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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.

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Beschluß.

Jst dieser Kampfplatz für ein Paar so rüstige
Kämpfer
nicht zu finster, und zu enge? Sie
könnten sich leicht ein Auge ausstossen, und die
Frau Mama entzwey sprengen.

Beschluß.

Wir haben also unsern heiligen Männern treu-
lich, statt eines Schildträgers, gedienet; und
ihnen recht demüthig das Schild nachgetragen.
Da nun kein Autor schreibet, um nur ein ge-
schriebener Autor
zu seyn; da nun kein Ding
so schlecht ist, das nicht gelobt wird; und keines
so gut, das nicht getadelt werden kann: so kön-
nen wir nicht leugnen, daß uns einige Aufwal-
lungen autorischer Dünste auf uns selbst auf-
merksam machten. Ja! wären wir auch so un-
fühlbar,
als die Pfülbe des barmherzigen Teu-
fels, Abdielabbaddonna: so ist doch ein Ver-
leger
ein gar zu großer Theil der schreibenden
Maschine,
die man einen Schriftsteller nen-
net, als daß wir bey seinem Verluste gleichgül-
tig bleiben könnten. Wir waren daher so unru-
hig, als dergleichen Leute nur zu seyn pflegen,
deren Leben und Tod von einem Zuge der Feder
abhängt. Und kann man es denn einem Dinge
verdenken, das in sein Daseyn ein bischen ver-
liebt ist? Wir stellten uns die verschiedenen Ur-
theile vor, die oft nach der Strenge; aber auch
oft nach der Größe der Gebühren gefället werden.

Die Nacht kam heran; wir suchten die Ru-

he;
Beſchluß.

Jſt dieſer Kampfplatz fuͤr ein Paar ſo ruͤſtige
Kaͤmpfer
nicht zu finſter, und zu enge? Sie
koͤnnten ſich leicht ein Auge ausſtoſſen, und die
Frau Mama entzwey ſprengen.

Beſchluß.

Wir haben alſo unſern heiligen Maͤnnern treu-
lich, ſtatt eines Schildtraͤgers, gedienet; und
ihnen recht demuͤthig das Schild nachgetragen.
Da nun kein Autor ſchreibet, um nur ein ge-
ſchriebener Autor
zu ſeyn; da nun kein Ding
ſo ſchlecht iſt, das nicht gelobt wird; und keines
ſo gut, das nicht getadelt werden kann: ſo koͤn-
nen wir nicht leugnen, daß uns einige Aufwal-
lungen autoriſcher Duͤnſte auf uns ſelbſt auf-
merkſam machten. Ja! waͤren wir auch ſo un-
fuͤhlbar,
als die Pfuͤlbe des barmherzigen Teu-
fels, Abdielabbaddonna: ſo iſt doch ein Ver-
leger
ein gar zu großer Theil der ſchreibenden
Maſchine,
die man einen Schriftſteller nen-
net, als daß wir bey ſeinem Verluſte gleichguͤl-
tig bleiben koͤnnten. Wir waren daher ſo unru-
hig, als dergleichen Leute nur zu ſeyn pflegen,
deren Leben und Tod von einem Zuge der Feder
abhaͤngt. Und kann man es denn einem Dinge
verdenken, das in ſein Daſeyn ein bischen ver-
liebt iſt? Wir ſtellten uns die verſchiedenen Ur-
theile vor, die oft nach der Strenge; aber auch
oft nach der Groͤße der Gebuͤhren gefaͤllet werden.

Die Nacht kam heran; wir ſuchten die Ru-

he;
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[466/0492] Beſchluß. Jſt dieſer Kampfplatz fuͤr ein Paar ſo ruͤſtige Kaͤmpfer nicht zu finſter, und zu enge? Sie koͤnnten ſich leicht ein Auge ausſtoſſen, und die Frau Mama entzwey ſprengen. Beſchluß. Wir haben alſo unſern heiligen Maͤnnern treu- lich, ſtatt eines Schildtraͤgers, gedienet; und ihnen recht demuͤthig das Schild nachgetragen. Da nun kein Autor ſchreibet, um nur ein ge- ſchriebener Autor zu ſeyn; da nun kein Ding ſo ſchlecht iſt, das nicht gelobt wird; und keines ſo gut, das nicht getadelt werden kann: ſo koͤn- nen wir nicht leugnen, daß uns einige Aufwal- lungen autoriſcher Duͤnſte auf uns ſelbſt auf- merkſam machten. Ja! waͤren wir auch ſo un- fuͤhlbar, als die Pfuͤlbe des barmherzigen Teu- fels, Abdielabbaddonna: ſo iſt doch ein Ver- leger ein gar zu großer Theil der ſchreibenden Maſchine, die man einen Schriftſteller nen- net, als daß wir bey ſeinem Verluſte gleichguͤl- tig bleiben koͤnnten. Wir waren daher ſo unru- hig, als dergleichen Leute nur zu ſeyn pflegen, deren Leben und Tod von einem Zuge der Feder abhaͤngt. Und kann man es denn einem Dinge verdenken, das in ſein Daſeyn ein bischen ver- liebt iſt? Wir ſtellten uns die verſchiedenen Ur- theile vor, die oft nach der Strenge; aber auch oft nach der Groͤße der Gebuͤhren gefaͤllet werden. Die Nacht kam heran; wir ſuchten die Ru- he;

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Zitationshilfe: Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 466. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/492>, abgerufen am 21.11.2024.