-- "Der alle Scenen des Men- schen gesungen, "Diesen Mäander, der mit verborgenem Pla- ne gemacht ist.
Folglich auch die Scenen der irrenden Dichter, und den Mäander der Witzlinge. Hierauf er- wähnen der Herr Rath zweener englischen Bar- den,
"Pop u. Jung: unsterbliche Namen -- Die, wie ein loser Schalk hinzusetzte, Namen, "Die niemals unentweiht von B-dm-rs Lippen kamen.
Solo-art.
Dieses Wort drücket das Greifen eines Dichters folgender Gestalt aus:
"So greif ich mit der Hand in meine Saiten, "Nach starker Solo-art, damit es bebe "Vom Jubel Daniens u. seinem Ahnherrn, "Und Jkens werde gedacht. Brem. Ged. 91 S.
Ja! auf der Bockpfeife! Solo kann auch näm- lich sanft gespielet werden; und der Ton bebet mehr in sanfter, als starker Berührung der Saiten.
Sorgen.
Wir haben eine vortreffliche Brühe ent- decket, Sorgen damit zu begießen. Se. Gn. gießen:
"Unselig! wenn nicht wahre Liebe "Die Zuflucht seiner Seelen bliebe, "Die Lust auf seine Sorgen gießt. Haller 119 S.
Mit Erlaubniß! wer gießt?
Sor-
So
— “Der alle Scenen des Men- ſchen geſungen, “Dieſen Maͤander, der mit verborgenem Pla- ne gemacht iſt.
Folglich auch die Scenen der irrenden Dichter, und den Maͤander der Witzlinge. Hierauf er- waͤhnen der Herr Rath zweener engliſchen Bar- den,
“Pop u. Jung: unſterbliche Namen — Die, wie ein loſer Schalk hinzuſetzte, Namen, “Die niemals unentweiht von B-dm-rs Lippen kamen.
Solo-art.
Dieſes Wort druͤcket das Greifen eines Dichters folgender Geſtalt aus:
“So greif ich mit der Hand in meine Saiten, “Nach ſtarker Solo-art, damit es bebe “Vom Jubel Daniens u. ſeinem Ahnherrn, “Und Jkens werde gedacht. Brem. Ged. 91 S.
Ja! auf der Bockpfeife! Solo kann auch naͤm- lich ſanft geſpielet werden; und der Ton bebet mehr in ſanfter, als ſtarker Beruͤhrung der Saiten.
Sorgen.
Wir haben eine vortreffliche Bruͤhe ent- decket, Sorgen damit zu begießen. Se. Gn. gießen:
“Unſelig! wenn nicht wahre Liebe “Die Zuflucht ſeiner Seelen bliebe, “Die Luſt auf ſeine Sorgen gießt. Haller 119 S.
Mit Erlaubniß! wer gießt?
Sor-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0425"n="399"/><fwplace="top"type="header">So</fw><lb/><cit><quote>—“Der alle <hirendition="#fr">Scenen des Men-<lb/><hirendition="#et">ſchen geſungen,</hi></hi><lb/>“Dieſen <hirendition="#fr">Maͤander,</hi> der mit verborgenem Pla-<lb/><hirendition="#et">ne gemacht iſt.</hi></quote><bibl/></cit><lb/><p>Folglich auch die <hirendition="#fr">Scenen der irrenden Dichter,</hi><lb/>
und den <hirendition="#fr">Maͤander der Witzlinge.</hi> Hierauf er-<lb/>
waͤhnen der <hirendition="#fr">Herr Rath</hi> zweener <hirendition="#fr">engliſchen Bar-<lb/>
den,</hi></p><lb/><cit><quote>“<hirendition="#fr">Pop</hi> u. <hirendition="#fr">Jung:</hi> unſterbliche Namen —<lb/>
Die, wie ein loſer <hirendition="#fr">Schalk</hi> hinzuſetzte, <hirendition="#fr">Namen,</hi><lb/>“Die niemals unentweiht von <hirendition="#fr">B-dm-rs</hi><lb/><hirendition="#et">Lippen kamen.</hi></quote><bibl/></cit></div><lb/><divn="3"><head>Solo-art.</head><p>Dieſes Wort druͤcket das <hirendition="#fr">Greifen</hi> eines<lb/>
Dichters folgender Geſtalt aus:</p><lb/><cit><quote>“So greif ich mit der Hand in meine Saiten,<lb/>“Nach ſtarker <hirendition="#fr">Solo-art,</hi> damit es bebe<lb/>“Vom Jubel Daniens u. ſeinem Ahnherrn,<lb/>“Und <hirendition="#fr">Jkens</hi> werde gedacht.<lb/><hirendition="#et"><hirendition="#fr">Brem. Ged. 91 S.</hi></hi></quote><bibl/></cit><lb/><p>Ja! auf der <hirendition="#fr">Bockpfeife! Solo</hi> kann auch naͤm-<lb/>
lich <hirendition="#fr">ſanft</hi> geſpielet werden; und der <hirendition="#fr">Ton bebet</hi><lb/>
mehr in <hirendition="#fr">ſanfter,</hi> als <hirendition="#fr">ſtarker</hi> Beruͤhrung der<lb/>
Saiten.</p></div><lb/><divn="3"><head>Sorgen.</head><p>Wir haben eine vortreffliche Bruͤhe ent-<lb/>
decket, <hirendition="#fr">Sorgen</hi> damit zu <hirendition="#fr">begießen. Se. Gn.<lb/>
gießen:</hi></p><lb/><cit><quote>“Unſelig! wenn nicht wahre Liebe<lb/>“Die Zuflucht ſeiner Seelen bliebe,<lb/>“Die Luſt auf ſeine <hirendition="#fr">Sorgen gießt.<lb/><hirendition="#et">Haller 119 S.</hi></hi></quote><bibl/></cit><lb/><p>Mit Erlaubniß! <hirendition="#fr">wer gießt?</hi></p></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">Sor-</hi></fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[399/0425]
So
— “Der alle Scenen des Men-
ſchen geſungen,
“Dieſen Maͤander, der mit verborgenem Pla-
ne gemacht iſt.
Folglich auch die Scenen der irrenden Dichter,
und den Maͤander der Witzlinge. Hierauf er-
waͤhnen der Herr Rath zweener engliſchen Bar-
den,
“Pop u. Jung: unſterbliche Namen —
Die, wie ein loſer Schalk hinzuſetzte, Namen,
“Die niemals unentweiht von B-dm-rs
Lippen kamen.
Solo-art. Dieſes Wort druͤcket das Greifen eines
Dichters folgender Geſtalt aus:
“So greif ich mit der Hand in meine Saiten,
“Nach ſtarker Solo-art, damit es bebe
“Vom Jubel Daniens u. ſeinem Ahnherrn,
“Und Jkens werde gedacht.
Brem. Ged. 91 S.
Ja! auf der Bockpfeife! Solo kann auch naͤm-
lich ſanft geſpielet werden; und der Ton bebet
mehr in ſanfter, als ſtarker Beruͤhrung der
Saiten.
Sorgen. Wir haben eine vortreffliche Bruͤhe ent-
decket, Sorgen damit zu begießen. Se. Gn.
gießen:
“Unſelig! wenn nicht wahre Liebe
“Die Zuflucht ſeiner Seelen bliebe,
“Die Luſt auf ſeine Sorgen gießt.
Haller 119 S.
Mit Erlaubniß! wer gießt?
Sor-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/425>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.