe machet, weil ſie uͤber ſo vie- “le Ungeheuer hinweg rollet.” Ambra. Jn vier Verſen iſt hier der ganze Lohen- ſteiniſche Raritaͤtenkaſten. Perlen, Ro- ſen, Lilgen, Ambra, Thau, Attlas; nicht grauer

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Zitationshilfe: Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/42>, abgerufen am 21.11.2024.